viere vergossen Freudenthränen, daß eine Person von unserm Geschlechte da ist; und ich ins beson- dere, daß diese eine Person meine Freundinn ist; welche demselben so viel Ehre gemacht hat, daß sie die aus eigner Ueberzeugung geflossenen Lobes- erhebungen, welche er Jhnen ertheilet hat, ver- dienet: ob gleich mit der vergnügten Regung ein Mitleiden gegen die unvergleichliche Person ge- mischet war.
Er verspricht durch sie, sich als den besten Mann zu beweisen. Der Lord, und seine beyden Schwestern, wollen alle die Gewähr leisten, daß er es wirklich thun werde. Sie schwatzten von anständigen Ehestiftungen, von ansehnlichen Ge- schenken. Sie sagten, sie hätten den Lord M. und seine zwo Schwestern so verlassen, daß sie von nichts, als von diesen Geschenken und Ehe- stiftungen geredet, wie sie am besten einzurichten wären, Jhnen dadurch Ehre zu bezeigen, auch um so viel größer, je größer das schimpfliche Lei- den gewesen, das Sie ausgestanden haben; im- gleichen von Veränderung der Namen durch ei- nen Parlamentsbrief, als einer Vorbereitung zu der Mühe, die sie sich alle mit vereinigten Kräf- ten geben wollen, die Titel auf eben denjenigen zu bringen, auf den das Stammgut fallen muß, wenn der Lord stirbt, dessen Ende sie näher besor- gen, als sie wünschen. Auch zweifeln sie nicht an ei- ner gänzlichen Besserung in seinen sittlichen Grund- sätzen und in seiner Lebensart, welche von Jhrem
Bey-
viere vergoſſen Freudenthraͤnen, daß eine Perſon von unſerm Geſchlechte da iſt; und ich ins beſon- dere, daß dieſe eine Perſon meine Freundinn iſt; welche demſelben ſo viel Ehre gemacht hat, daß ſie die aus eigner Ueberzeugung gefloſſenen Lobes- erhebungen, welche er Jhnen ertheilet hat, ver- dienet: ob gleich mit der vergnuͤgten Regung ein Mitleiden gegen die unvergleichliche Perſon ge- miſchet war.
Er verſpricht durch ſie, ſich als den beſten Mann zu beweiſen. Der Lord, und ſeine beyden Schweſtern, wollen alle die Gewaͤhr leiſten, daß er es wirklich thun werde. Sie ſchwatzten von anſtaͤndigen Eheſtiftungen, von anſehnlichen Ge- ſchenken. Sie ſagten, ſie haͤtten den Lord M. und ſeine zwo Schweſtern ſo verlaſſen, daß ſie von nichts, als von dieſen Geſchenken und Ehe- ſtiftungen geredet, wie ſie am beſten einzurichten waͤren, Jhnen dadurch Ehre zu bezeigen, auch um ſo viel groͤßer, je groͤßer das ſchimpfliche Lei- den geweſen, das Sie ausgeſtanden haben; im- gleichen von Veraͤnderung der Namen durch ei- nen Parlamentsbrief, als einer Vorbereitung zu der Muͤhe, die ſie ſich alle mit vereinigten Kraͤf- ten geben wollen, die Titel auf eben denjenigen zu bringen, auf den das Stammgut fallen muß, wenn der Lord ſtirbt, deſſen Ende ſie naͤher beſor- gen, als ſie wuͤnſchen. Auch zweifeln ſie nicht an ei- ner gaͤnzlichen Beſſerung in ſeinen ſittlichen Grund- ſaͤtzen und in ſeiner Lebensart, welche von Jhrem
Bey-
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viere vergoſſen Freudenthraͤnen, daß eine Perſon
von unſerm Geſchlechte da iſt; und ich ins beſon-
dere, daß dieſe eine Perſon meine Freundinn iſt;
welche demſelben ſo viel Ehre gemacht hat, daß
ſie die aus eigner Ueberzeugung gefloſſenen Lobes-
erhebungen, welche er Jhnen ertheilet hat, ver-
dienet: ob gleich mit der vergnuͤgten Regung ein
Mitleiden gegen die unvergleichliche Perſon ge-
miſchet war.
Er verſpricht durch ſie, ſich als den beſten
Mann zu beweiſen. Der Lord, und ſeine beyden
Schweſtern, wollen alle die Gewaͤhr leiſten, daß
er es wirklich thun werde. Sie ſchwatzten von
anſtaͤndigen Eheſtiftungen, von anſehnlichen Ge-
ſchenken. Sie ſagten, ſie haͤtten den Lord M.
und ſeine zwo Schweſtern ſo verlaſſen, daß ſie
von nichts, als von dieſen Geſchenken und Ehe-
ſtiftungen geredet, wie ſie am beſten einzurichten
waͤren, Jhnen dadurch Ehre zu bezeigen, auch
um ſo viel groͤßer, je groͤßer das ſchimpfliche Lei-
den geweſen, das Sie ausgeſtanden haben; im-
gleichen von Veraͤnderung der Namen durch ei-
nen Parlamentsbrief, als einer Vorbereitung zu
der Muͤhe, die ſie ſich alle mit vereinigten Kraͤf-
ten geben wollen, die Titel auf eben denjenigen
zu bringen, auf den das Stammgut fallen muß,
wenn der Lord ſtirbt, deſſen Ende ſie naͤher beſor-
gen, als ſie wuͤnſchen. Auch zweifeln ſie nicht an ei-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/250>, abgerufen am 25.11.2024.
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