Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

und seine Dicke ist fast allenthalben dem
Diameter seiner Höhlung gleich.

Man muß auch das Pulver zu diesen Ex-
perimenten
auf das genauste abwägen, und
wohl acht haben, daß nichts davon im Laden
vor der Kugel zurück bleibe; dahero ein
solcher Lauf eben, wie eine Canone, gela-
det werden muß. Der Vorschlag wird am
füglichsten von Hanf genommen, und muß
allemahl gleich schwer seyn; immer aber so ge-
ringe, als nur möglich ist, um das Pulver
in seinen gehörigen Platz einzuschränken.
Wenn auch ein Raum zwischen der Kugel
und dem Pulver ledig gelassen werden soll,
so muß die Länge desselben sorgfältig abge-
messen werden; indem darauf die Geschwin-
digkeit der Kugel, und die Stärke des Schus-
ses, sehr viel beruhet; ungeachtet sonsten weder
die Kugel noch die Ladung verändert wird.
Man muß auch den Lauf zum wenigsten so
weit von dem Pendulo entfernen, daß die
Gewalt der Flamme darauf nicht würken
kann, welches bey einem gemeinen Lauf, so
mit 1/2 Untze Pulver geladen wird, geschieht,
wenn diese Entfernung nur über 16 biß 18
Schuh ist. Bey stärkeren Ladungen aber
reichet die Gewalt der Flamme weiter, und
habe ich gefunden, daß sich dieselbe über 25
Schuh weit erstrecket hat. Deswegen habe
ich immer diese Distanz von 18 biß 25 Fuß

erwehlet.

und ſeine Dicke iſt faſt allenthalben dem
Diameter ſeiner Hoͤhlung gleich.

Man muß auch das Pulver zu dieſen Ex-
perimenten
auf das genauſte abwaͤgen, und
wohl acht haben, daß nichts davon im Laden
vor der Kugel zuruͤck bleibe; dahero ein
ſolcher Lauf eben, wie eine Canone, gela-
det werden muß. Der Vorſchlag wird am
fuͤglichſten von Hanf genommen, und muß
allemahl gleich ſchwer ſeyn; immer aber ſo ge-
ringe, als nur moͤglich iſt, um das Pulver
in ſeinen gehoͤrigen Platz einzuſchraͤnken.
Wenn auch ein Raum zwiſchen der Kugel
und dem Pulver ledig gelaſſen werden ſoll,
ſo muß die Laͤnge deſſelben ſorgfaͤltig abge-
meſſen werden; indem darauf die Geſchwin-
digkeit der Kugel, und die Staͤrke des Schuſ-
ſes, ſehr viel beruhet; ungeachtet ſonſten weder
die Kugel noch die Ladung veraͤndert wird.
Man muß auch den Lauf zum wenigſten ſo
weit von dem Pendulo entfernen, daß die
Gewalt der Flamme darauf nicht wuͤrken
kann, welches bey einem gemeinen Lauf, ſo
mit ½ Untze Pulver geladen wird, geſchieht,
wenn dieſe Entfernung nur uͤber 16 biß 18
Schuh iſt. Bey ſtaͤrkeren Ladungen aber
reichet die Gewalt der Flamme weiter, und
habe ich gefunden, daß ſich dieſelbe uͤber 25
Schuh weit erſtrecket hat. Deswegen habe
ich immer dieſe Diſtanz von 18 biß 25 Fuß

