Durchaus aber muß man mit dem Uebergießen in einem fort so lange anhalten, bis das ganze Feld fertig ausgegossen ist. Das pflegt dann der Fall zu seyn, wenn sich beim Rötteln der Steine (wo- durch das nöthige Ausweichen der Luft erlangt wird) dennoch kein dünner Mörtel mehr einziehen will, und sich hoch über der Mauer aufzuthürmen anfängt.
Besonders muß man an denjenigen Orten, wo man spürt, daß sich der Wind aus der Mauer her- aus begiebt, während des Uebergießens sehr lang- sam zu Werke gehen, sonst entstehen unten leere Räume. Nach Verlauf einiger Zeit (4 bis 6 Stun- den) setzt sich der eingegossene Mörtel, wenn gleich das Feld ganz voll und ausgegossen war, etwas zusammen, und macht oben leere Räume, zwischen den obersten Steinen des Feldes. Dieserhalb muß ein Arbeiter etwas neuen flüßigen Mörtel überlau- fen lassen, daß er noch mit dem zuvor eingegosse- nen gleich in einem binde, sonst entstehen zu viel Absätze, die ohnedem bei diesem Verfahren unver- meidlich sind, und dennoch soviel nur irgend ge- schehen kann, verringert werden müssen.
Der Mörtel muß eigentlich Wassermörtel seyn, doch bedient man sich auch nur an der Brustseite des Wassermörtels, hinten und in der Mitte des Dammes dagegen, des Kalkes.
Die Bretterwände bleiben so lange stehen, bis der Mörtel satt gebnnden hat, und während die- ser Zeit muß die Mauer schlechterdings vor aller
Er-
Durchaus aber muß man mit dem Uebergießen in einem fort ſo lange anhalten, bis das ganze Feld fertig ausgegoſſen iſt. Das pflegt dann der Fall zu ſeyn, wenn ſich beim Roͤtteln der Steine (wo- durch das noͤthige Ausweichen der Luft erlangt wird) dennoch kein duͤnner Moͤrtel mehr einziehen will, und ſich hoch uͤber der Mauer aufzuthuͤrmen anfaͤngt.
Beſonders muß man an denjenigen Orten, wo man ſpuͤrt, daß ſich der Wind aus der Mauer her- aus begiebt, waͤhrend des Uebergießens ſehr lang- ſam zu Werke gehen, ſonſt entſtehen unten leere Raͤume. Nach Verlauf einiger Zeit (4 bis 6 Stun- den) ſetzt ſich der eingegoſſene Moͤrtel, wenn gleich das Feld ganz voll und ausgegoſſen war, etwas zuſammen, und macht oben leere Raͤume, zwiſchen den oberſten Steinen des Feldes. Dieſerhalb muß ein Arbeiter etwas neuen fluͤßigen Moͤrtel uͤberlau- fen laſſen, daß er noch mit dem zuvor eingegoſſe- nen gleich in einem binde, ſonſt entſtehen zu viel Abſaͤtze, die ohnedem bei dieſem Verfahren unver- meidlich ſind, und dennoch ſoviel nur irgend ge- ſchehen kann, verringert werden muͤſſen.
Der Moͤrtel muß eigentlich Waſſermoͤrtel ſeyn, doch bedient man ſich auch nur an der Bruſtſeite des Waſſermoͤrtels, hinten und in der Mitte des Dammes dagegen, des Kalkes.
Die Bretterwaͤnde bleiben ſo lange ſtehen, bis der Moͤrtel ſatt gebnnden hat, und waͤhrend die- ſer Zeit muß die Mauer ſchlechterdings vor aller
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[406/0416]
Durchaus aber muß man mit dem Uebergießen
in einem fort ſo lange anhalten, bis das ganze Feld
fertig ausgegoſſen iſt. Das pflegt dann der Fall
zu ſeyn, wenn ſich beim Roͤtteln der Steine (wo-
durch das noͤthige Ausweichen der Luft erlangt
wird) dennoch kein duͤnner Moͤrtel mehr einziehen
will, und ſich hoch uͤber der Mauer aufzuthuͤrmen
anfaͤngt.
Beſonders muß man an denjenigen Orten, wo
man ſpuͤrt, daß ſich der Wind aus der Mauer her-
aus begiebt, waͤhrend des Uebergießens ſehr lang-
ſam zu Werke gehen, ſonſt entſtehen unten leere
Raͤume. Nach Verlauf einiger Zeit (4 bis 6 Stun-
den) ſetzt ſich der eingegoſſene Moͤrtel, wenn gleich
das Feld ganz voll und ausgegoſſen war, etwas
zuſammen, und macht oben leere Raͤume, zwiſchen
den oberſten Steinen des Feldes. Dieſerhalb muß
ein Arbeiter etwas neuen fluͤßigen Moͤrtel uͤberlau-
fen laſſen, daß er noch mit dem zuvor eingegoſſe-
nen gleich in einem binde, ſonſt entſtehen zu viel
Abſaͤtze, die ohnedem bei dieſem Verfahren unver-
meidlich ſind, und dennoch ſoviel nur irgend ge-
ſchehen kann, verringert werden muͤſſen.
Der Moͤrtel muß eigentlich Waſſermoͤrtel ſeyn,
doch bedient man ſich auch nur an der Bruſtſeite
des Waſſermoͤrtels, hinten und in der Mitte des
Dammes dagegen, des Kalkes.
Die Bretterwaͤnde bleiben ſo lange ſtehen, bis
der Moͤrtel ſatt gebnnden hat, und waͤhrend die-
ſer Zeit muß die Mauer ſchlechterdings vor aller
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/416>, abgerufen am 21.11.2024.
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