Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

den, bei dem es jedoch freisteht, auf die Billig-
keit der Arbeiter Anspruch zu machen. Indeß hat
die Erfahrung viel gute Regeln gegeben, bei de-
ren Beobachtung beide Theile, Arbeiter und Bau-
herr, sich wohl befinden. In neuern Zeiten hat
sich besonders der Herr Landbaumeister Huth dem
Geschäfte unterzogen, solche durch Erfahrung an
die Hand gegebene Regeln zu sammlen und das
Publicum damit in seinem Bauanschlage zu be-
lehren.

Da die Festigkeit des Erdreichs und Gestei-
nes, die Tiefe, bis zu der es ausgegraben wer-
den soll, und die Weite der Wegschaffung
desselben, nothwendig beim Bearbeiten des Grun-
des
, die Hauptstücke sind, welche den Lohn bestim-
men, so hat Herr Huth einen mittelmäßig festen
Boden angenommen, und darnach folgende Ta-
belle berechnet.

Wenn man nämlich das Erdreich loszumachen,
oder zu graben, und in die Schuttkarren einzu-
werfen, für die Schachtruthe obersächsisches Maaß
6 Groschen rechnet, und für das Wegkarren als-
dann zu diesem Arbeitslohn auf jede 50 Schritt
weit, für eine dergleichen Schachtruthe obersäch-
sisches Maaß 1 gr. 6 pf. zulegt, so kommt das
Arbeitslohn für Losmachen und Wegkarren


Für

den, bei dem es jedoch freiſteht, auf die Billig-
keit der Arbeiter Anſpruch zu machen. Indeß hat
die Erfahrung viel gute Regeln gegeben, bei de-
ren Beobachtung beide Theile, Arbeiter und Bau-
herr, ſich wohl befinden. In neuern Zeiten hat
ſich beſonders der Herr Landbaumeiſter Huth dem
Geſchaͤfte unterzogen, ſolche durch Erfahrung an
die Hand gegebene Regeln zu ſammlen und das
Publicum damit in ſeinem Bauanſchlage zu be-
lehren.

Da die Feſtigkeit des Erdreichs und Geſtei-
nes, die Tiefe, bis zu der es ausgegraben wer-
den ſoll, und die Weite der Wegſchaffung
deſſelben, nothwendig beim Bearbeiten des Grun-
des
, die Hauptſtuͤcke ſind, welche den Lohn beſtim-
men, ſo hat Herr Huth einen mittelmaͤßig feſten
Boden angenommen, und darnach folgende Ta-
belle berechnet.

Wenn man naͤmlich das Erdreich loszumachen,
oder zu graben, und in die Schuttkarren einzu-
werfen, fuͤr die Schachtruthe oberſaͤchſiſches Maaß
6 Groſchen rechnet, und fuͤr das Wegkarren als-
dann zu dieſem Arbeitslohn auf jede 50 Schritt
weit, fuͤr eine dergleichen Schachtruthe oberſaͤch-
ſiſches Maaß 1 gr. 6 pf. zulegt, ſo kommt das
Arbeitslohn fuͤr Losmachen und Wegkarren


Fuͤr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0443" n="433"/>
den, bei dem es jedoch frei&#x017F;teht, auf die Billig-<lb/>
keit der Arbeiter An&#x017F;pruch zu machen. Indeß hat<lb/>
die Erfahrung viel gute Regeln gegeben, bei de-<lb/>
ren Beobachtung beide Theile, Arbeiter und Bau-<lb/>
herr, &#x017F;ich wohl befinden. In neuern Zeiten hat<lb/>
&#x017F;ich be&#x017F;onders der Herr Landbaumei&#x017F;ter <hi rendition="#g">Huth</hi> dem<lb/>
Ge&#x017F;cha&#x0364;fte unterzogen, &#x017F;olche durch Erfahrung an<lb/>
die Hand gegebene Regeln zu &#x017F;ammlen und das<lb/>
Publicum damit in &#x017F;einem Bauan&#x017F;chlage zu be-<lb/>
lehren.</p><lb/>
          <p>Da die <hi rendition="#g">Fe&#x017F;tigkeit</hi> des Erdreichs und Ge&#x017F;tei-<lb/>
nes, die <hi rendition="#g">Tiefe</hi>, bis zu der es ausgegraben wer-<lb/>
den &#x017F;oll, und die <hi rendition="#g">Weite der Weg&#x017F;chaffung</hi><lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben, nothwendig beim Bearbeiten des <hi rendition="#g">Grun-<lb/>
des</hi>, die Haupt&#x017F;tu&#x0364;cke &#x017F;ind, welche den Lohn be&#x017F;tim-<lb/>
men, &#x017F;o hat Herr <hi rendition="#g">Huth</hi> einen mittelma&#x0364;ßig fe&#x017F;ten<lb/>
Boden angenommen, und darnach folgende Ta-<lb/>
belle berechnet.</p><lb/>
          <p>Wenn man na&#x0364;mlich das Erdreich loszumachen,<lb/>
oder zu graben, und in die Schuttkarren einzu-<lb/>
werfen, fu&#x0364;r die Schachtruthe ober&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;ches Maaß<lb/>
6 Gro&#x017F;chen rechnet, und fu&#x0364;r das Wegkarren als-<lb/>
dann zu die&#x017F;em Arbeitslohn auf jede 50 Schritt<lb/>
weit, fu&#x0364;r eine dergleichen Schachtruthe ober&#x017F;a&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;ches Maaß 1 gr. 6 pf. zulegt, &#x017F;o kommt das<lb/>
Arbeitslohn fu&#x0364;r Losmachen und Wegkarren</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Fu&#x0364;r</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0443] den, bei dem es jedoch freiſteht, auf die Billig- keit der Arbeiter Anſpruch zu machen. Indeß hat die Erfahrung viel gute Regeln gegeben, bei de- ren Beobachtung beide Theile, Arbeiter und Bau- herr, ſich wohl befinden. In neuern Zeiten hat ſich beſonders der Herr Landbaumeiſter Huth dem Geſchaͤfte unterzogen, ſolche durch Erfahrung an die Hand gegebene Regeln zu ſammlen und das Publicum damit in ſeinem Bauanſchlage zu be- lehren. Da die Feſtigkeit des Erdreichs und Geſtei- nes, die Tiefe, bis zu der es ausgegraben wer- den ſoll, und die Weite der Wegſchaffung deſſelben, nothwendig beim Bearbeiten des Grun- des, die Hauptſtuͤcke ſind, welche den Lohn beſtim- men, ſo hat Herr Huth einen mittelmaͤßig feſten Boden angenommen, und darnach folgende Ta- belle berechnet. Wenn man naͤmlich das Erdreich loszumachen, oder zu graben, und in die Schuttkarren einzu- werfen, fuͤr die Schachtruthe oberſaͤchſiſches Maaß 6 Groſchen rechnet, und fuͤr das Wegkarren als- dann zu dieſem Arbeitslohn auf jede 50 Schritt weit, fuͤr eine dergleichen Schachtruthe oberſaͤch- ſiſches Maaß 1 gr. 6 pf. zulegt, ſo kommt das Arbeitslohn fuͤr Losmachen und Wegkarren Fuͤr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/443
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/443>, abgerufen am 25.11.2024.