so bald er nur einige beträchtliche Tiefe bekäme, und daher bald einstürzen. Bei der zirkelrunden Form erhält man, wenn die Steine gleichförmig und nach der Keilgestalt gehauen sind, und auch dem zufolge gemauert werden, allerwärts einen gleichen Druck.
Hier muß jedoch dahin gesehen werden, daß die großen Steine und auch die kleinen, ebenfalls in gleichen Mengen rund herum vertheilt werden, sonst bleibt und wird der Druck in der Mauer selbst nicht allerwärts gleich.
Man würde auch die langrunde oder elliptische Form wählen können; doch giebt diese nicht einen so gleichen Druck, auch nicht solche Stärke wie die runde Form. Wollte man einwenden, man könne die Fahrung in einem runden Striegelschach- te nicht so gut anbringen, so ist dieß ein wirklich nichtiger Einwand, den man durch gute Benutzung des Raumes leicht heben kann. Man bringe den Striegelbaum nur wie gewöhnlich in die Mitte der Oeffnung, so behält man auch in einem Kreise noch Raum genug, und kann die Fahrung bequem einrichten. Ueberhaupt ist also zwischen der Mau- rung eines solchen Striegelschachtes, und zwischen der Auszimmerung ein verzimmerten, in Betreff der Lage und der Größe, keine Verschiedenheit.
§. 137.
Zur Maurung eines Striegelschachtes taugen aber nicht alle und jede Steine; man muß sich
also
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ſo bald er nur einige betraͤchtliche Tiefe bekaͤme, und daher bald einſtuͤrzen. Bei der zirkelrunden Form erhaͤlt man, wenn die Steine gleichfoͤrmig und nach der Keilgeſtalt gehauen ſind, und auch dem zufolge gemauert werden, allerwaͤrts einen gleichen Druck.
Hier muß jedoch dahin geſehen werden, daß die großen Steine und auch die kleinen, ebenfalls in gleichen Mengen rund herum vertheilt werden, ſonſt bleibt und wird der Druck in der Mauer ſelbſt nicht allerwaͤrts gleich.
Man wuͤrde auch die langrunde oder elliptiſche Form waͤhlen koͤnnen; doch giebt dieſe nicht einen ſo gleichen Druck, auch nicht ſolche Staͤrke wie die runde Form. Wollte man einwenden, man koͤnne die Fahrung in einem runden Striegelſchach- te nicht ſo gut anbringen, ſo iſt dieß ein wirklich nichtiger Einwand, den man durch gute Benutzung des Raumes leicht heben kann. Man bringe den Striegelbaum nur wie gewoͤhnlich in die Mitte der Oeffnung, ſo behaͤlt man auch in einem Kreiſe noch Raum genug, und kann die Fahrung bequem einrichten. Ueberhaupt iſt alſo zwiſchen der Mau- rung eines ſolchen Striegelſchachtes, und zwiſchen der Auszimmerung ein verzimmerten, in Betreff der Lage und der Groͤße, keine Verſchiedenheit.
§. 137.
Zur Maurung eines Striegelſchachtes taugen aber nicht alle und jede Steine; man muß ſich
alſo
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[291/0301]
ſo bald er nur einige betraͤchtliche Tiefe bekaͤme,
und daher bald einſtuͤrzen. Bei der zirkelrunden
Form erhaͤlt man, wenn die Steine gleichfoͤrmig
und nach der Keilgeſtalt gehauen ſind, und auch
dem zufolge gemauert werden, allerwaͤrts einen
gleichen Druck.
Hier muß jedoch dahin geſehen werden, daß
die großen Steine und auch die kleinen, ebenfalls
in gleichen Mengen rund herum vertheilt werden,
ſonſt bleibt und wird der Druck in der Mauer
ſelbſt nicht allerwaͤrts gleich.
Man wuͤrde auch die langrunde oder elliptiſche
Form waͤhlen koͤnnen; doch giebt dieſe nicht einen
ſo gleichen Druck, auch nicht ſolche Staͤrke wie
die runde Form. Wollte man einwenden, man
koͤnne die Fahrung in einem runden Striegelſchach-
te nicht ſo gut anbringen, ſo iſt dieß ein wirklich
nichtiger Einwand, den man durch gute Benutzung
des Raumes leicht heben kann. Man bringe den
Striegelbaum nur wie gewoͤhnlich in die Mitte
der Oeffnung, ſo behaͤlt man auch in einem Kreiſe
noch Raum genug, und kann die Fahrung bequem
einrichten. Ueberhaupt iſt alſo zwiſchen der Mau-
rung eines ſolchen Striegelſchachtes, und zwiſchen
der Auszimmerung ein verzimmerten, in Betreff
der Lage und der Groͤße, keine Verſchiedenheit.
§. 137.
Zur Maurung eines Striegelſchachtes taugen
aber nicht alle und jede Steine; man muß ſich
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/301>, abgerufen am 21.11.2024.
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