können, wieder dahin zurückzugehen, nachdem Sie einmal von demselben und von Lovelace ent- flohen waren - - O meine Werthe! - - Nun will ich mich über nichts jemals mehr wun- dern!
Der zweyte vom 10ten Jun. (*) ist Jhnen selbst am Sonntage, den 11ten, zu Hampstead in die Hände geliefert: da Sie, nach meines Bo- then Erzählung von Jhnen, in wunderlichem Zustande auf einem Ruhebette gelegen; aufge- schwollen und roth von Farbe, ich weiß nicht wie.
Der dritte war vom 20ten Jun. (**). Da ich nach den wenigen Zeilen vom 9ten, worinn Sie mir weitläuftiger zu schreiben versprechen, nicht ein Wort von Jhnen gehört hatte: so ge- stehe ich, daß ich Jhrer darinn nicht geschonet habe. Jch wagte es, ihn den gewöhnlichen Weg, durch Wilsons Hand, gehen zu lassen; weil ich keinen andern wußte: daher kann ich nicht sicher wissen, ob Sie ihn bekommen haben. Jn der That glaube ich vielmehr, daß Sie ihn nicht mö- gen bekommen haben: weil Sie in Jhrem Schreiben, das meiner Mutter in die Hände ge- rathen ist, desselben gar nicht erwähnen. Hätten Sie ihn empfangen: so denke ich, er würde Sie zu sehr gerührt haben, daß Sie ihn hätten ohne die geringste Anzeige vorbey lassen sollen.
Sie
(*) Eben daselbst S. 509. u. f.
(**) Siehe eben daselbst den LVI. Brief.
koͤnnen, wieder dahin zuruͤckzugehen, nachdem Sie einmal von demſelben und von Lovelace ent- flohen waren ‒ ‒ O meine Werthe! ‒ ‒ Nun will ich mich uͤber nichts jemals mehr wun- dern!
Der zweyte vom 10ten Jun. (*) iſt Jhnen ſelbſt am Sonntage, den 11ten, zu Hampſtead in die Haͤnde geliefert: da Sie, nach meines Bo- then Erzaͤhlung von Jhnen, in wunderlichem Zuſtande auf einem Ruhebette gelegen; aufge- ſchwollen und roth von Farbe, ich weiß nicht wie.
Der dritte war vom 20ten Jun. (**). Da ich nach den wenigen Zeilen vom 9ten, worinn Sie mir weitlaͤuftiger zu ſchreiben verſprechen, nicht ein Wort von Jhnen gehoͤrt hatte: ſo ge- ſtehe ich, daß ich Jhrer darinn nicht geſchonet habe. Jch wagte es, ihn den gewoͤhnlichen Weg, durch Wilſons Hand, gehen zu laſſen; weil ich keinen andern wußte: daher kann ich nicht ſicher wiſſen, ob Sie ihn bekommen haben. Jn der That glaube ich vielmehr, daß Sie ihn nicht moͤ- gen bekommen haben: weil Sie in Jhrem Schreiben, das meiner Mutter in die Haͤnde ge- rathen iſt, deſſelben gar nicht erwaͤhnen. Haͤtten Sie ihn empfangen: ſo denke ich, er wuͤrde Sie zu ſehr geruͤhrt haben, daß Sie ihn haͤtten ohne die geringſte Anzeige vorbey laſſen ſollen.
Sie
(*) Eben daſelbſt S. 509. u. f.
