Sie hatte nur das dabey auszusetzen, daß alle Befestigungen von aussen, und keine von innen wären. Sie könnte nicht ruhig seyn, sprach sie, in einem Zimmer, wo andere nach ihrem Belie- ben hinein, und sie nicht herauskommen könnte. Sie wäre dazu nicht gewöhnt!!!
Die theure, theure Seele! - - Meine Thränen fließen, wie ich schreibe. - - Jn der That, Lovelace, sie war einer solchen Begegnung nicht gewohnt!
Die Leute versicherten sie, es wäre eben so viel ihre Schuldigkeit, sie vor anderer Gewalt und Spott zu beschützen, als sie zu bewahren, daß sie nicht davon ginge.
So wären sie Leute, auf deren Ehrlichkeit man sich mehr verlassen könnte, als sie seit einiger Zeit zu finden gewohnt wäre.
Sie fragte, ob sie Herrn Lovelace kennten?
Nein, war ihre Antwort.
Habt ihr von ihm gehört?
Nein.
Nun so möcht ihr wohl gute Leute in eurer Art seyn.
Halte hier einen Augenblick inne, Love- lace! - - und überlege - - Jch muß.
Man fragte sie wieder, ob man auch etwas in ihrer Wohnung ansagen lassen sollte?
Dieß ist nun meine Wohnung: nicht? - - Das war alle ihre Antwort.
Sie
Sie hatte nur das dabey auszuſetzen, daß alle Befeſtigungen von auſſen, und keine von innen waͤren. Sie koͤnnte nicht ruhig ſeyn, ſprach ſie, in einem Zimmer, wo andere nach ihrem Belie- ben hinein, und ſie nicht herauskommen koͤnnte. Sie waͤre dazu nicht gewoͤhnt!!!
Die theure, theure Seele! ‒ ‒ Meine Thraͤnen fließen, wie ich ſchreibe. ‒ ‒ Jn der That, Lovelace, ſie war einer ſolchen Begegnung nicht gewohnt!
Die Leute verſicherten ſie, es waͤre eben ſo viel ihre Schuldigkeit, ſie vor anderer Gewalt und Spott zu beſchuͤtzen, als ſie zu bewahren, daß ſie nicht davon ginge.
So waͤren ſie Leute, auf deren Ehrlichkeit man ſich mehr verlaſſen koͤnnte, als ſie ſeit einiger Zeit zu finden gewohnt waͤre.
Sie fragte, ob ſie Herrn Lovelace kennten?
Nein, war ihre Antwort.
Habt ihr von ihm gehoͤrt?
Nein.
Nun ſo moͤcht ihr wohl gute Leute in eurer Art ſeyn.
Halte hier einen Augenblick inne, Love- lace! ‒ ‒ und uͤberlege ‒ ‒ Jch muß.
Man fragte ſie wieder, ob man auch etwas in ihrer Wohnung anſagen laſſen ſollte?
Dieß iſt nun meine Wohnung: nicht? ‒ ‒ Das war alle ihre Antwort.
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Sie hatte nur das dabey auszuſetzen, daß alle
Befeſtigungen von auſſen, und keine von innen
waͤren. Sie koͤnnte nicht ruhig ſeyn, ſprach ſie,
in einem Zimmer, wo andere nach ihrem Belie-
ben hinein, und ſie nicht herauskommen koͤnnte.
Sie waͤre dazu nicht gewoͤhnt!!!
Die theure, theure Seele! ‒ ‒ Meine
Thraͤnen fließen, wie ich ſchreibe. ‒ ‒ Jn
der That, Lovelace, ſie war einer ſolchen
Begegnung nicht gewohnt!
Die Leute verſicherten ſie, es waͤre eben ſo
viel ihre Schuldigkeit, ſie vor anderer Gewalt
und Spott zu beſchuͤtzen, als ſie zu bewahren,
daß ſie nicht davon ginge.
So waͤren ſie Leute, auf deren Ehrlichkeit
man ſich mehr verlaſſen koͤnnte, als ſie ſeit einiger
Zeit zu finden gewohnt waͤre.
Sie fragte, ob ſie Herrn Lovelace kennten?
Nein, war ihre Antwort.
Habt ihr von ihm gehoͤrt?
Nein.
Nun ſo moͤcht ihr wohl gute Leute in eurer
Art ſeyn.
Halte hier einen Augenblick inne, Love-
lace! ‒ ‒ und uͤberlege ‒ ‒ Jch muß.
Man fragte ſie wieder, ob man auch etwas in
ihrer Wohnung anſagen laſſen ſollte?
Dieß iſt nun meine Wohnung: nicht? ‒ ‒
Das war alle ihre Antwort.
Sie
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/290>, abgerufen am 25.11.2024.
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