Stück punktirt angegeben. Figur 26. zeigt ihre Lage im Queerprofil, da ist c d die untere Grund- graben-Weite.
Wenn man die Rasen auf diese Art setzen läßt, kommen sie wie in einer gut aufgeführten Mauer über einander zu liegen. Sie erhalten sich also in der ihnen gegebenen Lage desto leichter und sicherer, und machen den Durchgang des Wassers durch diese Wand beinahe unmöglich, wenn nicht durch eine äußere gewaltsame Kraft dieselbe ange- griffen und zersprengt wird. Legt man dagegen Schluß auf Schluß, ohne die Rasen gehörig über- zubinden, so entstehn zwischen ihnen tiefe und lange Spalten, die natürlicher Weise nicht vor- theilhaft seyn können. Die obige Art die Rasen zu setzen ist übrigens gar keine beschwerliche oder saure Arbeit, sondern sie erfordert nur bei dem Setzen etwas weniger Bequemlichkeit, und einige mehrere Aufmerksamkeit.
Wenn man daher Personen hat, die mit die- ser Arbeit und besonders mit dem Setzen schnell umzugehn wissen, und denen dieß mechanisch leicht geworden ist, so muß man solche Leute nicht zu oft umwechseln, und an andere Arbeit bringen. Denn beordert man Andere an jener ihre Stelle, so brauchen diese immer etwas mehr Zeit, bis sie sich wieder die Arbeit geläufig gemacht haben.
Die Rasenstücke dürfen keinesweges in Stük- ken zerrissen werden, so auch an den Enden und Ecken nicht unegal, rauch, oder rund seyn, sonst lassen
sich
Stuͤck punktirt angegeben. Figur 26. zeigt ihre Lage im Queerprofil, da iſt c d die untere Grund- graben-Weite.
Wenn man die Raſen auf dieſe Art ſetzen laͤßt, kommen ſie wie in einer gut aufgefuͤhrten Mauer uͤber einander zu liegen. Sie erhalten ſich alſo in der ihnen gegebenen Lage deſto leichter und ſicherer, und machen den Durchgang des Waſſers durch dieſe Wand beinahe unmoͤglich, wenn nicht durch eine aͤußere gewaltſame Kraft dieſelbe ange- griffen und zerſprengt wird. Legt man dagegen Schluß auf Schluß, ohne die Raſen gehoͤrig uͤber- zubinden, ſo entſtehn zwiſchen ihnen tiefe und lange Spalten, die natuͤrlicher Weiſe nicht vor- theilhaft ſeyn koͤnnen. Die obige Art die Raſen zu ſetzen iſt uͤbrigens gar keine beſchwerliche oder ſaure Arbeit, ſondern ſie erfordert nur bei dem Setzen etwas weniger Bequemlichkeit, und einige mehrere Aufmerkſamkeit.
Wenn man daher Perſonen hat, die mit die- ſer Arbeit und beſonders mit dem Setzen ſchnell umzugehn wiſſen, und denen dieß mechaniſch leicht geworden iſt, ſo muß man ſolche Leute nicht zu oft umwechſeln, und an andere Arbeit bringen. Denn beordert man Andere an jener ihre Stelle, ſo brauchen dieſe immer etwas mehr Zeit, bis ſie ſich wieder die Arbeit gelaͤufig gemacht haben.
