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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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§. 163.

Man kann die Striegelröschen sowohl verzim-
mern, als ausmauern. Von jenen soll hier, von
diesen in den nachfolgenden §§. geredet werden.

Die mit Holz verzimmerten Striegelröschen
sind bis jetzt die gewöhnlichsten gewesen. Im
Lichten macht man sie 5 Fuß hoch, oben 2 1/6 Fuß, un-
ten 2 1/2 Fuß weit. Sie bekommen diese Weite gleich
anfangs und deswegen, daß man zu dem Einwech-
seln neuer Thürstöcke, Kappen, Pfähle u. s. w. Raum
genug behalten möge. Die Länge einer jeden
Striegelrösche richtet sich nach der untern Breite
des Dammes, und nach der Lage des Striegel-
schachtes. Liegt solcher neben dem Damme, so
kömmt auch die Striegelrösche in die Widerlagen
des Dammes, und in diesem Falle muß ihre Länge
durch das Locale bestimmt werden. Ihr Mund-
loch fällt dann hinter die äußere Böschung des
Dammes, und derjenige Punct, wo die Rösche von
Tage in das Gebirge hinein getrieben werden soll,
muß durch eine Messung richtig bestimmt werden,
damit die Rösche nicht zu hoch oder zu tief, gegen
den tiefsten Punct in der Striegelschachtsohle, an-
gesetzt werde und eintreffe.

Da die Rösche Abfall haben muß, so kann
man ihr die bei dem Bergbau gewöhnliche Rösche,
auf 100 Lachter, 1/4 Lachter Rösche geben. Giebt
man ihnen zu viel Rösche, so waschen die Wasser

leicht
§. 163.

Man kann die Striegelroͤſchen ſowohl verzim-
mern, als ausmauern. Von jenen ſoll hier, von
dieſen in den nachfolgenden §§. geredet werden.

Die mit Holz verzimmerten Striegelroͤſchen
ſind bis jetzt die gewoͤhnlichſten geweſen. Im
Lichten macht man ſie 5 Fuß hoch, oben 2 ⅙ Fuß, un-
ten 2 ½ Fuß weit. Sie bekommen dieſe Weite gleich
anfangs und deswegen, daß man zu dem Einwech-
ſeln neuer Thuͤrſtoͤcke, Kappen, Pfaͤhle u. ſ. w. Raum
genug behalten moͤge. Die Laͤnge einer jeden
Striegelroͤſche richtet ſich nach der untern Breite
des Dammes, und nach der Lage des Striegel-
ſchachtes. Liegt ſolcher neben dem Damme, ſo
koͤmmt auch die Striegelroͤſche in die Widerlagen
des Dammes, und in dieſem Falle muß ihre Laͤnge
durch das Locale beſtimmt werden. Ihr Mund-
loch faͤllt dann hinter die aͤußere Boͤſchung des
Dammes, und derjenige Punct, wo die Roͤſche von
Tage in das Gebirge hinein getrieben werden ſoll,
muß durch eine Meſſung richtig beſtimmt werden,
damit die Roͤſche nicht zu hoch oder zu tief, gegen
den tiefſten Punct in der Striegelſchachtſohle, an-
geſetzt werde und eintreffe.

Da die Roͤſche Abfall haben muß, ſo kann
man ihr die bei dem Bergbau gewoͤhnliche Roͤſche,
auf 100 Lachter, ¼ Lachter Roͤſche geben. Giebt
man ihnen zu viel Roͤſche, ſo waſchen die Waſſer

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[352/0362] §. 163. Man kann die Striegelroͤſchen ſowohl verzim- mern, als ausmauern. Von jenen ſoll hier, von dieſen in den nachfolgenden §§. geredet werden. Die mit Holz verzimmerten Striegelroͤſchen ſind bis jetzt die gewoͤhnlichſten geweſen. Im Lichten macht man ſie 5 Fuß hoch, oben 2 ⅙ Fuß, un- ten 2 ½ Fuß weit. Sie bekommen dieſe Weite gleich anfangs und deswegen, daß man zu dem Einwech- ſeln neuer Thuͤrſtoͤcke, Kappen, Pfaͤhle u. ſ. w. Raum genug behalten moͤge. Die Laͤnge einer jeden Striegelroͤſche richtet ſich nach der untern Breite des Dammes, und nach der Lage des Striegel- ſchachtes. Liegt ſolcher neben dem Damme, ſo koͤmmt auch die Striegelroͤſche in die Widerlagen des Dammes, und in dieſem Falle muß ihre Laͤnge durch das Locale beſtimmt werden. Ihr Mund- loch faͤllt dann hinter die aͤußere Boͤſchung des Dammes, und derjenige Punct, wo die Roͤſche von Tage in das Gebirge hinein getrieben werden ſoll, muß durch eine Meſſung richtig beſtimmt werden, damit die Roͤſche nicht zu hoch oder zu tief, gegen den tiefſten Punct in der Striegelſchachtſohle, an- geſetzt werde und eintreffe. Da die Roͤſche Abfall haben muß, ſo kann man ihr die bei dem Bergbau gewoͤhnliche Roͤſche, auf 100 Lachter, ¼ Lachter Roͤſche geben. Giebt man ihnen zu viel Roͤſche, ſo waſchen die Waſſer leicht

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/362>, abgerufen am 25.11.2024.