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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Dritte Handlung.
daß Weiber und Jungfrauen geschändet/ die
kleine Kinderlein mit Füssen getretten/ Städ-
te/ Flekken und Dörffer verbrennet/ viel Mil-
lionen/ reiche und arme/ kleine und grosse/
junge und alte meiner Unterthanen durch
Schwehrt/ Pest und Hunger auffgerieben
und schließlich Jch armes Weib dergestalt bin
zugerichtet/ daß Jch fast keinem Menschen
mehr ähnlich sehe/ Ach! frage Jch abermahl/
sol Jch denn noch härter bühssen? das ist ja
gahr zu elend!
Merkurius. Und eben darum solt du Buhs-
se thun liebes Teutschland/ dieweil du bißhero
noch nicht hast erkennen wollen/ daß dir diese
Straffen billig sind wiederfahren/ wer/ mei-
nest du aber/ daß derjeniger sey/ welcher dich
solcher gestalt hat heimgesuchet und gezüch-
tiget?
Teutschland. Wer solte es anders viel seyn
lieber Merkuri als eben die jenige fremde
Völker/ welche Jch gehauset und geherber-
get/ gespeiset/ gekleidet und ernähret und da-
durch sehr vertrauliche Freundschafft mit Jh-
nen gemachet habe/ wozu gleichwol meine ei-
gene Unterthanen und Landsassen weidlich ge-
holffen: Denn/ ist nicht Mats mein Vasall,
ja
Dritte Handlung.
daß Weiber und Jungfrauen geſchaͤndet/ die
kleine Kinderlein mit Fuͤſſen getretten/ Staͤd-
te/ Flekken und Doͤrffer verbrennet/ viel Mil-
lionen/ reiche und arme/ kleine und groſſe/
junge und alte meiner Unterthanen durch
Schwehrt/ Peſt und Hunger auffgerieben
und ſchließlich Jch armes Weib dergeſtalt bin
zugerichtet/ daß Jch faſt keinem Menſchen
mehr aͤhnlich ſehe/ Ach! frage Jch abermahl/
ſol Jch denn noch haͤrter buͤhſſen? das iſt ja
gahr zu elend!
Merkurius. Und eben darum ſolt du Buhſ-
ſe thun liebes Teutſchland/ dieweil du bißhero
noch nicht haſt erkennen wollen/ daß dir dieſe
Straffen billig ſind wiederfahren/ wer/ mei-
neſt du aber/ daß derjeniger ſey/ welcher dich
ſolcher geſtalt hat heimgeſuchet und gezuͤch-
tiget?
Teutſchland. Wer ſolte es anders viel ſeyn
lieber Merkuri als eben die jenige fremde
Voͤlker/ welche Jch gehauſet und geherber-
get/ geſpeiſet/ gekleidet und ernaͤhret und da-
durch ſehr vertrauliche Freundſchafft mit Jh-
nen gemachet habe/ wozu gleichwol meine ei-
gene Unterthanen und Landſaſſen weidlich ge-
holffen: Denn/ iſt nicht Mats mein Vaſall,
ja
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[174[173]/0241] Dritte Handlung. daß Weiber und Jungfrauen geſchaͤndet/ die kleine Kinderlein mit Fuͤſſen getretten/ Staͤd- te/ Flekken und Doͤrffer verbrennet/ viel Mil- lionen/ reiche und arme/ kleine und groſſe/ junge und alte meiner Unterthanen durch Schwehrt/ Peſt und Hunger auffgerieben und ſchließlich Jch armes Weib dergeſtalt bin zugerichtet/ daß Jch faſt keinem Menſchen mehr aͤhnlich ſehe/ Ach! frage Jch abermahl/ ſol Jch denn noch haͤrter buͤhſſen? das iſt ja gahr zu elend! Merkurius. Und eben darum ſolt du Buhſ- ſe thun liebes Teutſchland/ dieweil du bißhero noch nicht haſt erkennen wollen/ daß dir dieſe Straffen billig ſind wiederfahren/ wer/ mei- neſt du aber/ daß derjeniger ſey/ welcher dich ſolcher geſtalt hat heimgeſuchet und gezuͤch- tiget? Teutſchland. Wer ſolte es anders viel ſeyn lieber Merkuri als eben die jenige fremde Voͤlker/ welche Jch gehauſet und geherber- get/ geſpeiſet/ gekleidet und ernaͤhret und da- durch ſehr vertrauliche Freundſchafft mit Jh- nen gemachet habe/ wozu gleichwol meine ei- gene Unterthanen und Landſaſſen weidlich ge- holffen: Denn/ iſt nicht Mats mein Vaſall, ja

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 174[173]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/241>, abgerufen am 25.11.2024.