Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

einen solchen Einschnitt, und Figur 45 einen feh-
lerhaften. In beiden ist a b das Profil des Ge-
rennes.

Ist man mit dem gemachten Einschnitte, bis
auf die Deckel oder das Gerenne niedergekommen,
so wird der darauf sich noch befindende Schutt,
Thon etc. rein abgeräumt, alle Deckel visitirt, die
schadhaften losgerissen, und an ihre Stelie neue
eingewechselt, wenn anders das Gerenne noch
brauchbar ist, und nicht etwa in kurzem ebenfalls
einer Reparatur bedarf. Hat das Gerenne unter
den Deckeln an den Backen etwas gelitten, so
nimmt man erst das schadhafte Holz ab, und legt
alsdann die neuen Deckel auf. Doch muß man
hiebei darauf Acht haben, daß alsdann die Oeff-
nungen der Gerenne nicht zu sehr verengt werden.

§. 122.

Ist aber das Gerenne selbst sehr schadhaft, so
daß es keine Dauer mehr verspricht, dann ist es
rathsam, die schadhaften Gerenne auch gleich mit
herauszureißen, und an die Stelle der alten neue
einzulegen. Hiebei sind dann alle im Vorigen bis
hieher gegebenen Regeln zu beobachten. Will
man aber unzeitig sparen, so brechen die alten
Gerenne unter den neu aufgelegten Deckeln zusam-
men, und in wenig Jahren muß die Arbeit doppelt
vorgenommen werden, da man sie doch auf ein-
mal, und mit halb so viel Kosten hätte bestreiten
können. Die Festigkeit der Dämme leidet bei sol-

chen

einen ſolchen Einſchnitt, und Figur 45 einen feh-
lerhaften. In beiden iſt a b das Profil des Ge-
rennes.

Iſt man mit dem gemachten Einſchnitte, bis
auf die Deckel oder das Gerenne niedergekommen,
ſo wird der darauf ſich noch befindende Schutt,
Thon ꝛc. rein abgeraͤumt, alle Deckel viſitirt, die
ſchadhaften losgeriſſen, und an ihre Stelie neue
eingewechſelt, wenn anders das Gerenne noch
brauchbar iſt, und nicht etwa in kurzem ebenfalls
einer Reparatur bedarf. Hat das Gerenne unter
den Deckeln an den Backen etwas gelitten, ſo
nimmt man erſt das ſchadhafte Holz ab, und legt
alsdann die neuen Deckel auf. Doch muß man
hiebei darauf Acht haben, daß alsdann die Oeff-
nungen der Gerenne nicht zu ſehr verengt werden.

§. 122.

Iſt aber das Gerenne ſelbſt ſehr ſchadhaft, ſo
daß es keine Dauer mehr verſpricht, dann iſt es
rathſam, die ſchadhaften Gerenne auch gleich mit
herauszureißen, und an die Stelle der alten neue
einzulegen. Hiebei ſind dann alle im Vorigen bis
hieher gegebenen Regeln zu beobachten. Will
man aber unzeitig ſparen, ſo brechen die alten
Gerenne unter den neu aufgelegten Deckeln zuſam-
men, und in wenig Jahren muß die Arbeit doppelt
vorgenommen werden, da man ſie doch auf ein-
mal, und mit halb ſo viel Koſten haͤtte beſtreiten
koͤnnen. Die Feſtigkeit der Daͤmme leidet bei ſol-

