Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst. wir aber einen Säulenschaft vor uns, so ist seine Bekrönung nicht mehrein einseitiges Akroterium, sondern ein kreisrunder Kapitälknauf. Man betrachte unter diesem Hinblick insbesondere die Stelenbekrönung Fig. 118 (nach Taf. 3 der Arch. Zeit. 1885), wo die fünf bekrönenden [Abbildung]
Fig. 118. Motive schon in der perspektivischen Art der Darstellung das Herum-Von einem Gemälde auf einer attischen Lekythos. gereihtsein auf halbkreisrundem Grundrisse ausser Zweifel gesetzt er- pfeilerartige Stelen in der That gegeben hat oder nicht, diese Frage kommt
im vorliegenden Falle gar nicht in Betracht: in der Vorstellung des Malers haben sie existirt, diese Pfeiler mit vier Fronten; und das Gleiche werden wir von den Stelen in cylindrischer Säulenform annehmen dürfen. -- In K. Masner's Katalog der Sammlung antiker Vasen etc. im k. k. österr. Museum hatte die Lekythos nicht mehr Aufnahme finden können; eine Publikation derselben von seiten des genannten Autors ist in Kürze zu erwarten, weshalb ich darauf verzichtete, hier eine Abbildung davon zugeben. B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst. wir aber einen Säulenschaft vor uns, so ist seine Bekrönung nicht mehrein einseitiges Akroterium, sondern ein kreisrunder Kapitälknauf. Man betrachte unter diesem Hinblick insbesondere die Stelenbekrönung Fig. 118 (nach Taf. 3 der Arch. Zeit. 1885), wo die fünf bekrönenden [Abbildung]
Fig. 118. Motive schon in der perspektivischen Art der Darstellung das Herum-Von einem Gemälde auf einer attischen Lekythos. gereihtsein auf halbkreisrundem Grundrisse ausser Zweifel gesetzt er- pfeilerartige Stelen in der That gegeben hat oder nicht, diese Frage kommt
im vorliegenden Falle gar nicht in Betracht: in der Vorstellung des Malers haben sie existirt, diese Pfeiler mit vier Fronten; und das Gleiche werden wir von den Stelen in cylindrischer Säulenform annehmen dürfen. — In K. Masner’s Katalog der Sammlung antiker Vasen etc. im k. k. österr. Museum hatte die Lekythos nicht mehr Aufnahme finden können; eine Publikation derselben von seiten des genannten Autors ist in Kürze zu erwarten, weshalb ich darauf verzichtete, hier eine Abbildung davon zugeben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0254" n="228"/><fw place="top" type="header">B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst.</fw><lb/> wir aber einen Säulenschaft vor uns, so ist seine Bekrönung nicht mehr<lb/> ein einseitiges Akroterium, sondern ein kreisrunder Kapitälknauf. Man<lb/> betrachte unter diesem Hinblick insbesondere die Stelenbekrönung<lb/> Fig. 118 (nach Taf. 3 der Arch. Zeit. 1885), wo die fünf bekrönenden<lb/><figure><head>Fig. 118.</head><lb/><p>Von einem Gemälde auf einer attischen Lekythos.</p></figure><lb/> Motive schon in der perspektivischen Art der Darstellung das Herum-<lb/> gereihtsein auf halbkreisrundem Grundrisse ausser Zweifel gesetzt er-<lb/><note xml:id="seg2pn_11_2" prev="#seg2pn_11_1" place="foot" n="41)">pfeilerartige Stelen in der That gegeben hat oder nicht, diese Frage kommt<lb/> im vorliegenden Falle gar nicht in Betracht: <hi rendition="#g">in der Vorstellung des<lb/> Malers haben sie existirt</hi>, diese Pfeiler mit vier Fronten; und das<lb/> Gleiche werden wir von den Stelen in cylindrischer Säulenform annehmen<lb/> dürfen. — In K. Masner’s Katalog der Sammlung antiker Vasen etc. im<lb/> k. k. österr. Museum hatte die Lekythos nicht mehr Aufnahme finden können;<lb/> eine Publikation derselben von seiten des genannten Autors ist in Kürze zu<lb/> erwarten, weshalb ich darauf verzichtete, hier eine Abbildung davon zugeben.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0254]
B. Das Pflanzenornament in der griechischen Kunst.
wir aber einen Säulenschaft vor uns, so ist seine Bekrönung nicht mehr
ein einseitiges Akroterium, sondern ein kreisrunder Kapitälknauf. Man
betrachte unter diesem Hinblick insbesondere die Stelenbekrönung
Fig. 118 (nach Taf. 3 der Arch. Zeit. 1885), wo die fünf bekrönenden
[Abbildung Fig. 118.
Von einem Gemälde auf einer attischen Lekythos.]
Motive schon in der perspektivischen Art der Darstellung das Herum-
gereihtsein auf halbkreisrundem Grundrisse ausser Zweifel gesetzt er-
41)
41) pfeilerartige Stelen in der That gegeben hat oder nicht, diese Frage kommt
im vorliegenden Falle gar nicht in Betracht: in der Vorstellung des
Malers haben sie existirt, diese Pfeiler mit vier Fronten; und das
Gleiche werden wir von den Stelen in cylindrischer Säulenform annehmen
dürfen. — In K. Masner’s Katalog der Sammlung antiker Vasen etc. im
k. k. österr. Museum hatte die Lekythos nicht mehr Aufnahme finden können;
eine Publikation derselben von seiten des genannten Autors ist in Kürze zu
erwarten, weshalb ich darauf verzichtete, hier eine Abbildung davon zugeben.
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