ihres unverdienten Elendes, bekommen hat, oder noch zu einem ärgern Schicksal aufbehalten ist! - - Dieß überlasse ich Jhnen zur Nachfrage - - Denn - - Jhr - - soll ich denn Menschen nen- nen - - Jhr Verwandter, höre ich, ist noch bey Jhnen.
Gewiß, meine liebe Fräulein, Sie waren doch beyde zu den Vorschlägen, die Sie mir in Gegenwart meiner Mutter thaten, wohl bevoll- mächtiget. Gewiß er darf sich nicht unterstehen, Jhre Vertraulichkeit und die Vertraulichkeit Jh- rer edlen Angehörigen zu misbrauchen. Jch entschuldige diese Unruhe nicht, welche ich Jhnen verursache, auch nicht die Bitte, die ich hiemit an Sie ergehen lasse, durch diesen Bothen mit einer Zeile zu beehren
Jhre beynahe verwirrte Anna Howe.
Der sieben und dreyßigste Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
M. Hall Sonnabends Abends, den 15ten Jul.
Alles zu nichte, zu nichte, beym Jupiter! - - Henker, Bruder, was soll ich nun machen! Ein Fluch treffe alle meine Ränke und Kün-
ste!
ihres unverdienten Elendes, bekommen hat, oder noch zu einem aͤrgern Schickſal aufbehalten iſt! ‒ ‒ Dieß uͤberlaſſe ich Jhnen zur Nachfrage ‒ ‒ Denn ‒ ‒ Jhr ‒ ‒ ſoll ich denn Menſchen nen- nen ‒ ‒ Jhr Verwandter, hoͤre ich, iſt noch bey Jhnen.
Gewiß, meine liebe Fraͤulein, Sie waren doch beyde zu den Vorſchlaͤgen, die Sie mir in Gegenwart meiner Mutter thaten, wohl bevoll- maͤchtiget. Gewiß er darf ſich nicht unterſtehen, Jhre Vertraulichkeit und die Vertraulichkeit Jh- rer edlen Angehoͤrigen zu misbrauchen. Jch entſchuldige dieſe Unruhe nicht, welche ich Jhnen verurſache, auch nicht die Bitte, die ich hiemit an Sie ergehen laſſe, durch dieſen Bothen mit einer Zeile zu beehren
Jhre beynahe verwirrte Anna Howe.
Der ſieben und dreyßigſte Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
M. Hall Sonnabends Abends, den 15ten Jul.
Alles zu nichte, zu nichte, beym Jupiter! ‒ ‒ Henker, Bruder, was ſoll ich nun machen! Ein Fluch treffe alle meine Raͤnke und Kuͤn-
ſte!
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ihres unverdienten Elendes, bekommen hat, oder
noch zu einem aͤrgern Schickſal aufbehalten iſt!
‒ ‒ Dieß uͤberlaſſe ich Jhnen zur Nachfrage ‒ ‒
Denn ‒ ‒ Jhr ‒ ‒ ſoll ich denn Menſchen nen-
nen ‒ ‒ Jhr Verwandter, hoͤre ich, iſt noch bey
Jhnen.
Gewiß, meine liebe Fraͤulein, Sie waren
doch beyde zu den Vorſchlaͤgen, die Sie mir in
Gegenwart meiner Mutter thaten, wohl bevoll-
maͤchtiget. Gewiß er darf ſich nicht unterſtehen,
Jhre Vertraulichkeit und die Vertraulichkeit Jh-
rer edlen Angehoͤrigen zu misbrauchen. Jch
entſchuldige dieſe Unruhe nicht, welche ich Jhnen
verurſache, auch nicht die Bitte, die ich hiemit
an Sie ergehen laſſe, durch dieſen Bothen mit
einer Zeile zu beehren
Jhre beynahe verwirrte
Anna Howe.
Der ſieben und dreyßigſte Brief
von
Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
M. Hall Sonnabends Abends,
den 15ten Jul.
Alles zu nichte, zu nichte, beym Jupiter! ‒ ‒
Henker, Bruder, was ſoll ich nun machen!
Ein Fluch treffe alle meine Raͤnke und Kuͤn-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/261>, abgerufen am 22.11.2024.
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