schreiben, und mich erboten, wenn sie es erlaubte, Jhren Brief vom 24ten an sie einzuschließen. Daraus, dachte ich, würde sie sehen, in welchem Zustande Jhr Gemüth wäre; was die letzten Unruhen von dem gottlosen Verhaft auf sich ge- habt hätten; wie die Leute beschaffen wären, bey denen Sie wohnen; was für Vorschläge Jhnen von der Familie des Lords M. gethan worden; wie aufrichtig Jhre Reue wäre, und wie sehr das Unternehmen der Fräulein Howe, an Jhre Ver- wandten in solchen Ausdrücken, wie sie gebraucht hat, zu schreiben, Sie beunruhigte - - Allein da Sie die Sache sich allein vorbehalten haben, und mir in Jhrem letztern verbieten, ohne Jhr Wissen Jn dieser bedenklichen Angelegenheit etwas vor- zunehmen: so ist es mir lieb, daß der Brief nicht von mir verlanget wurde. Jn der That mag es auch wohl besser seyn, daß die Sache ganz zwi- schen Jhnen und jenen allein getrieben wird: weil man glaubt, daß meine Zuneigung zu Jhnen von Parteylichkeit herrühre.
Jhre Angehörigen würden sonder Zweifel lieber sehen, daß Sie die Gewogenheit, warum Sie so sehnlich bitten, ihnen selbst, als meiner ge- ringen Vermittelung zu danken haben sollten. Jch wollte nicht, daß Sie daran verzweifelten. denn ich darf Sie versichern, daß Jhre Fr. Mut- ter bereit ist, die erste Gelegenheit zu ergreifen, ihre mütterliche Zärtlichkeit zu zeigen. Dieß kann ich aus verschiednen Anzeigen abnehmen, worüber
ich
ſchreiben, und mich erboten, wenn ſie es erlaubte, Jhren Brief vom 24ten an ſie einzuſchließen. Daraus, dachte ich, wuͤrde ſie ſehen, in welchem Zuſtande Jhr Gemuͤth waͤre; was die letzten Unruhen von dem gottloſen Verhaft auf ſich ge- habt haͤtten; wie die Leute beſchaffen waͤren, bey denen Sie wohnen; was fuͤr Vorſchlaͤge Jhnen von der Familie des Lords M. gethan worden; wie aufrichtig Jhre Reue waͤre, und wie ſehr das Unternehmen der Fraͤulein Howe, an Jhre Ver- wandten in ſolchen Ausdruͤcken, wie ſie gebraucht hat, zu ſchreiben, Sie beunruhigte ‒ ‒ Allein da Sie die Sache ſich allein vorbehalten haben, und mir in Jhrem letztern verbieten, ohne Jhr Wiſſen Jn dieſer bedenklichen Angelegenheit etwas vor- zunehmen: ſo iſt es mir lieb, daß der Brief nicht von mir verlanget wurde. Jn der That mag es auch wohl beſſer ſeyn, daß die Sache ganz zwi- ſchen Jhnen und jenen allein getrieben wird: weil man glaubt, daß meine Zuneigung zu Jhnen von Parteylichkeit herruͤhre.
Jhre Angehoͤrigen wuͤrden ſonder Zweifel lieber ſehen, daß Sie die Gewogenheit, warum Sie ſo ſehnlich bitten, ihnen ſelbſt, als meiner ge- ringen Vermittelung zu danken haben ſollten. Jch wollte nicht, daß Sie daran verzweifelten. denn ich darf Sie verſichern, daß Jhre Fr. Mut- ter bereit iſt, die erſte Gelegenheit zu ergreifen, ihre muͤtterliche Zaͤrtlichkeit zu zeigen. Dieß kann ich aus verſchiednen Anzeigen abnehmen, woruͤber
ich
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ſchreiben, und mich erboten, wenn ſie es erlaubte,
Jhren Brief vom 24ten an ſie einzuſchließen.
Daraus, dachte ich, wuͤrde ſie ſehen, in welchem
Zuſtande Jhr Gemuͤth waͤre; was die letzten
Unruhen von dem gottloſen Verhaft auf ſich ge-
habt haͤtten; wie die Leute beſchaffen waͤren, bey
denen Sie wohnen; was fuͤr Vorſchlaͤge Jhnen
von der Familie des Lords M. gethan worden;
wie aufrichtig Jhre Reue waͤre, und wie ſehr das
Unternehmen der Fraͤulein Howe, an Jhre Ver-
wandten in ſolchen Ausdruͤcken, wie ſie gebraucht
hat, zu ſchreiben, Sie beunruhigte ‒ ‒ Allein da
Sie die Sache ſich allein vorbehalten haben, und
mir in Jhrem letztern verbieten, ohne Jhr Wiſſen
Jn dieſer bedenklichen Angelegenheit etwas vor-
zunehmen: ſo iſt es mir lieb, daß der Brief nicht
von mir verlanget wurde. Jn der That mag
es auch wohl beſſer ſeyn, daß die Sache ganz zwi-
ſchen Jhnen und jenen allein getrieben wird: weil
man glaubt, daß meine Zuneigung zu Jhnen von
Parteylichkeit herruͤhre.
Jhre Angehoͤrigen wuͤrden ſonder Zweifel
lieber ſehen, daß Sie die Gewogenheit, warum
Sie ſo ſehnlich bitten, ihnen ſelbſt, als meiner ge-
ringen Vermittelung zu danken haben ſollten.
Jch wollte nicht, daß Sie daran verzweifelten.
denn ich darf Sie verſichern, daß Jhre Fr. Mut-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/658>, abgerufen am 21.11.2024.
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