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Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

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Sie war:
Ein unerwünschtes Kind, verstossen
Auch aus der Mutter Nachtgebet,
Und ewig fern von jenem Grossen,
Das gebend durch die Zeiten geht.
Sie wünschte wenig - und nur selten
Kam wie ein Weinen über sie
Nach einem Land mit Purpurzelten,
Nach einer fremden Melodie, -
Nach weissen Wegen, die nicht stauben;
Dann bog sie Rosen sich ins Haar, -
Und konnte doch nie Liebe glauben
Auch wenn es tief im Frühling war.


Sie war:
Ein unerwünschtes Kind, verstossen
Auch aus der Mutter Nachtgebet,
Und ewig fern von jenem Grossen,
Das gebend durch die Zeiten geht.
Sie wünschte wenig – und nur selten
Kam wie ein Weinen über sie
Nach einem Land mit Purpurzelten,
Nach einer fremden Melodie, –
Nach weissen Wegen, die nicht stauben;
Dann bog sie Rosen sich ins Haar, –
Und konnte doch nie Liebe glauben
Auch wenn es tief im Frühling war.


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[73/0073] Sie war: Ein unerwünschtes Kind, verstossen Auch aus der Mutter Nachtgebet, Und ewig fern von jenem Grossen, Das gebend durch die Zeiten geht. Sie wünschte wenig – und nur selten Kam wie ein Weinen über sie Nach einem Land mit Purpurzelten, Nach einer fremden Melodie, – Nach weissen Wegen, die nicht stauben; Dann bog sie Rosen sich ins Haar, – Und konnte doch nie Liebe glauben Auch wenn es tief im Frühling war.

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Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/73>, abgerufen am 25.11.2024.