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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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de, die vier Säulen, welche den Untersatz ausmachen
sollen, auf die Unterlage aufgesetzt, und auf die-
sen wird nachher das übrige Holz- und Säulwerk
weiter aufgeführt, welches gänzlich nach Anleitung
des vorigen gesagten, mit Kreuzbändern, kleinen
Plattstücken, Riegeln, Streben etc. versehn, und
wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan-
gen gewöhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich
scheint, daß auch hier sie gar nicht am unrechten
Orte angebracht wären.

§. 151.

Weil aber durch den Mangel der Zangen diesem
Säulwerke viel von Festigkeit abgeht, so hat man
dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande-
res Mittel zu ergänzen gesucht. Es werden nemlich
um den Fuß des Striegels herum, große Streben
von allen 4 Seiten her gegen das Säulwerk des
2ten Aufsatzes aus dem Teichraume angesetzt, und
durch Schrauben und starke Klammern an selbiges
angezogen. Dadurch vergrößert sich denn natür-
lich die Basis des ganzen Holzwerkes sehr, und
der Umsturz desselben bei tiefen Teichen wird nicht
so leicht möglich. Ueberhaupt muß man hier da-
hin sehen, untenhin etwas stärkeres Holz zu neh-
men als gewöhnlich, oben aber das schwächere.
Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen
Säul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze steht
fester. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des
Säulwerks, 2 solche große Streben von 12 und

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de, die vier Saͤulen, welche den Unterſatz ausmachen
ſollen, auf die Unterlage aufgeſetzt, und auf die-
ſen wird nachher das uͤbrige Holz- und Saͤulwerk
weiter aufgefuͤhrt, welches gaͤnzlich nach Anleitung
des vorigen geſagten, mit Kreuzbaͤndern, kleinen
Plattſtuͤcken, Riegeln, Streben ꝛc. verſehn, und
wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan-
gen gewoͤhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich
ſcheint, daß auch hier ſie gar nicht am unrechten
Orte angebracht waͤren.

§. 151.

Weil aber durch den Mangel der Zangen dieſem
Saͤulwerke viel von Feſtigkeit abgeht, ſo hat man
dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande-
res Mittel zu ergaͤnzen geſucht. Es werden nemlich
um den Fuß des Striegels herum, große Streben
von allen 4 Seiten her gegen das Saͤulwerk des
2ten Aufſatzes aus dem Teichraume angeſetzt, und
durch Schrauben und ſtarke Klammern an ſelbiges
angezogen. Dadurch vergroͤßert ſich denn natuͤr-
lich die Baſis des ganzen Holzwerkes ſehr, und
der Umſturz deſſelben bei tiefen Teichen wird nicht
ſo leicht moͤglich. Ueberhaupt muß man hier da-
hin ſehen, untenhin etwas ſtaͤrkeres Holz zu neh-
men als gewoͤhnlich, oben aber das ſchwaͤchere.
Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen
Saͤul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze ſteht
feſter. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des
Saͤulwerks, 2 ſolche große Streben von 12 und

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[322/0332] de, die vier Saͤulen, welche den Unterſatz ausmachen ſollen, auf die Unterlage aufgeſetzt, und auf die- ſen wird nachher das uͤbrige Holz- und Saͤulwerk weiter aufgefuͤhrt, welches gaͤnzlich nach Anleitung des vorigen geſagten, mit Kreuzbaͤndern, kleinen Plattſtuͤcken, Riegeln, Streben ꝛc. verſehn, und wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan- gen gewoͤhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich ſcheint, daß auch hier ſie gar nicht am unrechten Orte angebracht waͤren. §. 151. Weil aber durch den Mangel der Zangen dieſem Saͤulwerke viel von Feſtigkeit abgeht, ſo hat man dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande- res Mittel zu ergaͤnzen geſucht. Es werden nemlich um den Fuß des Striegels herum, große Streben von allen 4 Seiten her gegen das Saͤulwerk des 2ten Aufſatzes aus dem Teichraume angeſetzt, und durch Schrauben und ſtarke Klammern an ſelbiges angezogen. Dadurch vergroͤßert ſich denn natuͤr- lich die Baſis des ganzen Holzwerkes ſehr, und der Umſturz deſſelben bei tiefen Teichen wird nicht ſo leicht moͤglich. Ueberhaupt muß man hier da- hin ſehen, untenhin etwas ſtaͤrkeres Holz zu neh- men als gewoͤhnlich, oben aber das ſchwaͤchere. Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen Saͤul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze ſteht feſter. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des Saͤulwerks, 2 ſolche große Streben von 12 und mehr

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/332>, abgerufen am 24.11.2024.