Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Des Friedewünschenden Teutschlandes du vielgeliebte Himmelstochter/ und tröste daslanggeplagte Teutschland mit deiner ange- nehmen Gegenwahrt/ erfreüe sie nun in et- was wieder/ nachdeme sie so lange Unglük hat erlitten und bedekke immittelst Jhre Blös- se mit dem Mantel meiner Gnade und Barm- hertzigkeit. Hoffnung fähret herunter und wirfft Teutschland einen schönen seidenen Mantel über den Leib/ stellet sich Jhr zuer Rechten. Und du Teutschland/ vergiß ja nicht/ was der Herr dein Gott guhtes an dir gethan hat/ vor allen dingen nim daßjenige wol zu Hertzen/ was heute diesen Tag zu befoderung deiner zeitli- chen und ewigen Wolfahrt ist geredet. Uber alles ermahne Jch dich: Lasse ab vom bösen und thue guhtes/ suche ferner den Frieden und jage Jhm nach/ halte Tag und Nacht an mit behten nnd flehen/ bedenke offt die Ewigkeit/ Sei gedültig im Kreutze und Trübsahl/ ver- traue Gott und hoffe auff Jhn/ denn Hoff- nung lässet Teutschland nimmermehr zu Schanden werden. Merkurius. O der grossen Gnade! O der väterlichen Güte! O der Göttlichen Barm- hertzigkeit! Willkommen zu hundert tausend mahlen
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes du vielgeliebte Himmelstochter/ und troͤſte daslanggeplagte Teutſchland mit deiner ange- nehmen Gegenwahrt/ erfreuͤe ſie nun in et- was wieder/ nachdeme ſie ſo lange Ungluͤk hat erlitten und bedekke immittelſt Jhre Bloͤſ- ſe mit dem Mantel meiner Gnade und Barm- hertzigkeit. ☾ Hoffnung faͤhret herunter und wirfft Teutſchland einen ſchoͤnen ſeidenen Mantel uͤber den Leib/ ſtellet ſich Jhr zuer Rechten. ☽ Und du Teutſchland/ vergiß ja nicht/ was der Herr dein Gott guhtes an dir gethan hat/ vor allen dingen nim daßjenige wol zu Hertzen/ was heute dieſen Tag zu befoderung deiner zeitli- chen und ewigen Wolfahrt iſt geredet. Uber alles ermahne Jch dich: Laſſe ab vom boͤſen und thue guhtes/ ſuche ferner den Frieden und jage Jhm nach/ halte Tag und Nacht an mit behten nnd flehen/ bedenke offt die Ewigkeit/ Sei geduͤltig im Kreutze und Truͤbſahl/ ver- traue Gott und hoffe auff Jhn/ denn Hoff- nung laͤſſet Teutſchland nimmermehr zu Schanden werden. Merkurius. O der groſſen Gnade! O der vaͤterlichen Guͤte! O der Goͤttlichen Barm- hertzigkeit! Willkommen zu hundert tauſend mahlen
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Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes
du vielgeliebte Himmelstochter/ und troͤſte das
langgeplagte Teutſchland mit deiner ange-
nehmen Gegenwahrt/ erfreuͤe ſie nun in et-
was wieder/ nachdeme ſie ſo lange Ungluͤk
hat erlitten und bedekke immittelſt Jhre Bloͤſ-
ſe mit dem Mantel meiner Gnade und Barm-
hertzigkeit. ☾ Hoffnung faͤhret herunter und wirfft
Teutſchland einen ſchoͤnen ſeidenen Mantel uͤber den
Leib/ ſtellet ſich Jhr zuer Rechten. ☽ Und du
Teutſchland/ vergiß ja nicht/ was der Herr
dein Gott guhtes an dir gethan hat/ vor allen
dingen nim daßjenige wol zu Hertzen/ was
heute dieſen Tag zu befoderung deiner zeitli-
chen und ewigen Wolfahrt iſt geredet. Uber
alles ermahne Jch dich: Laſſe ab vom boͤſen
und thue guhtes/ ſuche ferner den Frieden und
jage Jhm nach/ halte Tag und Nacht an mit
behten nnd flehen/ bedenke offt die Ewigkeit/
Sei geduͤltig im Kreutze und Truͤbſahl/ ver-
traue Gott und hoffe auff Jhn/ denn Hoff-
nung laͤſſet Teutſchland nimmermehr
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Zitationshilfe: | Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 195[194]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/262>, abgerufen am 25.07.2024. |