Jedem dieser angeführten Zwecke gemäß -- welchen übrigens man wirklich haben mag -- muß sowohl die Größe, um die erhöht werden soll, als auch die Arbeit selbst, bestimmt werden. Die wirklichen Größen der Erhöhung für jeden dieser Zwecke, lassen sich jedoch schlechterdings nicht all- gemein angeben, weil zuletzt alles auf der Will- kühr des Bauherrn, und der Conjunctur der Um- stände und des Terreins beruht.
Sucht man sich also durch das Auftragen eine größere Wassermenge zu verschaffen, und hat die Höhe bestimmt, um die ein Damm noch em- por gebracht werden soll, so ist zuförderst -- wenn die ganze Sache in Betreff der Widerlagen, Gren- zen und so fort, möglich ist, nöthig auszumitteln, wie viel man dem bereits vorhandenen Damme, bei vergrößerter Höhe desselben, an Dicke zulegen müsse. Diese Dicke kann nicht bloß nach dem neu aufzutragenden Stücke Damm, allein beurtheilt werden, sondern nach der neuen Höhe des Wasser- standes, die durch besagte Erhöhung bewirkt wer- den soll. Dieß setzt also eine Berechnung und Vergleichung des Wasserdrucks bei der neuen Wasserstandshöhe, mit der Kraft des alten Dammes voraus.
Die Stärke eines solchen alten Dammes wird nach dem Obigen aus dem Kubikinhalte desselben, und aus der Schwere seines Materials gefunden,
wo-
Jedem dieſer angefuͤhrten Zwecke gemaͤß — welchen uͤbrigens man wirklich haben mag — muß ſowohl die Groͤße, um die erhoͤht werden ſoll, als auch die Arbeit ſelbſt, beſtimmt werden. Die wirklichen Groͤßen der Erhoͤhung fuͤr jeden dieſer Zwecke, laſſen ſich jedoch ſchlechterdings nicht all- gemein angeben, weil zuletzt alles auf der Will- kuͤhr des Bauherrn, und der Conjunctur der Um- ſtaͤnde und des Terreins beruht.
Sucht man ſich alſo durch das Auftragen eine groͤßere Waſſermenge zu verſchaffen, und hat die Hoͤhe beſtimmt, um die ein Damm noch em- por gebracht werden ſoll, ſo iſt zufoͤrderſt — wenn die ganze Sache in Betreff der Widerlagen, Gren- zen und ſo fort, moͤglich iſt, noͤthig auszumitteln, wie viel man dem bereits vorhandenen Damme, bei vergroͤßerter Hoͤhe deſſelben, an Dicke zulegen muͤſſe. Dieſe Dicke kann nicht bloß nach dem neu aufzutragenden Stuͤcke Damm, allein beurtheilt werden, ſondern nach der neuen Hoͤhe des Waſſer- ſtandes, die durch beſagte Erhoͤhung bewirkt wer- den ſoll. Dieß ſetzt alſo eine Berechnung und Vergleichung des Waſſerdrucks bei der neuen Waſſerſtandshoͤhe, mit der Kraft des alten Dammes voraus.
Die Staͤrke eines ſolchen alten Dammes wird nach dem Obigen aus dem Kubikinhalte deſſelben, und aus der Schwere ſeines Materials gefunden,
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Jedem dieſer angefuͤhrten Zwecke gemaͤß —
welchen uͤbrigens man wirklich haben mag —
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als auch die Arbeit ſelbſt, beſtimmt werden. Die
wirklichen Groͤßen der Erhoͤhung fuͤr jeden dieſer
Zwecke, laſſen ſich jedoch ſchlechterdings nicht all-
gemein angeben, weil zuletzt alles auf der Will-
kuͤhr des Bauherrn, und der Conjunctur der Um-
ſtaͤnde und des Terreins beruht.
Sucht man ſich alſo durch das Auftragen
eine groͤßere Waſſermenge zu verſchaffen, und hat
die Hoͤhe beſtimmt, um die ein Damm noch em-
por gebracht werden ſoll, ſo iſt zufoͤrderſt — wenn
die ganze Sache in Betreff der Widerlagen, Gren-
zen und ſo fort, moͤglich iſt, noͤthig auszumitteln,
wie viel man dem bereits vorhandenen Damme,
bei vergroͤßerter Hoͤhe deſſelben, an Dicke zulegen
muͤſſe. Dieſe Dicke kann nicht bloß nach dem neu
aufzutragenden Stuͤcke Damm, allein beurtheilt
werden, ſondern nach der neuen Hoͤhe des Waſſer-
ſtandes, die durch beſagte Erhoͤhung bewirkt wer-
den ſoll. Dieß ſetzt alſo eine Berechnung und
Vergleichung des Waſſerdrucks bei der
neuen Waſſerſtandshoͤhe, mit der Kraft
des alten Dammes voraus.
Die Staͤrke eines ſolchen alten Dammes wird
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/449>, abgerufen am 22.11.2024.
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