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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Dritte Handlung.
quikket mir in meiner grossen Schwachheit
Hertz/ Seele und Leben.
Friede. Ja Teutschland/ kanst du nun mit
der Zeit erkennen/ was vor ein edler/ ja himmli-
scher Schatz der liebe Friede sey?
Teutschland. Ach Ja/ wie solte Jch Un-
glükselige daß nicht erkennen können? Jch ha-
be es ja nunmehr mit meinem unüberwindli-
chen Schaden allzuwol gelernet. Ach/ müchte
Jch dich nur einmahl wieder ergreiffen und
umhälsen! Merkurius tritt auff Ach/ Ach
Friede/ du allerwehrteste vergnügligkeit mei-
nes Hertzen/ müchtest du doch ewig wiedrum
bei mir wohnen!
Friede. Nein Teutschland/ du must dich
noch eine Zeitlang enthalten/ denn Jch sol und
darff dem Willen Gottes meines Herren
nicht wiederstreben. Aber siehe da komt un-
ser Merkurius/ was mag uns der guhtes neues
bringen?
Merkurius. Nunmehr halte Jch/ werde Jch
den begehrten Ohrt fast erreichet haben/ den
ungefehr in dieser Gegend/ (wie man mich hat
berichtet) sol sich das elende Teutschland auf-
halten. Aber/ was sehe Jch? Stehet nicht
da der Friede? Ja/ sie ist es/ denn vor weinig
Tagen
L v
Dritte Handlung.
quikket mir in meiner groſſen Schwachheit
Hertz/ Seele und Leben.
Friede. Ja Teutſchland/ kanſt du nun mit
der Zeit erkennen/ was vor ein edler/ ja him̃li-
ſcher Schatz der liebe Friede ſey?
Teutſchland. Ach Ja/ wie ſolte Jch Un-
gluͤkſelige daß nicht erkeñen koͤnnen? Jch ha-
be es ja nunmehr mit meinem unuͤberwindli-
chen Schaden allzuwol gelernet. Ach/ muͤchte
Jch dich nur einmahl wieder ergreiffen und
umhaͤlſen! ☾ Merkurius tritt auff ☽ Ach/ Ach
Friede/ du allerwehrteſte vergnuͤgligkeit mei-
nes Hertzen/ muͤchteſt du doch ewig wiedrum
bei mir wohnen!
Friede. Nein Teutſchland/ du muſt dich
noch eine Zeitlang enthalten/ denn Jch ſol und
darff dem Willen Gottes meines Herren
nicht wiederſtreben. Aber ſiehe da komt un-
ſer Merkurius/ was mag uns der guhtes neues
bringen?
Merkurius. Nunmehr halte Jch/ werde Jch
den begehrten Ohrt faſt erreichet haben/ den
ungefehr in dieſer Gegend/ (wie man mich hat
berichtet) ſol ſich das elende Teutſchland auf-
halten. Aber/ was ſehe Jch? Stehet nicht
da der Friede? Ja/ ſie iſt es/ denn vor weinig
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[168[167]/0235] Dritte Handlung. quikket mir in meiner groſſen Schwachheit Hertz/ Seele und Leben. Friede. Ja Teutſchland/ kanſt du nun mit der Zeit erkennen/ was vor ein edler/ ja him̃li- ſcher Schatz der liebe Friede ſey? Teutſchland. Ach Ja/ wie ſolte Jch Un- gluͤkſelige daß nicht erkeñen koͤnnen? Jch ha- be es ja nunmehr mit meinem unuͤberwindli- chen Schaden allzuwol gelernet. Ach/ muͤchte Jch dich nur einmahl wieder ergreiffen und umhaͤlſen! ☾ Merkurius tritt auff ☽ Ach/ Ach Friede/ du allerwehrteſte vergnuͤgligkeit mei- nes Hertzen/ muͤchteſt du doch ewig wiedrum bei mir wohnen! Friede. Nein Teutſchland/ du muſt dich noch eine Zeitlang enthalten/ denn Jch ſol und darff dem Willen Gottes meines Herren nicht wiederſtreben. Aber ſiehe da komt un- ſer Merkurius/ was mag uns der guhtes neues bringen? Merkurius. Nunmehr halte Jch/ werde Jch den begehrten Ohrt faſt erreichet haben/ den ungefehr in dieſer Gegend/ (wie man mich hat berichtet) ſol ſich das elende Teutſchland auf- halten. Aber/ was ſehe Jch? Stehet nicht da der Friede? Ja/ ſie iſt es/ denn vor weinig Tagen L v

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 168[167]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/235>, abgerufen am 03.05.2024.