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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Zwischen Spiel.
vierte mit dem erschreklichem grossen Bauche?
Du bringest mir ja sehr klägliche Spektakul
vor!
Der Schauplatz wird geschlossen.
Merkurius. Ja freilich mügen es wol kläg-
liche Spektakul heissen: Siehe da/ diese drei
sind durch Jhr viehisches Sauffen erbärmlich
üm Jhr Leben kommen. Der Erster hat bei
voller weise den Hals gebrochen/ als er eine
Stiegen herunter gehen wollen: Der Ander
hat sich in starkem Brantewein zu tode gesof-
fen. Der Dritte/ als er beim Trunke einen
unnöhtigen Hader anfieng/ ward mit einem
Brodmesser meüchlischer weise erstochen/ und
sind diese drei in Jhren Sünden also jämmer-
lich dahin gefahren. Der vierte aber hat sich
die Wassersucht an den Hals gesoffen/ leidet
überaus grosse Schmertzen/ kan weder leben
noch sterben.
Sausewind. O du verfluchtes Sauffen!
Jst daß der Lohn deiner gefährlichen Wol-
lust? Fürwahr/ es gereüet mich von gantzem
Hertzen/ daß Jch üm des üppigen Sauffens
und schändlichen Spielens willen mich in den
Soldatenstand habe begeben. Ach wie übel
habe Jch bei mir selber gehandelt!
Merkurius. Mein liebster Sausewind/ es
ist
J ij
Zwiſchen Spiel.
vierte mit dem erſchreklichem groſſen Bauche?
Du bringeſt mir ja ſehr klaͤgliche Spektakul
vor!
Der Schauplatz wird geſchloſſen.
Merkurius. Ja freilich muͤgen es wol klaͤg-
liche Spektakul heiſſen: Siehe da/ dieſe drei
ſind durch Jhr viehiſches Sauffen erbaͤrmlich
uͤm Jhr Leben kommen. Der Erſter hat bei
voller weiſe den Hals gebrochen/ als er eine
Stiegen herunter gehen wollen: Der Ander
hat ſich in ſtarkem Brantewein zu tode geſof-
fen. Der Dritte/ als er beim Trunke einen
unnoͤhtigen Hader anfieng/ ward mit einem
Brodmeſſer meuͤchliſcher weiſe erſtochen/ und
ſind dieſe drei in Jhren Suͤnden alſo jaͤmmer-
lich dahin gefahren. Der vierte aber hat ſich
die Waſſerſucht an den Hals geſoffen/ leidet
uͤberaus groſſe Schmertzen/ kan weder leben
noch ſterben.
Sauſewind. O du verfluchtes Sauffen!
Jſt daß der Lohn deiner gefaͤhrlichen Wol-
luſt? Fuͤrwahr/ es gereuͤet mich von gantzem
Hertzen/ daß Jch uͤm des uͤppigen Sauffens
und ſchaͤndlichen Spielens willen mich in den
Soldatenſtand habe begeben. Ach wie uͤbel
habe Jch bei mir ſelber gehandelt!
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[130[129]/0197] Zwiſchen Spiel. vierte mit dem erſchreklichem groſſen Bauche? Du bringeſt mir ja ſehr klaͤgliche Spektakul vor! ☾ Der Schauplatz wird geſchloſſen. ☽ Merkurius. Ja freilich muͤgen es wol klaͤg- liche Spektakul heiſſen: Siehe da/ dieſe drei ſind durch Jhr viehiſches Sauffen erbaͤrmlich uͤm Jhr Leben kommen. Der Erſter hat bei voller weiſe den Hals gebrochen/ als er eine Stiegen herunter gehen wollen: Der Ander hat ſich in ſtarkem Brantewein zu tode geſof- fen. Der Dritte/ als er beim Trunke einen unnoͤhtigen Hader anfieng/ ward mit einem Brodmeſſer meuͤchliſcher weiſe erſtochen/ und ſind dieſe drei in Jhren Suͤnden alſo jaͤmmer- lich dahin gefahren. Der vierte aber hat ſich die Waſſerſucht an den Hals geſoffen/ leidet uͤberaus groſſe Schmertzen/ kan weder leben noch ſterben. Sauſewind. O du verfluchtes Sauffen! Jſt daß der Lohn deiner gefaͤhrlichen Wol- luſt? Fuͤrwahr/ es gereuͤet mich von gantzem Hertzen/ daß Jch uͤm des uͤppigen Sauffens und ſchaͤndlichen Spielens willen mich in den Soldatenſtand habe begeben. Ach wie uͤbel habe Jch bei mir ſelber gehandelt! Merkurius. Mein liebſter Sauſewind/ es iſt J ij

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 130[129]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/197>, abgerufen am 22.11.2024.