stütze) eine 2 Fuß lange mäßig starke Kette befe- stigt, die an ihrem herabhängenden Ende einen ziemlich langen Haken hat. So wie nun, mittelst der Kurbel und der Winde, die Striegelstange bis auf die beliebige Höhe aufgewunden ist, schlägt dieselbe Person die kleine Kette um die Handhabe der Kurbel herum, und hängt sie mit dem Haken hoch oder tief, wie es nöthig ist, in ihre eignen Ge- lenke ein; dadurch bleibt alsdann der Striegelbaum auf der ihm gegebenen Höhe.
Man sieht gleich ein, daß diese Kurbel nicht zu schwach seyn dürfe, weil sonst auch das Eisen bricht. Sicherer geht man daher, wenn man eine Klinke anbringt, welche in Vertiefungen eingreift, die in der Welle für die Klinke gemacht sind, und auf diese Art das Zurückgehen der Striegelstange verhindert. Die Kette an dem Striegelbaume, und an der Winde, darf ja nicht zu schwach, und auch nicht zu lang an den Striegelbaum geschürzt seyn, weil sie sonst leichter reißt, als wenn sie kurz (et- wa 2 Fuß) und stark genug ist.
Diese Art die Striegel zu ziehen, scheint über- haupt bequemer als die vorige zu seyn, erfordert aber auch mehr Kraft, den Striegelbaum zu heben, theils weil der Striegelbaum leicht schief angezo- gen wird, theils weil der Hebel der Kraft weit kleiner ist. Den schiefen Gang des Striegelbaumes kann man indessen leicht durch Streichwalzen, die man an ihn herum bringt, verhindern. Dagegen aber sind auch die Ketten bei starken Frösten dem
Sprin-
ſtuͤtze) eine 2 Fuß lange maͤßig ſtarke Kette befe- ſtigt, die an ihrem herabhaͤngenden Ende einen ziemlich langen Haken hat. So wie nun, mittelſt der Kurbel und der Winde, die Striegelſtange bis auf die beliebige Hoͤhe aufgewunden iſt, ſchlaͤgt dieſelbe Perſon die kleine Kette um die Handhabe der Kurbel herum, und haͤngt ſie mit dem Haken hoch oder tief, wie es noͤthig iſt, in ihre eignen Ge- lenke ein; dadurch bleibt alsdann der Striegelbaum auf der ihm gegebenen Hoͤhe.
Man ſieht gleich ein, daß dieſe Kurbel nicht zu ſchwach ſeyn duͤrfe, weil ſonſt auch das Eiſen bricht. Sicherer geht man daher, wenn man eine Klinke anbringt, welche in Vertiefungen eingreift, die in der Welle fuͤr die Klinke gemacht ſind, und auf dieſe Art das Zuruͤckgehen der Striegelſtange verhindert. Die Kette an dem Striegelbaume, und an der Winde, darf ja nicht zu ſchwach, und auch nicht zu lang an den Striegelbaum geſchuͤrzt ſeyn, weil ſie ſonſt leichter reißt, als wenn ſie kurz (et- wa 2 Fuß) und ſtark genug iſt.
