den die erste Weibsperson allen ihren nachfolgen- den Töchtern erblich hinterlassen hat, da sie den Fluch über uns alle brachte. Und sie haben die- jenigen am liebsten, es sey Mann oder Kind, die ihnen am meisten Quaal machen. - - Aber soll- test du einen solchen Geist, als ich habe, über dei- ne verdammte Spannbank ziehen! - - Keine Folter, keine Marter, kann meiner Marter gleich seyn!
Muß ich noch erst auf die Rückkunft eines andern Bothen warten? Der Henker hole dich, boshaftiger Teufel! Jch möchte nur wünschen, daß du ein Postpferd wärest und ich auf deinen Rücken säße! Wie wollte ich peitschen und spor- nen und deine träge Seiten aufreißen, bis ich dich zu einem völlig gerosteten, völlig geschundenen Gerichte für eine Hundemahlzeit machte, daß alle Hunde in der Grasschaft, so wie ich dich forttrie- be, hinter dir her heulen follten, auf mein Abstei- gen zu warten, damit sie dich in kleine Stücke zerreißen und so auf einmal verzehren möchten, wenn sich noch jedes zerpreßtes Mundvoll vom Leben bewegte!
Gieb diesem Kerl die Fortsetzung von deiner quälenden Schreiberey. Fertige ihn damit ei- ligst ab. Du hast versprochen, daß sie bereit seyn soll. Jedes Küssen, oder jeder Stuhl, worauf ich sitzen, das Bette, worinn ich liegen werde, wo ich ja zu Bette gehe, wird mit gerade aufgerich- teten Pfriemen, Haarnadeln, Pflöcken und Pack- nadeln ausgestopfet seyn. Jch kann mir bereits
vor-
den die erſte Weibsperſon allen ihren nachfolgen- den Toͤchtern erblich hinterlaſſen hat, da ſie den Fluch uͤber uns alle brachte. Und ſie haben die- jenigen am liebſten, es ſey Mann oder Kind, die ihnen am meiſten Quaal machen. ‒ ‒ Aber ſoll- teſt du einen ſolchen Geiſt, als ich habe, uͤber dei- ne verdammte Spannbank ziehen! ‒ ‒ Keine Folter, keine Marter, kann meiner Marter gleich ſeyn!
Muß ich noch erſt auf die Ruͤckkunft eines andern Bothen warten? Der Henker hole dich, boshaftiger Teufel! Jch moͤchte nur wuͤnſchen, daß du ein Poſtpferd waͤreſt und ich auf deinen Ruͤcken ſaͤße! Wie wollte ich peitſchen und ſpor- nen und deine traͤge Seiten aufreißen, bis ich dich zu einem voͤllig geroſteten, voͤllig geſchundenen Gerichte fuͤr eine Hundemahlzeit machte, daß alle Hunde in der Graſſchaft, ſo wie ich dich forttrie- be, hinter dir her heulen follten, auf mein Abſtei- gen zu warten, damit ſie dich in kleine Stuͤcke zerreißen und ſo auf einmal verzehren moͤchten, wenn ſich noch jedes zerpreßtes Mundvoll vom Leben bewegte!
Gieb dieſem Kerl die Fortſetzung von deiner quaͤlenden Schreiberey. Fertige ihn damit ei- ligſt ab. Du haſt verſprochen, daß ſie bereit ſeyn ſoll. Jedes Kuͤſſen, oder jeder Stuhl, worauf ich ſitzen, das Bette, worinn ich liegen werde, wo ich ja zu Bette gehe, wird mit gerade aufgerich- teten Pfriemen, Haarnadeln, Pfloͤcken und Pack- nadeln ausgeſtopfet ſeyn. Jch kann mir bereits
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den die erſte Weibsperſon allen ihren nachfolgen-
den Toͤchtern erblich hinterlaſſen hat, da ſie den
Fluch uͤber uns alle brachte. Und ſie haben die-
jenigen am liebſten, es ſey Mann oder Kind, die
ihnen am meiſten Quaal machen. ‒ ‒ Aber ſoll-
teſt du einen ſolchen Geiſt, als ich habe, uͤber dei-
ne verdammte Spannbank ziehen! ‒ ‒ Keine
Folter, keine Marter, kann meiner Marter gleich
ſeyn!
Muß ich noch erſt auf die Ruͤckkunft eines
andern Bothen warten? Der Henker hole dich,
boshaftiger Teufel! Jch moͤchte nur wuͤnſchen,
daß du ein Poſtpferd waͤreſt und ich auf deinen
Ruͤcken ſaͤße! Wie wollte ich peitſchen und ſpor-
nen und deine traͤge Seiten aufreißen, bis ich dich
zu einem voͤllig geroſteten, voͤllig geſchundenen
Gerichte fuͤr eine Hundemahlzeit machte, daß alle
Hunde in der Graſſchaft, ſo wie ich dich forttrie-
be, hinter dir her heulen follten, auf mein Abſtei-
gen zu warten, damit ſie dich in kleine Stuͤcke
zerreißen und ſo auf einmal verzehren moͤchten,
wenn ſich noch jedes zerpreßtes Mundvoll vom
Leben bewegte!
Gieb dieſem Kerl die Fortſetzung von deiner
quaͤlenden Schreiberey. Fertige ihn damit ei-
ligſt ab. Du haſt verſprochen, daß ſie bereit ſeyn
ſoll. Jedes Kuͤſſen, oder jeder Stuhl, worauf
ich ſitzen, das Bette, worinn ich liegen werde, wo
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/334>, abgerufen am 21.11.2024.
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