Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881.
l'ultimo fatto d' Achille, la vittoria sopra Memnone: fatto fatale Also der Künstler hätte der Darstellung von Achills Wider-
l’ultimo fatto d’ Achille, la vittoria sopra Memnone: fatto fatale Also der Künstler hätte der Darstellung von Achills Wider- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0121" n="107"/> l’ultimo fatto d’ Achille, la vittoria sopra Memnone: fatto fatale<lb/> che avea per conseguenza immediata la propria morte. Ma<lb/> nemmeno questa vittoria steſsa l’artista ci ha voluto mettere in-<lb/> nanzi agli occhi. Caduto Memnone vittima dell’inesorabile fato,<lb/> egli rientra per così dire ne’ diritti accordatigli per la sua nas-<lb/> cita divina coll’ eſsere chiamato a nuova vita. Nè ciò che fu<lb/> conceſso a lui fu negato al suo avversario, eguale a lui di<lb/> nascita. E così vedendo Memnone tralle braccia del Sonno e<lb/> della Morte ci si presenta alla nostra fantasia pure l’immagine<lb/> del Pelide, che dopo aver adempiuto il suo fato vien traspor-<lb/> tato al soggiorno de’ beati, l’isola Leuce</hi>.</p><lb/> <p>Also der Künstler hätte der Darstellung von Achills Wider-<lb/> stand gegen die Gesandtschaft den Tod des Achilleus gegenüber-<lb/> stellen können, d. h. in Brunns Sinne: der Schuld die Strafe.<lb/> Aber ein solches Verfahren wäre zu banausisch gewesen, es hätte<lb/> „der Phantasie über die äuſsere Gestaltung der Darstellung hinaus<lb/> keine reichere Anregung geboten“. Also wählt er die letzte<lb/> Heldenthat des Achilleus, auf die sein Tod unmittelbar folgt, die<lb/> Besiegung des Memnon; aber auch diesen Kampf selbst stellt er<lb/> nicht dar, auch das hätte der Phantasie noch nicht genug An-<lb/> regung gegeben, sondern die Leiche des Memnon in den Armen<lb/> von Schlaf und Tod. Mit diesem meisterhaften Griff regt er<lb/> nun die Phantasie des in die höhere Kritik eingeweihten Be-<lb/> schauers zu einer ganzen Reihe von Vorstellungen an, denn derselbe<lb/> sieht mit den Augen die Leiche des Memnon, im Geist aber noch<lb/> viererlei 1) zurückgreifend: den Kampf zwischen Achilleus und<lb/> Memnon, 2) vorgreifend: den Tod des Achilleus, 3) die Er-<lb/> weckung des Memnon zu neuem Leben, denn wie troisch. Misc.<lb/> III p. 133 ausgeführt wird, „wenn die beiden Dämonen vielleicht<lb/> auf das Geheiſs des Zeus durch Hermes oder Iris zur Stelle ge-<lb/> rufen die Überführung nach Äthiopien besorgen, so ist damit<lb/> nicht nur eine äuſsere Verherrlichung des Helden gegeben,<lb/> sondern wir sind durch das Wunderbare dieser Errettung auf<lb/> das Weitere noch Ungewöhnlichere vorbereitet, daſs Zeus auch<lb/> dem Memnon die Unsterblichkeit verleiht“, 4) endlich erinnert<lb/> man sich vermöge des Gesetzes der poetischen Analogie, daſs<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0121]
l’ultimo fatto d’ Achille, la vittoria sopra Memnone: fatto fatale
che avea per conseguenza immediata la propria morte. Ma
nemmeno questa vittoria steſsa l’artista ci ha voluto mettere in-
nanzi agli occhi. Caduto Memnone vittima dell’inesorabile fato,
egli rientra per così dire ne’ diritti accordatigli per la sua nas-
cita divina coll’ eſsere chiamato a nuova vita. Nè ciò che fu
conceſso a lui fu negato al suo avversario, eguale a lui di
nascita. E così vedendo Memnone tralle braccia del Sonno e
della Morte ci si presenta alla nostra fantasia pure l’immagine
del Pelide, che dopo aver adempiuto il suo fato vien traspor-
tato al soggiorno de’ beati, l’isola Leuce.
Also der Künstler hätte der Darstellung von Achills Wider-
stand gegen die Gesandtschaft den Tod des Achilleus gegenüber-
stellen können, d. h. in Brunns Sinne: der Schuld die Strafe.
Aber ein solches Verfahren wäre zu banausisch gewesen, es hätte
„der Phantasie über die äuſsere Gestaltung der Darstellung hinaus
keine reichere Anregung geboten“. Also wählt er die letzte
Heldenthat des Achilleus, auf die sein Tod unmittelbar folgt, die
Besiegung des Memnon; aber auch diesen Kampf selbst stellt er
nicht dar, auch das hätte der Phantasie noch nicht genug An-
regung gegeben, sondern die Leiche des Memnon in den Armen
von Schlaf und Tod. Mit diesem meisterhaften Griff regt er
nun die Phantasie des in die höhere Kritik eingeweihten Be-
schauers zu einer ganzen Reihe von Vorstellungen an, denn derselbe
sieht mit den Augen die Leiche des Memnon, im Geist aber noch
viererlei 1) zurückgreifend: den Kampf zwischen Achilleus und
Memnon, 2) vorgreifend: den Tod des Achilleus, 3) die Er-
weckung des Memnon zu neuem Leben, denn wie troisch. Misc.
III p. 133 ausgeführt wird, „wenn die beiden Dämonen vielleicht
auf das Geheiſs des Zeus durch Hermes oder Iris zur Stelle ge-
rufen die Überführung nach Äthiopien besorgen, so ist damit
nicht nur eine äuſsere Verherrlichung des Helden gegeben,
sondern wir sind durch das Wunderbare dieser Errettung auf
das Weitere noch Ungewöhnlichere vorbereitet, daſs Zeus auch
dem Memnon die Unsterblichkeit verleiht“, 4) endlich erinnert
man sich vermöge des Gesetzes der poetischen Analogie, daſs
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