erwehlet.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0184" n="164"/>
und &#x017F;eine Dicke i&#x017F;t fa&#x017F;t allenthalben dem<lb/><hi rendition="#aq">Diameter</hi> &#x017F;einer Ho&#x0364;hlung gleich.</p><lb/>
          <p>Man muß auch das Pulver zu die&#x017F;en <hi rendition="#aq">Ex-<lb/>
perimenten</hi> auf das genau&#x017F;te abwa&#x0364;gen, und<lb/>
wohl acht haben, daß nichts davon im Laden<lb/>
vor der Kugel zuru&#x0364;ck bleibe; dahero ein<lb/>
&#x017F;olcher Lauf eben, wie eine Canone, gela-<lb/>
det werden muß. Der Vor&#x017F;chlag wird am<lb/>
fu&#x0364;glich&#x017F;ten von Hanf genommen, und muß<lb/>
allemahl gleich &#x017F;chwer &#x017F;eyn; immer aber &#x017F;o ge-<lb/>
ringe, als nur mo&#x0364;glich i&#x017F;t, um das Pulver<lb/>
in &#x017F;einen geho&#x0364;rigen Platz einzu&#x017F;chra&#x0364;nken.<lb/>
Wenn auch ein Raum zwi&#x017F;chen der Kugel<lb/>
und dem Pulver ledig gela&#x017F;&#x017F;en werden &#x017F;oll,<lb/>
&#x017F;o muß die La&#x0364;nge de&#x017F;&#x017F;elben &#x017F;orgfa&#x0364;ltig abge-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;en werden; indem darauf die Ge&#x017F;chwin-<lb/>
digkeit der Kugel, und die Sta&#x0364;rke des Schu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;es, &#x017F;ehr viel beruhet; ungeachtet &#x017F;on&#x017F;ten weder<lb/>
die Kugel noch die Ladung vera&#x0364;ndert wird.<lb/>
Man muß auch den Lauf zum wenig&#x017F;ten &#x017F;o<lb/>
weit von dem <hi rendition="#aq">Pendulo</hi> entfernen, daß die<lb/>
Gewalt der Flamme darauf nicht wu&#x0364;rken<lb/>
kann, welches bey einem gemeinen Lauf, &#x017F;o<lb/>
mit ½ Untze Pulver geladen wird, ge&#x017F;chieht,<lb/>
wenn die&#x017F;e Entfernung nur u&#x0364;ber 16 biß 18<lb/>
Schuh i&#x017F;t. Bey &#x017F;ta&#x0364;rkeren Ladungen aber<lb/>
reichet die Gewalt der Flamme weiter, und<lb/>
habe ich gefunden, daß &#x017F;ich die&#x017F;elbe u&#x0364;ber 25<lb/>
Schuh weit er&#x017F;trecket hat. Deswegen habe<lb/>
ich immer die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Di&#x017F;tanz</hi> von 18 biß 25 Fuß<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">erwehlet.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0184] und ſeine Dicke iſt faſt allenthalben dem Diameter ſeiner Hoͤhlung gleich. Man muß auch das Pulver zu dieſen Ex- perimenten auf das genauſte abwaͤgen, und wohl acht haben, daß nichts davon im Laden vor der Kugel zuruͤck bleibe; dahero ein ſolcher Lauf eben, wie eine Canone, gela- det werden muß. Der Vorſchlag wird am fuͤglichſten von Hanf genommen, und muß allemahl gleich ſchwer ſeyn; immer aber ſo ge- ringe, als nur moͤglich iſt, um das Pulver in ſeinen gehoͤrigen Platz einzuſchraͤnken. Wenn auch ein Raum zwiſchen der Kugel und dem Pulver ledig gelaſſen werden ſoll, ſo muß die Laͤnge deſſelben ſorgfaͤltig abge- meſſen werden; indem darauf die Geſchwin- digkeit der Kugel, und die Staͤrke des Schuſ- ſes, ſehr viel beruhet; ungeachtet ſonſten weder die Kugel noch die Ladung veraͤndert wird. Man muß auch den Lauf zum wenigſten ſo weit von dem Pendulo entfernen, daß die Gewalt der Flamme darauf nicht wuͤrken kann, welches bey einem gemeinen Lauf, ſo mit ½ Untze Pulver geladen wird, geſchieht, wenn dieſe Entfernung nur uͤber 16 biß 18 Schuh iſt. Bey ſtaͤrkeren Ladungen aber reichet die Gewalt der Flamme weiter, und habe ich gefunden, daß ſich dieſelbe uͤber 25 Schuh weit erſtrecket hat. Deswegen habe ich immer dieſe Diſtanz von 18 biß 25 Fuß erwehlet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/184
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/184>, abgerufen am 25.11.2024.