Bei allen ihren Vorzügen hat indessen diese Art von Striegeln das Ungünstige an sich, daß sie -- wenn der Damm nicht ziemlich steil dossirt ist, nicht gern das Zapfenloch rein und fest zu- setzen, welches man bei senkrecht stehenden Strie- gelstangen nicht so zu befürchten hat.
Daß unten um den Zapfen und sein Gerenne ein Wasserkasten kommen müsse, versteht sich von selbst. Der übrige Bau hat keine Schwierigkeit, auch keine besondern Einrichtungen, die nicht sämmtlich aus den Figuren 66, 67 und 68 zu er- sehen wären, daher das Gesagte genug seyn mag.
§. 157. Striegel, die weder im Damme noch im Teichgrunde, sondern in den Widerlagen liegen.
Endlich folgen die in den Widerlagen gelege- nen Striegel. Diese Art, die Striegelschächte zu placiren, ist und bleibt ohnstreitig die vortheilhaf- teste unter den bisher genannten und gewöhnlichen Arten. Von den Vortheilen, welche diese Strie- gelschächte überhaupt gewähren, merke man kürz- lich folgendes. Es ist bei ihnen ganz und gar nicht nöthig, den Damm durch die Striegelschacht- öfnung oder einen andern Ausschnitt, wie er auch heißen mag, zu schwächen. Hiedurch erhält dem- nach der Damm eine beträchtlich größere Stärke und Dauer, die bei allen vorgenannten Arten nicht erlangt werden kann. Blos bei gemauerten Däm-
men,
Bei allen ihren Vorzuͤgen hat indeſſen dieſe Art von Striegeln das Unguͤnſtige an ſich, daß ſie — wenn der Damm nicht ziemlich ſteil doſſirt iſt, nicht gern das Zapfenloch rein und feſt zu- ſetzen, welches man bei ſenkrecht ſtehenden Strie- gelſtangen nicht ſo zu befuͤrchten hat.
Daß unten um den Zapfen und ſein Gerenne ein Waſſerkaſten kommen muͤſſe, verſteht ſich von ſelbſt. Der uͤbrige Bau hat keine Schwierigkeit, auch keine beſondern Einrichtungen, die nicht ſaͤmmtlich aus den Figuren 66, 67 und 68 zu er- ſehen waͤren, daher das Geſagte genug ſeyn mag.
§. 157. Striegel, die weder im Damme noch im Teichgrunde, ſondern in den Widerlagen liegen.
Endlich folgen die in den Widerlagen gelege- nen Striegel. Dieſe Art, die Striegelſchaͤchte zu placiren, iſt und bleibt ohnſtreitig die vortheilhaf- teſte unter den bisher genannten und gewoͤhnlichen Arten. Von den Vortheilen, welche dieſe Strie- gelſchaͤchte uͤberhaupt gewaͤhren, merke man kuͤrz- lich folgendes. Es iſt bei ihnen ganz und gar nicht noͤthig, den Damm durch die Striegelſchacht- oͤfnung oder einen andern Ausſchnitt, wie er auch heißen mag, zu ſchwaͤchen. Hiedurch erhaͤlt dem- nach der Damm eine betraͤchtlich groͤßere Staͤrke und Dauer, die bei allen vorgenannten Arten nicht erlangt werden kann. Blos bei gemauerten Daͤm-
men,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0348"n="338"/><p>Bei allen ihren Vorzuͤgen hat indeſſen dieſe<lb/>
Art von Striegeln das Unguͤnſtige an ſich, daß<lb/>ſie — wenn der Damm nicht ziemlich ſteil doſſirt<lb/>
iſt, nicht gern das Zapfenloch rein und feſt zu-<lb/>ſetzen, welches man bei ſenkrecht ſtehenden Strie-<lb/>
gelſtangen nicht ſo zu befuͤrchten hat.</p><lb/><p>Daß unten um den Zapfen und ſein Gerenne<lb/>
ein Waſſerkaſten kommen muͤſſe, verſteht ſich von<lb/>ſelbſt. Der uͤbrige Bau hat keine Schwierigkeit,<lb/>
auch keine beſondern Einrichtungen, die nicht<lb/>ſaͤmmtlich aus den Figuren 66, 67 und 68 zu er-<lb/>ſehen waͤren, daher das Geſagte genug ſeyn mag.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 157.<lb/>
Striegel, die weder im Damme noch im Teichgrunde, ſondern<lb/>
in den Widerlagen liegen.</head><lb/><p>Endlich folgen die in den Widerlagen gelege-<lb/>
nen Striegel. Dieſe Art, die Striegelſchaͤchte zu<lb/>
placiren, iſt und bleibt ohnſtreitig die vortheilhaf-<lb/>
teſte unter den bisher genannten und gewoͤhnlichen<lb/>
Arten. Von den Vortheilen, welche dieſe Strie-<lb/>
gelſchaͤchte uͤberhaupt gewaͤhren, merke man kuͤrz-<lb/>
lich folgendes. Es iſt bei ihnen ganz und gar<lb/>
nicht noͤthig, den Damm durch die Striegelſchacht-<lb/>
oͤfnung oder einen andern Ausſchnitt, wie er auch<lb/>
heißen mag, zu ſchwaͤchen. Hiedurch erhaͤlt dem-<lb/>
nach der Damm eine betraͤchtlich groͤßere Staͤrke<lb/>
und Dauer, die bei allen vorgenannten Arten nicht<lb/>
erlangt werden kann. Blos bei gemauerten Daͤm-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">men,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[338/0348]
Bei allen ihren Vorzuͤgen hat indeſſen dieſe
Art von Striegeln das Unguͤnſtige an ſich, daß
ſie — wenn der Damm nicht ziemlich ſteil doſſirt
iſt, nicht gern das Zapfenloch rein und feſt zu-
ſetzen, welches man bei ſenkrecht ſtehenden Strie-
gelſtangen nicht ſo zu befuͤrchten hat.
Daß unten um den Zapfen und ſein Gerenne
ein Waſſerkaſten kommen muͤſſe, verſteht ſich von
ſelbſt. Der uͤbrige Bau hat keine Schwierigkeit,
auch keine beſondern Einrichtungen, die nicht
ſaͤmmtlich aus den Figuren 66, 67 und 68 zu er-
ſehen waͤren, daher das Geſagte genug ſeyn mag.
§. 157.
Striegel, die weder im Damme noch im Teichgrunde, ſondern
in den Widerlagen liegen.
Endlich folgen die in den Widerlagen gelege-
nen Striegel. Dieſe Art, die Striegelſchaͤchte zu
placiren, iſt und bleibt ohnſtreitig die vortheilhaf-
teſte unter den bisher genannten und gewoͤhnlichen
Arten. Von den Vortheilen, welche dieſe Strie-
gelſchaͤchte uͤberhaupt gewaͤhren, merke man kuͤrz-
lich folgendes. Es iſt bei ihnen ganz und gar
nicht noͤthig, den Damm durch die Striegelſchacht-
oͤfnung oder einen andern Ausſchnitt, wie er auch
heißen mag, zu ſchwaͤchen. Hiedurch erhaͤlt dem-
nach der Damm eine betraͤchtlich groͤßere Staͤrke
und Dauer, die bei allen vorgenannten Arten nicht
erlangt werden kann. Blos bei gemauerten Daͤm-
men,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/348>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.