Und mein Fetter Titus ist ein ährlicher junger Kerl, so kut als einer. Das ist sein Wäsen, und deshalber habe ich ihn desto lieber für mai- nen Fetter erkleret, nachdäm ich ihn keschpro- chen hab.
Wenn ihre Knaden Läben sullte in Kefaar kummen, so hoffe ich, daß sie nicht sullen ke- hangen werden, als wir kemenen Leite. Mer wird ihnen den Kopf herunter schlagen, und weiter nichts. Es wirde mir indessen sähr laid thun, wenn so ein Kopf, als ihre Knaden ihrer, sullte herunter keschlagen werden. Aber wenn es so wait kummen sullte, welches Kott verhite! so sain sie so kitig, und dencken an ihren dreien Joseph Lemann, eher daß ihnen der Kopf abgesprochen wird. Denn mer sagt, wenn das Urdel kesprochen ist, so wird der Kenig oder die Kerichte alles wecknähmen.
Jch habe kedacht, daß es das Beste were, ih- re Knaden dies zu berichten, und daß sie mir befählen, wenn ich ihre Knaden worunter die- nen, und Uncklick ferhiten kan, mit mainen Fetter Titus, wenn er widder fon Nottin- gam zurück kümmt, eher daß er sein Bericht abstattet.
Jch habe ihm schon was hinters Ohr keste- cket. Denn was sull das, Fetter Titus, sagte ich zu ihn, daß wir Ehl ins Feier gies- sen und ein Schpecktackel machen, damit rei- che fornähme Leite uneins werden, und sich die Helse brechen, und so derkleichen?
Es
Und mein Fetter Titus iſt ein aͤhrlicher junger Kerl, ſo kut als einer. Das iſt ſein Waͤſen, und deshalber habe ich ihn deſto lieber fuͤr mai- nen Fetter erkleret, nachdaͤm ich ihn keſchpro- chen hab.
Wenn ihre Knaden Laͤben ſullte in Kefaar kummen, ſo hoffe ich, daß ſie nicht ſullen ke- hangen werden, als wir kemenen Leite. Mer wird ihnen den Kopf herunter ſchlagen, und weiter nichts. Es wirde mir indeſſen ſaͤhr laid thun, wenn ſo ein Kopf, als ihre Knaden ihrer, ſullte herunter keſchlagen werden. Aber wenn es ſo wait kummen ſullte, welches Kott verhite! ſo ſain ſie ſo kitig, und dencken an ihren dreien Joſeph Lemann, eher daß ihnen der Kopf abgeſprochen wird. Denn mer ſagt, wenn das Urdel keſprochen iſt, ſo wird der Kenig oder die Kerichte alles wecknaͤhmen.
Jch habe kedacht, daß es das Beſte were, ih- re Knaden dies zu berichten, und daß ſie mir befaͤhlen, wenn ich ihre Knaden worunter die- nen, und Uncklick ferhiten kan, mit mainen Fetter Titus, wenn er widder fon Nottin- gam zuruͤck kuͤmmt, eher daß er ſein Bericht abſtattet.
Jch habe ihm ſchon was hinters Ohr keſte- cket. Denn was ſull das, Fetter Titus, ſagte ich zu ihn, daß wir Ehl ins Feier gieſ- ſen und ein Schpecktackel machen, damit rei- che fornaͤhme Leite uneins werden, und ſich die Helſe brechen, und ſo derkleichen?
