Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
Den goldnen Helm, den rothen Federbusch, Erkenn' ich deutlich an des Mondes Flimmer! Es ist der Schändliche, Der nach dem Kampfplatz eilt, Der meinen armen Vater morden will. Das sollst du nicht, so lange ich noch athme; Komm treues Schwerdt! ihr Götter steht mir bei! (schnell ab.) Sinabal (tritt von der entgegengesetzten Seite schnell hervor.) So folge nur dem trügerischen Schatten, Der führet dich, wohin ich es gebiete, Jn Jammer, und Verderben. Bald stehst du vor des Vaters blut'ger Leiche, Und giebst verzweifelnd dich dem Wahnsinn hin. Dann schlingt die Erde dieses Lager ein, Die Meerfluth jene Schiffe, Zobea trinkt den Feuertrank der Erde, Und ich bin wieder Herr in meinem Reiche. -- Fort! daß ich Rache nehme, Und alles selber schaue, Und mich an meinem Siege Und ihrem Elend weide. (ab.)
Den goldnen Helm, den rothen Federbusch, Erkenn' ich deutlich an des Mondes Flimmer! Es ist der Schändliche, Der nach dem Kampfplatz eilt, Der meinen armen Vater morden will. Das sollst du nicht, so lange ich noch athme; Komm treues Schwerdt! ihr Götter steht mir bei! (schnell ab.) Sinabal (tritt von der entgegengesetzten Seite schnell hervor.) So folge nur dem trügerischen Schatten, Der führet dich, wohin ich es gebiete, Jn Jammer, und Verderben. Bald stehst du vor des Vaters blut'ger Leiche, Und giebst verzweifelnd dich dem Wahnsinn hin. Dann schlingt die Erde dieses Lager ein, Die Meerfluth jene Schiffe, Zobea trinkt den Feuertrank der Erde, Und ich bin wieder Herr in meinem Reiche. — Fort! daß ich Rache nehme, Und alles selber schaue, Und mich an meinem Siege Und ihrem Elend weide. (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ALM"> <p><pb facs="#f0112" n="108"/> Den goldnen Helm, den rothen Federbusch,<lb/> Erkenn' ich deutlich an des Mondes Flimmer!<lb/> Es ist der Schändliche,<lb/> Der nach dem Kampfplatz eilt,<lb/> Der meinen armen Vater morden will.<lb/> Das sollst du nicht, so lange ich noch athme;<lb/> Komm treues Schwerdt! ihr Götter steht mir<lb/> bei!</p><lb/> <stage>(schnell ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SIN"> <speaker>Sinabal</speaker><lb/> <stage>(tritt von der entgegengesetzten Seite schnell hervor.)</stage><lb/> <p>So folge nur dem trügerischen Schatten,<lb/> Der führet dich, wohin ich es gebiete,<lb/> Jn Jammer, und Verderben.<lb/> Bald stehst du vor des Vaters blut'ger Leiche,<lb/> Und giebst verzweifelnd dich dem Wahnsinn<lb/> hin.</p><lb/> <p>Dann schlingt die Erde dieses Lager ein,<lb/> Die Meerfluth jene Schiffe,<lb/> Zobea trinkt den Feuertrank der Erde,<lb/> Und ich bin wieder Herr in meinem Reiche. —<lb/> Fort! daß ich Rache nehme,<lb/> Und alles selber schaue,<lb/> Und mich an meinem Siege<lb/> Und ihrem Elend weide.</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [108/0112]
Den goldnen Helm, den rothen Federbusch,
Erkenn' ich deutlich an des Mondes Flimmer!
Es ist der Schändliche,
Der nach dem Kampfplatz eilt,
Der meinen armen Vater morden will.
Das sollst du nicht, so lange ich noch athme;
Komm treues Schwerdt! ihr Götter steht mir
bei!
(schnell ab.)
Sinabal
(tritt von der entgegengesetzten Seite schnell hervor.)
So folge nur dem trügerischen Schatten,
Der führet dich, wohin ich es gebiete,
Jn Jammer, und Verderben.
Bald stehst du vor des Vaters blut'ger Leiche,
Und giebst verzweifelnd dich dem Wahnsinn
hin.
Dann schlingt die Erde dieses Lager ein,
Die Meerfluth jene Schiffe,
Zobea trinkt den Feuertrank der Erde,
Und ich bin wieder Herr in meinem Reiche. —
Fort! daß ich Rache nehme,
Und alles selber schaue,
Und mich an meinem Siege
Und ihrem Elend weide.
(ab.)
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/112>, abgerufen am 16.02.2025. |