(**) Siehe eben daſelbſt den LVI. Brief.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0088"n="82"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
koͤnnen, wieder dahin zuruͤckzugehen, nachdem<lb/>
Sie einmal von demſelben und von Lovelace ent-<lb/>
flohen waren ‒‒ O meine Werthe! ‒‒ Nun<lb/>
will ich mich uͤber nichts jemals mehr wun-<lb/>
dern!</p><lb/><p>Der <hirendition="#fr">zweyte</hi> vom 10ten Jun. <noteplace="foot"n="(*)">Eben daſelbſt S. 509. u. f.</note> iſt Jhnen<lb/>ſelbſt am Sonntage, den 11ten, zu Hampſtead in<lb/>
die Haͤnde geliefert: da Sie, nach meines Bo-<lb/>
then Erzaͤhlung von Jhnen, in wunderlichem<lb/>
Zuſtande auf einem Ruhebette gelegen; aufge-<lb/>ſchwollen und roth von Farbe, ich weiß nicht<lb/>
wie.</p><lb/><p>Der <hirendition="#fr">dritte</hi> war vom 20ten Jun. <noteplace="foot"n="(**)">Siehe eben daſelbſt den <hirendition="#aq">LVI.</hi> Brief.</note>. Da<lb/>
ich nach den wenigen Zeilen vom 9ten, worinn<lb/>
Sie mir weitlaͤuftiger zu ſchreiben verſprechen,<lb/>
nicht ein Wort von Jhnen gehoͤrt hatte: ſo ge-<lb/>ſtehe ich, daß ich Jhrer darinn nicht geſchonet<lb/>
habe. Jch wagte es, ihn den gewoͤhnlichen Weg,<lb/>
durch Wilſons Hand, gehen zu laſſen; weil ich<lb/>
keinen andern wußte: daher kann ich nicht ſicher<lb/>
wiſſen, ob Sie ihn bekommen haben. Jn der<lb/>
That glaube ich vielmehr, daß Sie ihn nicht moͤ-<lb/>
gen bekommen haben: weil Sie in Jhrem<lb/>
Schreiben, das meiner Mutter in die Haͤnde ge-<lb/>
rathen iſt, deſſelben gar nicht erwaͤhnen. Haͤtten<lb/>
Sie ihn empfangen: ſo denke ich, er wuͤrde Sie<lb/>
zu ſehr geruͤhrt haben, daß Sie ihn haͤtten ohne<lb/>
die geringſte Anzeige vorbey laſſen ſollen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Sie</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[82/0088]
koͤnnen, wieder dahin zuruͤckzugehen, nachdem
Sie einmal von demſelben und von Lovelace ent-
flohen waren ‒ ‒ O meine Werthe! ‒ ‒ Nun
will ich mich uͤber nichts jemals mehr wun-
dern!
Der zweyte vom 10ten Jun. (*) iſt Jhnen
ſelbſt am Sonntage, den 11ten, zu Hampſtead in
die Haͤnde geliefert: da Sie, nach meines Bo-
then Erzaͤhlung von Jhnen, in wunderlichem
Zuſtande auf einem Ruhebette gelegen; aufge-
ſchwollen und roth von Farbe, ich weiß nicht
wie.
Der dritte war vom 20ten Jun. (**). Da
ich nach den wenigen Zeilen vom 9ten, worinn
Sie mir weitlaͤuftiger zu ſchreiben verſprechen,
nicht ein Wort von Jhnen gehoͤrt hatte: ſo ge-
ſtehe ich, daß ich Jhrer darinn nicht geſchonet
habe. Jch wagte es, ihn den gewoͤhnlichen Weg,
durch Wilſons Hand, gehen zu laſſen; weil ich
keinen andern wußte: daher kann ich nicht ſicher
wiſſen, ob Sie ihn bekommen haben. Jn der
That glaube ich vielmehr, daß Sie ihn nicht moͤ-
gen bekommen haben: weil Sie in Jhrem
Schreiben, das meiner Mutter in die Haͤnde ge-
rathen iſt, deſſelben gar nicht erwaͤhnen. Haͤtten
Sie ihn empfangen: ſo denke ich, er wuͤrde Sie
zu ſehr geruͤhrt haben, daß Sie ihn haͤtten ohne
die geringſte Anzeige vorbey laſſen ſollen.
Sie
(*) Eben daſelbſt S. 509. u. f.
(**) Siehe eben daſelbſt den LVI. Brief.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/88>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.