da dieselbe durch die Entzündung sehr erhitzet wird, so muß auch in diesem Zustande ihre Ela- sticität noch weit grösser seyn.
Hieraus folget also unstreitig, daß, wenn eine Quantität Pulver in einem verschlosse- nen Raum, welcher damit völlig angefüllet wird, entzündet werde, die Seiten dieses Raums im ersten Augenblick mit einer Ge- walt gedruckt werden müssen, welche weit mehr, als 244 mahl grösser ist, als der Druck der na- türlichen Luft, wegen des grossen Grads der Erhitzung, worinne sich diese Materie gleich nach der Entzündung befindet. Wie groß aber die Vermehrung der von dieser Hitze ent- standenen Elasticität eigentlich sey, soll in dem folgenden Satze untersuchet werden.
Anmerkung.
Es kan hier erstlich wegen des Gewichts, welches der Autor bey seinen Versu- chen gebrauchet, ein Zweifel entstehen. Denn er thut von zweyerley Arten, welche in Engelland gebräuchlich sind, Meldung, nehm- lich des Troy Gewichts, und des Avoir du poise Gewichts. Das erstere wird zu Abwä- gung des Goldes, Silbers, und anderer kostbaren Waaren, gebraucht: davon pflegt ein Pfund in 12 Untzen eingetheilt zu werden, deren eine sich zur Pariser Untze verhält wie 480 zu 4721/2; und hält folglich eine solche Untze 585
Pa-
da dieſelbe durch die Entzuͤndung ſehr erhitzet wird, ſo muß auch in dieſem Zuſtande ihre Ela- ſticitaͤt noch weit groͤſſer ſeyn.
Hieraus folget alſo unſtreitig, daß, wenn eine Quantitaͤt Pulver in einem verſchloſſe- nen Raum, welcher damit voͤllig angefuͤllet wird, entzuͤndet werde, die Seiten dieſes Raums im erſten Augenblick mit einer Ge- walt gedruckt werden muͤſſen, welche weit mehr, als 244 mahl groͤſſer iſt, als der Druck der na- tuͤrlichen Luft, wegen des groſſen Grads der Erhitzung, worinne ſich dieſe Materie gleich nach der Entzuͤndung befindet. Wie groß aber die Vermehrung der von dieſer Hitze ent- ſtandenen Elaſticitaͤt eigentlich ſey, ſoll in dem folgenden Satze unterſuchet werden.
Anmerkung.
Es kan hier erſtlich wegen des Gewichts, welches der Autor bey ſeinen Verſu- chen gebrauchet, ein Zweifel entſtehen. Denn er thut von zweyerley Arten, welche in Engelland gebraͤuchlich ſind, Meldung, nehm- lich des Troy Gewichts, und des Avoir du poiſe Gewichts. Das erſtere wird zu Abwaͤ- gung des Goldes, Silbeꝛs, und andeꝛer koſtbaꝛen Waaren, gebraucht: davon pflegt ein Pfund in 12 Untzen eingetheilt zu werden, deren eine ſich zur Pariſer Untze verhaͤlt wie 480 zu 472½; und haͤlt folglich eine ſolche Untze 585⅐
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da dieſelbe durch die Entzuͤndung ſehr erhitzet
wird, ſo muß auch in dieſem Zuſtande ihre Ela-
ſticitaͤt noch weit groͤſſer ſeyn.
Hieraus folget alſo unſtreitig, daß, wenn
eine Quantitaͤt Pulver in einem verſchloſſe-
nen Raum, welcher damit voͤllig angefuͤllet
wird, entzuͤndet werde, die Seiten dieſes
Raums im erſten Augenblick mit einer Ge-
walt gedruckt werden muͤſſen, welche weit mehr,
als 244 mahl groͤſſer iſt, als der Druck der na-
tuͤrlichen Luft, wegen des groſſen Grads der
Erhitzung, worinne ſich dieſe Materie gleich
nach der Entzuͤndung befindet. Wie groß
aber die Vermehrung der von dieſer Hitze ent-
ſtandenen Elaſticitaͤt eigentlich ſey, ſoll in dem
folgenden Satze unterſuchet werden.
Anmerkung.
Es kan hier erſtlich wegen des Gewichts,
welches der Autor bey ſeinen Verſu-
chen gebrauchet, ein Zweifel entſtehen.
Denn er thut von zweyerley Arten, welche in
Engelland gebraͤuchlich ſind, Meldung, nehm-
lich des Troy Gewichts, und des Avoir du
poiſe Gewichts. Das erſtere wird zu Abwaͤ-
gung des Goldes, Silbeꝛs, und andeꝛer koſtbaꝛen
Waaren, gebraucht: davon pflegt ein Pfund
in 12 Untzen eingetheilt zu werden, deren eine
ſich zur Pariſer Untze verhaͤlt wie 480 zu
472½; und haͤlt folglich eine ſolche Untze 585⅐
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/113>, abgerufen am 22.11.2024.
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