Die Raſenſtuͤcke duͤrfen keinesweges in Stuͤk- ken zerriſſen werden, ſo auch an den Enden und Ecken nicht unegal, rauch, oder rund ſeyn, ſonſt laſſen
ſich
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0225"n="215"/>
Stuͤck punktirt angegeben. Figur 26. zeigt ihre<lb/>
Lage im Queerprofil, da iſt <hirendition="#aq">c d</hi> die untere Grund-<lb/>
graben-Weite.</p><lb/><p>Wenn man die Raſen auf dieſe Art ſetzen<lb/>
laͤßt, kommen ſie wie in einer gut aufgefuͤhrten<lb/>
Mauer uͤber einander zu liegen. Sie erhalten ſich<lb/>
alſo in der ihnen gegebenen Lage deſto leichter und<lb/>ſicherer, und machen den Durchgang des Waſſers<lb/>
durch dieſe Wand beinahe unmoͤglich, wenn nicht<lb/>
durch eine aͤußere gewaltſame Kraft dieſelbe ange-<lb/>
griffen und zerſprengt wird. Legt man dagegen<lb/>
Schluß auf Schluß, ohne die Raſen gehoͤrig uͤber-<lb/>
zubinden, ſo entſtehn zwiſchen ihnen tiefe und<lb/>
lange Spalten, die natuͤrlicher Weiſe nicht vor-<lb/>
theilhaft ſeyn koͤnnen. Die obige Art die Raſen<lb/>
zu ſetzen iſt uͤbrigens gar keine beſchwerliche oder<lb/>ſaure Arbeit, ſondern ſie erfordert nur bei dem<lb/>
Setzen etwas weniger Bequemlichkeit, und einige<lb/>
mehrere Aufmerkſamkeit.</p><lb/><p>Wenn man daher Perſonen hat, die mit die-<lb/>ſer Arbeit und beſonders mit dem Setzen ſchnell<lb/>
umzugehn wiſſen, und denen dieß mechaniſch leicht<lb/>
geworden iſt, ſo muß man ſolche Leute nicht zu<lb/>
oft umwechſeln, und an andere Arbeit bringen.<lb/>
Denn beordert man Andere an jener ihre Stelle,<lb/>ſo brauchen dieſe immer etwas mehr Zeit, bis ſie<lb/>ſich wieder die Arbeit gelaͤufig gemacht haben.</p><lb/><p>Die Raſenſtuͤcke duͤrfen keinesweges in Stuͤk-<lb/>
ken zerriſſen werden, ſo auch an den Enden und Ecken<lb/>
nicht unegal, rauch, oder rund ſeyn, ſonſt laſſen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſich</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[215/0225]
Stuͤck punktirt angegeben. Figur 26. zeigt ihre
Lage im Queerprofil, da iſt c d die untere Grund-
graben-Weite.
Wenn man die Raſen auf dieſe Art ſetzen
laͤßt, kommen ſie wie in einer gut aufgefuͤhrten
Mauer uͤber einander zu liegen. Sie erhalten ſich
alſo in der ihnen gegebenen Lage deſto leichter und
ſicherer, und machen den Durchgang des Waſſers
durch dieſe Wand beinahe unmoͤglich, wenn nicht
durch eine aͤußere gewaltſame Kraft dieſelbe ange-
griffen und zerſprengt wird. Legt man dagegen
Schluß auf Schluß, ohne die Raſen gehoͤrig uͤber-
zubinden, ſo entſtehn zwiſchen ihnen tiefe und
lange Spalten, die natuͤrlicher Weiſe nicht vor-
theilhaft ſeyn koͤnnen. Die obige Art die Raſen
zu ſetzen iſt uͤbrigens gar keine beſchwerliche oder
ſaure Arbeit, ſondern ſie erfordert nur bei dem
Setzen etwas weniger Bequemlichkeit, und einige
mehrere Aufmerkſamkeit.
Wenn man daher Perſonen hat, die mit die-
ſer Arbeit und beſonders mit dem Setzen ſchnell
umzugehn wiſſen, und denen dieß mechaniſch leicht
geworden iſt, ſo muß man ſolche Leute nicht zu
oft umwechſeln, und an andere Arbeit bringen.
Denn beordert man Andere an jener ihre Stelle,
ſo brauchen dieſe immer etwas mehr Zeit, bis ſie
ſich wieder die Arbeit gelaͤufig gemacht haben.
Die Raſenſtuͤcke duͤrfen keinesweges in Stuͤk-
ken zerriſſen werden, ſo auch an den Enden und Ecken
nicht unegal, rauch, oder rund ſeyn, ſonſt laſſen
ſich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/225>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.