chen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0271" n="261"/>
einen &#x017F;olchen Ein&#x017F;chnitt, und Figur 45 einen feh-<lb/>
lerhaften. In beiden i&#x017F;t <hi rendition="#aq">a b</hi> das Profil des Ge-<lb/>
rennes.</p><lb/>
              <p>I&#x017F;t man mit dem gemachten Ein&#x017F;chnitte, bis<lb/>
auf die Deckel oder das Gerenne niedergekommen,<lb/>
&#x017F;o wird der darauf &#x017F;ich noch befindende Schutt,<lb/>
Thon &#xA75B;c. rein abgera&#x0364;umt, alle Deckel vi&#x017F;itirt, die<lb/>
&#x017F;chadhaften losgeri&#x017F;&#x017F;en, und an ihre Stelie neue<lb/>
eingewech&#x017F;elt, wenn anders das Gerenne noch<lb/>
brauchbar i&#x017F;t, und nicht etwa in kurzem ebenfalls<lb/>
einer Reparatur bedarf. Hat das Gerenne unter<lb/>
den Deckeln an den Backen etwas gelitten, &#x017F;o<lb/>
nimmt man er&#x017F;t das &#x017F;chadhafte Holz ab, und legt<lb/>
alsdann die neuen Deckel auf. Doch muß man<lb/>
hiebei darauf Acht haben, daß alsdann die Oeff-<lb/>
nungen der Gerenne nicht zu &#x017F;ehr verengt werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 122.</head><lb/>
              <p>I&#x017F;t aber das Gerenne &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ehr &#x017F;chadhaft, &#x017F;o<lb/>
daß es keine Dauer mehr ver&#x017F;pricht, dann i&#x017F;t es<lb/>
rath&#x017F;am, die &#x017F;chadhaften Gerenne auch gleich mit<lb/>
herauszureißen, und an die Stelle der alten neue<lb/>
einzulegen. Hiebei &#x017F;ind dann alle im Vorigen bis<lb/>
hieher gegebenen Regeln zu beobachten. Will<lb/>
man aber unzeitig &#x017F;paren, &#x017F;o brechen die alten<lb/>
Gerenne unter den neu aufgelegten Deckeln zu&#x017F;am-<lb/>
men, und in wenig Jahren muß die Arbeit doppelt<lb/>
vorgenommen werden, da man &#x017F;ie doch auf ein-<lb/>
mal, und mit halb &#x017F;o viel Ko&#x017F;ten ha&#x0364;tte be&#x017F;treiten<lb/>
ko&#x0364;nnen. Die Fe&#x017F;tigkeit der Da&#x0364;mme leidet bei &#x017F;ol-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0271] einen ſolchen Einſchnitt, und Figur 45 einen feh- lerhaften. In beiden iſt a b das Profil des Ge- rennes. Iſt man mit dem gemachten Einſchnitte, bis auf die Deckel oder das Gerenne niedergekommen, ſo wird der darauf ſich noch befindende Schutt, Thon ꝛc. rein abgeraͤumt, alle Deckel viſitirt, die ſchadhaften losgeriſſen, und an ihre Stelie neue eingewechſelt, wenn anders das Gerenne noch brauchbar iſt, und nicht etwa in kurzem ebenfalls einer Reparatur bedarf. Hat das Gerenne unter den Deckeln an den Backen etwas gelitten, ſo nimmt man erſt das ſchadhafte Holz ab, und legt alsdann die neuen Deckel auf. Doch muß man hiebei darauf Acht haben, daß alsdann die Oeff- nungen der Gerenne nicht zu ſehr verengt werden. §. 122. Iſt aber das Gerenne ſelbſt ſehr ſchadhaft, ſo daß es keine Dauer mehr verſpricht, dann iſt es rathſam, die ſchadhaften Gerenne auch gleich mit herauszureißen, und an die Stelle der alten neue einzulegen. Hiebei ſind dann alle im Vorigen bis hieher gegebenen Regeln zu beobachten. Will man aber unzeitig ſparen, ſo brechen die alten Gerenne unter den neu aufgelegten Deckeln zuſam- men, und in wenig Jahren muß die Arbeit doppelt vorgenommen werden, da man ſie doch auf ein- mal, und mit halb ſo viel Koſten haͤtte beſtreiten koͤnnen. Die Feſtigkeit der Daͤmme leidet bei ſol- chen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/271
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/271>, abgerufen am 21.11.2024.