Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

gezogenem Striegel entsteht, und oftmals sehr hef-
tig wird, der Mauer und dem Striegelschachte
Nachtheil bringen, wofern sie nicht eine genugsame
Stärke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be-
trächtliche Dicke hat, kann überdieß ihre innere
Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo-
durch die Festigkeit allemal gewinnt.

Gesetzt also auch, daß die Mauer etwas weni-
ges zu stark würde, so hat man doch alsdann die
Vermuthung, für Unfällen und Besorgnissen ziem-
lich gesichert zu seyn. Die hier angegebene Dicke
ist aber auch durch die Erfahrung als tauglich be-
funden, und aus diesem Grunde immer zu bil-
ligen.

§. 140.

Ein solcher gemauerter Striegelschacht bedarf
aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß
sein Fundament muß mit Vorsicht und Fleiße an-
gelegt werden, da die Last des Striegelschachtes,
der auf dasselbe zu ruhen kommt, nicht klein ist.
Wenn aber dieß Fundament sich nur einigermaßen
merklich senkte, so würde die Striegelschachtmauer
ohnfehlbar, selbst bei der besten Struktur, Risse be-
kommen, und schadhaft werden. Nun fragt sichs,
wie man dieß Fundament von Steinen oder von
Thon und Rasen machen könne, daß es Halt be-
komme?

Der Boden oder die Sohle des Grund-
grabens
mögen, um einen sichern Grund für die

Strie-
T 5

gezogenem Striegel entſteht, und oftmals ſehr hef-
tig wird, der Mauer und dem Striegelſchachte
Nachtheil bringen, wofern ſie nicht eine genugſame
Staͤrke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be-
traͤchtliche Dicke hat, kann uͤberdieß ihre innere
Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo-
durch die Feſtigkeit allemal gewinnt.

Geſetzt alſo auch, daß die Mauer etwas weni-
ges zu ſtark wuͤrde, ſo hat man doch alsdann die
Vermuthung, fuͤr Unfaͤllen und Beſorgniſſen ziem-
lich geſichert zu ſeyn. Die hier angegebene Dicke
iſt aber auch durch die Erfahrung als tauglich be-
funden, und aus dieſem Grunde immer zu bil-
ligen.

§. 140.

Ein ſolcher gemauerter Striegelſchacht bedarf
aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß
ſein Fundament muß mit Vorſicht und Fleiße an-
gelegt werden, da die Laſt des Striegelſchachtes,
der auf daſſelbe zu ruhen kommt, nicht klein iſt.
Wenn aber dieß Fundament ſich nur einigermaßen
merklich ſenkte, ſo wuͤrde die Striegelſchachtmauer
ohnfehlbar, ſelbſt bei der beſten Struktur, Riſſe be-
kommen, und ſchadhaft werden. Nun fragt ſichs,
wie man dieß Fundament von Steinen oder von
Thon und Raſen machen koͤnne, daß es Halt be-
komme?

Der Boden oder die Sohle des Grund-
grabens
moͤgen, um einen ſichern Grund fuͤr die

Strie-
T 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0307" n="297"/>
gezogenem Striegel ent&#x017F;teht, und oftmals &#x017F;ehr hef-<lb/>
tig wird, der Mauer und dem Striegel&#x017F;chachte<lb/>
Nachtheil bringen, wofern &#x017F;ie nicht eine genug&#x017F;ame<lb/>
Sta&#x0364;rke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be-<lb/>
tra&#x0364;chtliche Dicke hat, kann u&#x0364;berdieß ihre innere<lb/>
Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo-<lb/>
durch die Fe&#x017F;tigkeit allemal gewinnt.</p><lb/>
              <p>Ge&#x017F;etzt al&#x017F;o auch, daß die Mauer etwas weni-<lb/>
ges zu &#x017F;tark wu&#x0364;rde, &#x017F;o hat man doch alsdann die<lb/>
Vermuthung, fu&#x0364;r Unfa&#x0364;llen und Be&#x017F;orgni&#x017F;&#x017F;en ziem-<lb/>
lich ge&#x017F;ichert zu &#x017F;eyn. Die hier angegebene Dicke<lb/>
i&#x017F;t aber auch durch die Erfahrung als tauglich be-<lb/>
funden, und aus die&#x017F;em Grunde immer zu bil-<lb/>
ligen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 140.</head><lb/>
              <p>Ein &#x017F;olcher gemauerter Striegel&#x017F;chacht bedarf<lb/>
aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß<lb/>
&#x017F;ein Fundament muß mit Vor&#x017F;icht und Fleiße an-<lb/>
gelegt werden, da die La&#x017F;t des Striegel&#x017F;chachtes,<lb/>
der auf da&#x017F;&#x017F;elbe zu ruhen kommt, nicht klein i&#x017F;t.<lb/>
Wenn aber dieß Fundament &#x017F;ich nur einigermaßen<lb/>
merklich &#x017F;enkte, &#x017F;o wu&#x0364;rde die Striegel&#x017F;chachtmauer<lb/>
ohnfehlbar, &#x017F;elb&#x017F;t bei der be&#x017F;ten Struktur, Ri&#x017F;&#x017F;e be-<lb/>
kommen, und &#x017F;chadhaft werden. Nun fragt &#x017F;ichs,<lb/>
wie man dieß Fundament von Steinen oder von<lb/>
Thon und Ra&#x017F;en machen ko&#x0364;nne, daß es Halt be-<lb/>
komme?</p><lb/>
              <p>Der <hi rendition="#g">Boden</hi> oder die <hi rendition="#g">Sohle des Grund-<lb/>
grabens</hi> mo&#x0364;gen, um einen &#x017F;ichern Grund fu&#x0364;r die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Strie-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0307] gezogenem Striegel entſteht, und oftmals ſehr hef- tig wird, der Mauer und dem Striegelſchachte Nachtheil bringen, wofern ſie nicht eine genugſame Staͤrke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be- traͤchtliche Dicke hat, kann uͤberdieß ihre innere Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo- durch die Feſtigkeit allemal gewinnt. Geſetzt alſo auch, daß die Mauer etwas weni- ges zu ſtark wuͤrde, ſo hat man doch alsdann die Vermuthung, fuͤr Unfaͤllen und Beſorgniſſen ziem- lich geſichert zu ſeyn. Die hier angegebene Dicke iſt aber auch durch die Erfahrung als tauglich be- funden, und aus dieſem Grunde immer zu bil- ligen. §. 140. Ein ſolcher gemauerter Striegelſchacht bedarf aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß ſein Fundament muß mit Vorſicht und Fleiße an- gelegt werden, da die Laſt des Striegelſchachtes, der auf daſſelbe zu ruhen kommt, nicht klein iſt. Wenn aber dieß Fundament ſich nur einigermaßen merklich ſenkte, ſo wuͤrde die Striegelſchachtmauer ohnfehlbar, ſelbſt bei der beſten Struktur, Riſſe be- kommen, und ſchadhaft werden. Nun fragt ſichs, wie man dieß Fundament von Steinen oder von Thon und Raſen machen koͤnne, daß es Halt be- komme? Der Boden oder die Sohle des Grund- grabens moͤgen, um einen ſichern Grund fuͤr die Strie- T 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/307
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/307>, abgerufen am 23.11.2024.