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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Dritte Handlung.
ster GOtt und grosser Himmelskönig von
Engelen und Menschen ewig wilt seyn ge-
rühmet und gepriesen; Ey wolan denn Jhr
Himlische Frohngeisterlein/ die Jhr zu seinem
Dienste bereit stehet/ ersuchet den barmher-
tzigen Gott und Vater/ im Namen und von
wegen dieser höchstgeängsteten und auff das
eusserste verderbten Königinn mit einem geist-
reichen Liede/ daß er das numehr schier mit
dem Tode ringende Teutschland mit unserer
Hertzwehrten Schwester dem lieben Friede
aus gnaden wolle beschenken/ ob wir etwann
könten oder mochten von Jhme erhöret wer-
den. Singet derowegen alle und Spielet
dem Herren mit freuden.
Alsobald faben
die Engel/ welche hie und da zwischen den gemach-
ten Wolken in grosser Klarheit sitzen/ an zu singen
und zu spielen Verleihe uns Frieden gnädiglich
u. s. w. wie dasselbe Herr Schütze oder Herr Schoop
in die Melodeien haben versetzet. Teutschland und
Merkurius liegen entzwischen noch immer auff den
Knien/ hören sehr Andächtig zu mit auffgehabenen
Augen und Händen gen Himmel/ und muß dieses
sonderlich sehr ernsthafft/ beweglich und prächtig ge-
machet werden. Nach vollendeter Musik fähet
stark an zu reden
GOTT. Nun Liebe/ du außerwehlte Toch-
ter meines Hertzen/ du hast meine Gerechtig-
keit
N
Dritte Handlung.
ſter GOtt und groſſer Himmelskoͤnig von
Engelen und Menſchen ewig wilt ſeyn ge-
ruͤhmet und geprieſen; Ey wolan denn Jhr
Himliſche Frohngeiſterlein/ die Jhr zu ſeinem
Dienſte bereit ſtehet/ erſuchet den barmher-
tzigen Gott und Vater/ im Namen und von
wegen dieſer hoͤchſtgeaͤngſteten und auff das
euſſerſte verderbten Koͤniginn mit einem geiſt-
reichen Liede/ daß er das numehr ſchier mit
dem Tode ringende Teutſchland mit unſerer
Hertzwehrten Schweſter dem lieben Friede
aus gnaden wolle beſchenken/ ob wir etwann
koͤnten oder mochten von Jhme erhoͤret wer-
den. Singet derowegen alle und Spielet
dem Herren mit freuden.
Alſobald faben
die Engel/ welche hie und da zwiſchen den gemach-
ten Wolken in groſſer Klarheit ſitzen/ an zu ſingen
und zu ſpielen Verleihe uns Frieden gnaͤdiglich
u. ſ. w. wie daſſelbe Herr Schuͤtze oder Herr Schoop
in die Melodeien haben verſetzet. Teutſchland und
Merkurius liegen entzwiſchen noch immer auff den
Knien/ hoͤren ſehr Andaͤchtig zu mit auffgehabenen
Augen und Haͤnden gen Himmel/ und muß dieſes
ſonderlich ſehr ernſthafft/ beweglich und praͤchtig ge-
machet werden. Nach vollendeter Muſik faͤhet
ſtark an zu reden
GOTT. Nun Liebe/ du außerwehlte Toch-
ter meines Hertzen/ du haſt meine Gerechtig-
keit
N
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[192[191]/0259] Dritte Handlung. ſter GOtt und groſſer Himmelskoͤnig von Engelen und Menſchen ewig wilt ſeyn ge- ruͤhmet und geprieſen; Ey wolan denn Jhr Himliſche Frohngeiſterlein/ die Jhr zu ſeinem Dienſte bereit ſtehet/ erſuchet den barmher- tzigen Gott und Vater/ im Namen und von wegen dieſer hoͤchſtgeaͤngſteten und auff das euſſerſte verderbten Koͤniginn mit einem geiſt- reichen Liede/ daß er das numehr ſchier mit dem Tode ringende Teutſchland mit unſerer Hertzwehrten Schweſter dem lieben Friede aus gnaden wolle beſchenken/ ob wir etwann koͤnten oder mochten von Jhme erhoͤret wer- den. Singet derowegen alle und Spielet dem Herren mit freuden. ☾ Alſobald faben die Engel/ welche hie und da zwiſchen den gemach- ten Wolken in groſſer Klarheit ſitzen/ an zu ſingen und zu ſpielen Verleihe uns Frieden gnaͤdiglich u. ſ. w. wie daſſelbe Herr Schuͤtze oder Herr Schoop in die Melodeien haben verſetzet. Teutſchland und Merkurius liegen entzwiſchen noch immer auff den Knien/ hoͤren ſehr Andaͤchtig zu mit auffgehabenen Augen und Haͤnden gen Himmel/ und muß dieſes ſonderlich ſehr ernſthafft/ beweglich und praͤchtig ge- machet werden. Nach vollendeter Muſik faͤhet ſtark an zu reden GOTT. Nun Liebe/ du außerwehlte Toch- ter meines Hertzen/ du haſt meine Gerechtig- keit N

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 192[191]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/259>, abgerufen am 06.05.2024.