Dieſe Art die Striegel zu ziehen, ſcheint uͤber- haupt bequemer als die vorige zu ſeyn, erfordert aber auch mehr Kraft, den Striegelbaum zu heben, theils weil der Striegelbaum leicht ſchief angezo- gen wird, theils weil der Hebel der Kraft weit kleiner iſt. Den ſchiefen Gang des Striegelbaumes kann man indeſſen leicht durch Streichwalzen, die man an ihn herum bringt, verhindern. Dagegen aber ſind auch die Ketten bei ſtarken Froͤſten dem
Sprin-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0435"n="425"/><hirendition="#g">ſtuͤtze</hi>) eine 2 Fuß lange maͤßig ſtarke Kette befe-<lb/>ſtigt, die an ihrem herabhaͤngenden Ende einen<lb/>
ziemlich langen Haken hat. So wie nun, mittelſt<lb/>
der Kurbel und der Winde, die Striegelſtange bis<lb/>
auf die beliebige Hoͤhe aufgewunden iſt, ſchlaͤgt<lb/>
dieſelbe Perſon die kleine Kette um die Handhabe<lb/>
der Kurbel herum, und haͤngt ſie mit dem Haken<lb/>
hoch oder tief, wie es noͤthig iſt, in ihre eignen Ge-<lb/>
lenke ein; dadurch bleibt alsdann der Striegelbaum<lb/>
auf der ihm gegebenen Hoͤhe.</p><lb/><p>Man ſieht gleich ein, daß dieſe Kurbel nicht<lb/>
zu ſchwach ſeyn duͤrfe, weil ſonſt auch das Eiſen<lb/>
bricht. Sicherer geht man daher, wenn man eine<lb/>
Klinke anbringt, welche in Vertiefungen eingreift,<lb/>
die in der Welle fuͤr die Klinke gemacht ſind, und<lb/>
auf dieſe Art das Zuruͤckgehen der Striegelſtange<lb/>
verhindert. Die Kette an dem Striegelbaume, und<lb/>
an der Winde, darf ja nicht zu ſchwach, und auch<lb/>
nicht zu lang an den Striegelbaum geſchuͤrzt ſeyn,<lb/>
weil ſie ſonſt leichter reißt, als wenn ſie kurz (et-<lb/>
wa 2 Fuß) und ſtark genug iſt.</p><lb/><p>Dieſe Art die Striegel zu ziehen, ſcheint uͤber-<lb/>
haupt bequemer als die vorige zu ſeyn, erfordert<lb/>
aber auch mehr Kraft, den Striegelbaum zu heben,<lb/>
theils weil der Striegelbaum leicht ſchief angezo-<lb/>
gen wird, theils weil der Hebel der Kraft weit<lb/>
kleiner iſt. Den ſchiefen Gang des Striegelbaumes<lb/>
kann man indeſſen leicht durch Streichwalzen, die<lb/>
man an ihn herum bringt, verhindern. Dagegen<lb/>
aber ſind auch die Ketten bei ſtarken Froͤſten dem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Sprin-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[425/0435]
ſtuͤtze) eine 2 Fuß lange maͤßig ſtarke Kette befe-
ſtigt, die an ihrem herabhaͤngenden Ende einen
ziemlich langen Haken hat. So wie nun, mittelſt
der Kurbel und der Winde, die Striegelſtange bis
auf die beliebige Hoͤhe aufgewunden iſt, ſchlaͤgt
dieſelbe Perſon die kleine Kette um die Handhabe
der Kurbel herum, und haͤngt ſie mit dem Haken
hoch oder tief, wie es noͤthig iſt, in ihre eignen Ge-
lenke ein; dadurch bleibt alsdann der Striegelbaum
auf der ihm gegebenen Hoͤhe.
Man ſieht gleich ein, daß dieſe Kurbel nicht
zu ſchwach ſeyn duͤrfe, weil ſonſt auch das Eiſen
bricht. Sicherer geht man daher, wenn man eine
Klinke anbringt, welche in Vertiefungen eingreift,
die in der Welle fuͤr die Klinke gemacht ſind, und
auf dieſe Art das Zuruͤckgehen der Striegelſtange
verhindert. Die Kette an dem Striegelbaume, und
an der Winde, darf ja nicht zu ſchwach, und auch
nicht zu lang an den Striegelbaum geſchuͤrzt ſeyn,
weil ſie ſonſt leichter reißt, als wenn ſie kurz (et-
wa 2 Fuß) und ſtark genug iſt.
Dieſe Art die Striegel zu ziehen, ſcheint uͤber-
haupt bequemer als die vorige zu ſeyn, erfordert
aber auch mehr Kraft, den Striegelbaum zu heben,
theils weil der Striegelbaum leicht ſchief angezo-
gen wird, theils weil der Hebel der Kraft weit
kleiner iſt. Den ſchiefen Gang des Striegelbaumes
kann man indeſſen leicht durch Streichwalzen, die
man an ihn herum bringt, verhindern. Dagegen
aber ſind auch die Ketten bei ſtarken Froͤſten dem
Sprin-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/435>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.