Es
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0088"n="80"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
Und mein Fetter <hirendition="#fr">Titus</hi> iſt ein aͤhrlicher junger<lb/>
Kerl, ſo kut als einer. Das iſt ſein Waͤſen,<lb/>
und deshalber habe ich ihn deſto lieber fuͤr mai-<lb/>
nen Fetter erkleret, nachdaͤm ich ihn keſchpro-<lb/>
chen hab.</p><lb/><p>Wenn ihre Knaden Laͤben ſullte in Kefaar<lb/>
kummen, ſo hoffe ich, daß ſie nicht ſullen ke-<lb/>
hangen werden, als wir kemenen Leite. Mer wird<lb/>
ihnen den Kopf herunter ſchlagen, und weiter<lb/>
nichts. Es wirde mir indeſſen ſaͤhr laid thun,<lb/>
wenn ſo ein Kopf, als ihre Knaden ihrer, ſullte<lb/>
herunter keſchlagen werden. Aber wenn es ſo<lb/>
wait kummen ſullte, welches Kott verhite! ſo<lb/>ſain ſie ſo kitig, und dencken an ihren dreien<lb/><hirendition="#fr">Joſeph Lemann,</hi> eher daß ihnen der Kopf<lb/>
abgeſprochen wird. Denn mer ſagt, wenn<lb/>
das Urdel keſprochen iſt, ſo wird der Kenig<lb/>
oder die Kerichte alles wecknaͤhmen.</p><lb/><p>Jch habe kedacht, daß es das Beſte were, ih-<lb/>
re Knaden dies zu berichten, und daß ſie mir<lb/>
befaͤhlen, wenn ich ihre Knaden worunter die-<lb/>
nen, und Uncklick ferhiten kan, mit mainen<lb/>
Fetter <hirendition="#fr">Titus,</hi> wenn er widder fon <hirendition="#fr">Nottin-<lb/>
gam</hi> zuruͤck kuͤmmt, eher daß er ſein Bericht<lb/>
abſtattet.</p><lb/><p>Jch habe ihm ſchon was hinters Ohr keſte-<lb/>
cket. Denn was ſull das, Fetter <hirendition="#fr">Titus,</hi><lb/>ſagte ich zu ihn, daß wir Ehl ins Feier gieſ-<lb/>ſen und ein Schpecktackel machen, damit rei-<lb/>
che fornaͤhme Leite uneins werden, und ſich die<lb/>
Helſe brechen, und ſo derkleichen?</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Es</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[80/0088]
Und mein Fetter Titus iſt ein aͤhrlicher junger
Kerl, ſo kut als einer. Das iſt ſein Waͤſen,
und deshalber habe ich ihn deſto lieber fuͤr mai-
nen Fetter erkleret, nachdaͤm ich ihn keſchpro-
chen hab.
Wenn ihre Knaden Laͤben ſullte in Kefaar
kummen, ſo hoffe ich, daß ſie nicht ſullen ke-
hangen werden, als wir kemenen Leite. Mer wird
ihnen den Kopf herunter ſchlagen, und weiter
nichts. Es wirde mir indeſſen ſaͤhr laid thun,
wenn ſo ein Kopf, als ihre Knaden ihrer, ſullte
herunter keſchlagen werden. Aber wenn es ſo
wait kummen ſullte, welches Kott verhite! ſo
ſain ſie ſo kitig, und dencken an ihren dreien
Joſeph Lemann, eher daß ihnen der Kopf
abgeſprochen wird. Denn mer ſagt, wenn
das Urdel keſprochen iſt, ſo wird der Kenig
oder die Kerichte alles wecknaͤhmen.
Jch habe kedacht, daß es das Beſte were, ih-
re Knaden dies zu berichten, und daß ſie mir
befaͤhlen, wenn ich ihre Knaden worunter die-
nen, und Uncklick ferhiten kan, mit mainen
Fetter Titus, wenn er widder fon Nottin-
gam zuruͤck kuͤmmt, eher daß er ſein Bericht
abſtattet.
Jch habe ihm ſchon was hinters Ohr keſte-
cket. Denn was ſull das, Fetter Titus,
ſagte ich zu ihn, daß wir Ehl ins Feier gieſ-
ſen und ein Schpecktackel machen, damit rei-
che fornaͤhme Leite uneins werden, und ſich die
Helſe brechen, und ſo derkleichen?
Es
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/88>, abgerufen am 17.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.