Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Erste Handelung.
lassen: Es können gegenwertige Teutsche
Helden Jhres hohen Standes halber befra-
get/ und dafern sie die jenige Personen nicht
sind/ vor welche Jch sie angegeben/ wil Jch
mich E. Majestät zu harter und wolverdien-
ter Straffe gern unterwerffen.
Teutschland. Wolan/ könnet Jhr denn von
Euch selber Zeugnisse geben Jhr alte Gesel-
len/ ey so lasset doch hören/ was seid Jhr end-
lich wol vor Kavallier?
König Ehrenvest. Wir wissen zwahr nicht
(o mächtiges Teutschland) was Kavallier vor
Leute sind/ denn dieses fremde Wohrt bei den
alten Teutschen niemahlen bekant gewesen/
Unseren Namen aber begehren wir gar nicht
zu verleugnen. Jch bin der Alten Teutschen
wolbekanter König Ariovistus oder Ehren-
vest/ dieser ist der Heerzog Arminius oder Her-
man/ welcher in unterschiedlichen Treffen mich/
dem der Julius Caesar einsmahls im Kriege
obgelegen/ redlich an den Römern hat gero-
chen. Seht dieser ist der Mannliche Fürst
Klaudius Civilis/ der die grosse Römische
Macht vom Reinstrohm in weiniger Zeit hat
hinweg gejaget/ und dieser letster ist der Heer-
zog Wedekind/ welches Leben und Thaten so
weinig
C
Erſte Handelung.
laſſen: Es koͤnnen gegenwertige Teutſche
Helden Jhres hohen Standes halber befra-
get/ und dafern ſie die jenige Perſonen nicht
ſind/ vor welche Jch ſie angegeben/ wil Jch
mich E. Majeſtaͤt zu harter und wolverdien-
ter Straffe gern unterwerffen.
Teutſchland. Wolan/ koͤnnet Jhr denn von
Euch ſelber Zeugniſſe geben Jhr alte Geſel-
len/ ey ſo laſſet doch hoͤren/ was ſeid Jhr end-
lich wol vor Kavallier?
Koͤnig Ehrenveſt. Wir wiſſen zwahr nicht
(o maͤchtiges Teutſchland) was Kavallier vor
Leute ſind/ denn dieſes fremde Wohrt bei den
alten Teutſchen niemahlen bekant geweſen/
Unſeren Namen aber begehren wir gar nicht
zu verleugnen. Jch bin der Alten Teutſchen
wolbekanter Koͤnig Arioviſtus oder Ehren-
veſt/ dieſer iſt der Heerzog Arminius oder Her-
man/ welcher in unterſchiedlichẽ Treffen mich/
dem der Julius Cæſar einsmahls im Kriege
obgelegen/ redlich an den Roͤmern hat gero-
chen. Seht dieſer iſt der Mannliche Fuͤrſt
Klaudius Civilis/ der die groſſe Roͤmiſche
Macht vom Reinſtrohm in weiniger Zeit hat
hinweg gejaget/ und dieſer letſter iſt der Heer-
zog Wedekind/ welches Leben und Thaten ſo
weinig
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MER">
            <p><pb facs="#f0099" n="31"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;te Handelung.</hi></fw><lb/>
la&#x017F;&#x017F;en: Es ko&#x0364;nnen gegenwertige Teut&#x017F;che<lb/>
Helden Jhres hohen Standes halber befra-<lb/>
get/ und dafern &#x017F;ie die jenige Per&#x017F;onen nicht<lb/>
&#x017F;ind/ vor welche Jch &#x017F;ie angegeben/ wil Jch<lb/>
mich E. Maje&#x017F;ta&#x0364;t zu harter und wolverdien-<lb/>
ter Straffe gern unterwerffen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEU">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland.</hi> </speaker>
            <p>Wolan/ ko&#x0364;nnet Jhr denn von<lb/>
Euch &#x017F;elber Zeugni&#x017F;&#x017F;e geben Jhr alte Ge&#x017F;el-<lb/>
len/ ey &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;et doch ho&#x0364;ren/ was &#x017F;eid Jhr end-<lb/>
lich wol vor Kavallier?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EHR">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;nig Ehrenve&#x017F;t.</hi> </speaker>
            <p>Wir wi&#x017F;&#x017F;en zwahr nicht<lb/>
(o ma&#x0364;chtiges Teut&#x017F;chland) was Kavallier vor<lb/>
Leute &#x017F;ind/ denn die&#x017F;es fremde Wohrt bei den<lb/>
alten Teut&#x017F;chen niemahlen bekant gewe&#x017F;en/<lb/>
Un&#x017F;eren Namen aber begehren wir gar nicht<lb/>
zu verleugnen. Jch bin der Alten Teut&#x017F;chen<lb/>
wolbekanter Ko&#x0364;nig Ariovi&#x017F;tus oder Ehren-<lb/>
ve&#x017F;t/ die&#x017F;er i&#x017F;t der Heerzog Arminius oder Her-<lb/>
man/ welcher in unter&#x017F;chiedliche&#x0303; Treffen mich/<lb/>
dem der Julius Cæ&#x017F;ar einsmahls im Kriege<lb/>
obgelegen/ redlich an den Ro&#x0364;mern hat gero-<lb/>
chen. Seht die&#x017F;er i&#x017F;t der Mannliche Fu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
Klaudius Civilis/ der die gro&#x017F;&#x017F;e Ro&#x0364;mi&#x017F;che<lb/>
Macht vom Rein&#x017F;trohm in weiniger Zeit hat<lb/>
hinweg gejaget/ und die&#x017F;er let&#x017F;ter i&#x017F;t der Heer-<lb/>
zog Wedekind/ welches Leben und Thaten &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">weinig</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0099] Erſte Handelung. laſſen: Es koͤnnen gegenwertige Teutſche Helden Jhres hohen Standes halber befra- get/ und dafern ſie die jenige Perſonen nicht ſind/ vor welche Jch ſie angegeben/ wil Jch mich E. Majeſtaͤt zu harter und wolverdien- ter Straffe gern unterwerffen. Teutſchland. Wolan/ koͤnnet Jhr denn von Euch ſelber Zeugniſſe geben Jhr alte Geſel- len/ ey ſo laſſet doch hoͤren/ was ſeid Jhr end- lich wol vor Kavallier? Koͤnig Ehrenveſt. Wir wiſſen zwahr nicht (o maͤchtiges Teutſchland) was Kavallier vor Leute ſind/ denn dieſes fremde Wohrt bei den alten Teutſchen niemahlen bekant geweſen/ Unſeren Namen aber begehren wir gar nicht zu verleugnen. Jch bin der Alten Teutſchen wolbekanter Koͤnig Arioviſtus oder Ehren- veſt/ dieſer iſt der Heerzog Arminius oder Her- man/ welcher in unterſchiedlichẽ Treffen mich/ dem der Julius Cæſar einsmahls im Kriege obgelegen/ redlich an den Roͤmern hat gero- chen. Seht dieſer iſt der Mannliche Fuͤrſt Klaudius Civilis/ der die groſſe Roͤmiſche Macht vom Reinſtrohm in weiniger Zeit hat hinweg gejaget/ und dieſer letſter iſt der Heer- zog Wedekind/ welches Leben und Thaten ſo weinig C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/99
Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/99>, abgerufen am 07.05.2024.