Zuerst räumt man die Seiten rein ab, kehrt allen Staub von ihnen herunter und läßt zuför- derst, alle sich vorfindenden Ritzen und Löcher, mit Letten oder sonstigem guten Thone derb ausfüllen. Damit der Thon desto besser haften möge, wird da, wo er hinkommen soll, der Boden oder die Seite mit etwas Wasser begossen, sonst zieht er sich von dem trocknen gern loß. Nun wird, wenn dieß Aus- füllen der Spalten noch nicht hinreichend seyn sollte, vor die Widerlage selbst noch eine Brust vorgesetzt, die entweder aus Thon oder Rasen be- stehen kann. Ist sie von Thon, so wird sie in ei- nem fort, ohne Aosätze zu machen, Fuß für Fuß längst den Seiten hin vorgelegt, so dicht als mög- lich an das Gebirge verbunden, und immer wäh- rend der Arbeit gestampft. Die Dicke derselben kann 15 bis 18 Zoll betragen. Es ist jedoch nur dann rathsam, eine solche Thonbrust zu wählen, wenn die Widerlagen nicht zu steil, sondern mehr flach abfallen. Wenn das erstere statt findet, so muß man die Brust von Rasen machen; diese kann man gleichsam aufmauern, welches der Thon nicht so gut gestattet, da er für sich nicht so fest stehn bleibt als Rasen.
Solche Brüste werden noch über das Ende der schadhaften Stellen etwas hinausgeführt, um alle Wasser genau abzuhalten. Einzelne kleine unschadhafte Stellen zwischen den untauglichen werden, um die Verbindung der Brüste nicht zu schwächen, gleich auch mit überdeckt.
Eine
Zuerſt raͤumt man die Seiten rein ab, kehrt allen Staub von ihnen herunter und laͤßt zufoͤr- derſt, alle ſich vorfindenden Ritzen und Loͤcher, mit Letten oder ſonſtigem guten Thone derb ausfuͤllen. Damit der Thon deſto beſſer haften moͤge, wird da, wo er hinkommen ſoll, der Boden oder die Seite mit etwas Waſſer begoſſen, ſonſt zieht er ſich von dem trocknen gern loß. Nun wird, wenn dieß Aus- fuͤllen der Spalten noch nicht hinreichend ſeyn ſollte, vor die Widerlage ſelbſt noch eine Bruſt vorgeſetzt, die entweder aus Thon oder Raſen be- ſtehen kann. Iſt ſie von Thon, ſo wird ſie in ei- nem fort, ohne Aoſaͤtze zu machen, Fuß fuͤr Fuß laͤngſt den Seiten hin vorgelegt, ſo dicht als moͤg- lich an das Gebirge verbunden, und immer waͤh- rend der Arbeit geſtampft. Die Dicke derſelben kann 15 bis 18 Zoll betragen. Es iſt jedoch nur dann rathſam, eine ſolche Thonbruſt zu waͤhlen, wenn die Widerlagen nicht zu ſteil, ſondern mehr flach abfallen. Wenn das erſtere ſtatt findet, ſo muß man die Bruſt von Raſen machen; dieſe kann man gleichſam aufmauern, welches der Thon nicht ſo gut geſtattet, da er fuͤr ſich nicht ſo feſt ſtehn bleibt als Raſen.
Solche Bruͤſte werden noch uͤber das Ende der ſchadhaften Stellen etwas hinausgefuͤhrt, um alle Waſſer genau abzuhalten. Einzelne kleine unſchadhafte Stellen zwiſchen den untauglichen werden, um die Verbindung der Bruͤſte nicht zu ſchwaͤchen, gleich auch mit uͤberdeckt.
Eine
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Zuerſt raͤumt man die Seiten rein ab, kehrt
allen Staub von ihnen herunter und laͤßt zufoͤr-
derſt, alle ſich vorfindenden Ritzen und Loͤcher, mit
Letten oder ſonſtigem guten Thone derb ausfuͤllen.
Damit der Thon deſto beſſer haften moͤge, wird da,
wo er hinkommen ſoll, der Boden oder die Seite mit
etwas Waſſer begoſſen, ſonſt zieht er ſich von dem
trocknen gern loß. Nun wird, wenn dieß Aus-
fuͤllen der Spalten noch nicht hinreichend ſeyn
ſollte, vor die Widerlage ſelbſt noch eine Bruſt
vorgeſetzt, die entweder aus Thon oder Raſen be-
ſtehen kann. Iſt ſie von Thon, ſo wird ſie in ei-
nem fort, ohne Aoſaͤtze zu machen, Fuß fuͤr Fuß
laͤngſt den Seiten hin vorgelegt, ſo dicht als moͤg-
lich an das Gebirge verbunden, und immer waͤh-
rend der Arbeit geſtampft. Die Dicke derſelben
kann 15 bis 18 Zoll betragen. Es iſt jedoch nur
dann rathſam, eine ſolche Thonbruſt zu waͤhlen,
wenn die Widerlagen nicht zu ſteil, ſondern mehr
flach abfallen. Wenn das erſtere ſtatt findet, ſo
muß man die Bruſt von Raſen machen; dieſe kann
man gleichſam aufmauern, welches der Thon nicht
ſo gut geſtattet, da er fuͤr ſich nicht ſo feſt ſtehn
bleibt als Raſen.
Solche Bruͤſte werden noch uͤber das Ende der
ſchadhaften Stellen etwas hinausgefuͤhrt, um
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/164>, abgerufen am 24.11.2024.
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