Tage. Theils fordern sie mehr Zeit zur Herbei- führung an den für sie bestimmten Platz; überhaupt mehr Geld- und Zeit-Aufwand. Zweitens unter- suche man, ob auch die Materialien in genugsa- mer Menge vorhanden und leicht zu gewinnen sind. Meistentheils muß man, ehe man noch zur wirkli- chen Gewinnung derselben schreiten kann, erst ei- nige Vorrichtungen machen, die nach den Umstän- den selbst, bald weitläuftig, bald nur kurz, schnell und leicht gemacht werden können. Alle solche Vorrichtungen aber sind vergeblich gemacht, wenn sich es der Mühe nicht lohnt, und die Materialien nur in sehr sparsamer Quantität vorhanden sind.
Drittens denke man weiter darüber nach, ob man eintretende Hindernisse nicht etwa auf eine geschickte, nicht allzu kostspielige Art, heben könne. Hiedurch kann man mehrmals viel gewinnen. So kann z. E. Material von manchen Orten ganz und gar nicht gewonnen zu werden scheinen. Bei einer kleinen gemachten Vorrichtung ist es dagegen sehr vortheilhaft gelegen. In diesem Falle muß nähere Bekanntschaft mit den Arbeiten selbst, und eine rich- tige Beurtheilung des vorgegebenen Locale, das Beste thun. Auch ist alsdann der Rath untergebe- ner verständiger Arbeiter nicht zu verachten, und anzuhören. Endlich giebt eine Uebersicht des Ter- reins hier öfters selbst Mittel an die Hand.
§. 49.
Tage. Theils fordern ſie mehr Zeit zur Herbei- fuͤhrung an den fuͤr ſie beſtimmten Platz; uͤberhaupt mehr Geld- und Zeit-Aufwand. Zweitens unter- ſuche man, ob auch die Materialien in genugſa- mer Menge vorhanden und leicht zu gewinnen ſind. Meiſtentheils muß man, ehe man noch zur wirkli- chen Gewinnung derſelben ſchreiten kann, erſt ei- nige Vorrichtungen machen, die nach den Umſtaͤn- den ſelbſt, bald weitlaͤuftig, bald nur kurz, ſchnell und leicht gemacht werden koͤnnen. Alle ſolche Vorrichtungen aber ſind vergeblich gemacht, wenn ſich es der Muͤhe nicht lohnt, und die Materialien nur in ſehr ſparſamer Quantitaͤt vorhanden ſind.
Drittens denke man weiter daruͤber nach, ob man eintretende Hinderniſſe nicht etwa auf eine geſchickte, nicht allzu koſtſpielige Art, heben koͤnne. Hiedurch kann man mehrmals viel gewinnen. So kann z. E. Material von manchen Orten ganz und gar nicht gewonnen zu werden ſcheinen. Bei einer kleinen gemachten Vorrichtung iſt es dagegen ſehr vortheilhaft gelegen. In dieſem Falle muß naͤhere Bekanntſchaft mit den Arbeiten ſelbſt, und eine rich- tige Beurtheilung des vorgegebenen Locale, das Beſte thun. Auch iſt alsdann der Rath untergebe- ner verſtaͤndiger Arbeiter nicht zu verachten, und anzuhoͤren. Endlich giebt eine Ueberſicht des Ter- reins hier oͤfters ſelbſt Mittel an die Hand.
§. 49.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0103"n="93"/>
Tage. Theils fordern ſie mehr Zeit zur Herbei-<lb/>
fuͤhrung an den fuͤr ſie beſtimmten Platz; uͤberhaupt<lb/>
mehr Geld- und Zeit-Aufwand. Zweitens unter-<lb/>ſuche man, ob auch die Materialien in genugſa-<lb/>
mer Menge vorhanden und leicht zu gewinnen ſind.<lb/>
Meiſtentheils muß man, ehe man noch zur wirkli-<lb/>
chen Gewinnung derſelben ſchreiten kann, erſt ei-<lb/>
nige Vorrichtungen machen, die nach den Umſtaͤn-<lb/>
den ſelbſt, bald weitlaͤuftig, bald nur kurz, ſchnell<lb/>
und leicht gemacht werden koͤnnen. Alle ſolche<lb/>
Vorrichtungen aber ſind vergeblich gemacht, wenn<lb/>ſich es der Muͤhe nicht lohnt, und die Materialien<lb/>
nur in ſehr ſparſamer Quantitaͤt vorhanden ſind.</p><lb/><p>Drittens denke man weiter daruͤber nach, ob<lb/>
man eintretende Hinderniſſe nicht etwa auf eine<lb/>
geſchickte, nicht allzu koſtſpielige Art, heben koͤnne.<lb/>
Hiedurch kann man mehrmals viel gewinnen. So<lb/>
kann z. E. Material von manchen Orten ganz und<lb/>
gar nicht gewonnen zu werden ſcheinen. Bei einer<lb/>
kleinen gemachten Vorrichtung iſt es dagegen ſehr<lb/>
vortheilhaft gelegen. In dieſem Falle muß naͤhere<lb/>
Bekanntſchaft mit den Arbeiten ſelbſt, und eine rich-<lb/>
tige Beurtheilung des vorgegebenen Locale, das<lb/>
Beſte thun. Auch iſt alsdann der Rath untergebe-<lb/>
ner verſtaͤndiger Arbeiter nicht zu verachten, und<lb/>
anzuhoͤren. Endlich giebt eine Ueberſicht des Ter-<lb/>
reins hier oͤfters ſelbſt Mittel an die Hand.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 49.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[93/0103]
Tage. Theils fordern ſie mehr Zeit zur Herbei-
fuͤhrung an den fuͤr ſie beſtimmten Platz; uͤberhaupt
mehr Geld- und Zeit-Aufwand. Zweitens unter-
ſuche man, ob auch die Materialien in genugſa-
mer Menge vorhanden und leicht zu gewinnen ſind.
Meiſtentheils muß man, ehe man noch zur wirkli-
chen Gewinnung derſelben ſchreiten kann, erſt ei-
nige Vorrichtungen machen, die nach den Umſtaͤn-
den ſelbſt, bald weitlaͤuftig, bald nur kurz, ſchnell
und leicht gemacht werden koͤnnen. Alle ſolche
Vorrichtungen aber ſind vergeblich gemacht, wenn
ſich es der Muͤhe nicht lohnt, und die Materialien
nur in ſehr ſparſamer Quantitaͤt vorhanden ſind.
Drittens denke man weiter daruͤber nach, ob
man eintretende Hinderniſſe nicht etwa auf eine
geſchickte, nicht allzu koſtſpielige Art, heben koͤnne.
Hiedurch kann man mehrmals viel gewinnen. So
kann z. E. Material von manchen Orten ganz und
gar nicht gewonnen zu werden ſcheinen. Bei einer
kleinen gemachten Vorrichtung iſt es dagegen ſehr
vortheilhaft gelegen. In dieſem Falle muß naͤhere
Bekanntſchaft mit den Arbeiten ſelbſt, und eine rich-
tige Beurtheilung des vorgegebenen Locale, das
Beſte thun. Auch iſt alsdann der Rath untergebe-
ner verſtaͤndiger Arbeiter nicht zu verachten, und
anzuhoͤren. Endlich giebt eine Ueberſicht des Ter-
reins hier oͤfters ſelbſt Mittel an die Hand.
§. 49.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/103>, abgerufen am 30.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.