sest: so wollte ich lieber ein Hund, eine Meerka- tze, ein Bär, eine Otter, oder eine Kröte, als an deiner Stelle seyn.
Befehle mir mit Ehren: so sollst du nie- mand bereitwilliger finden, dir gefällig zu seyn, als
deinen aufrichtigen Freund Johann Belford.
Der acht und sechzigste Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
M. Hall, den 27ten Jun. Dienstags, Abends, nicht weit von Zwölfen.
Euer Schreiben ist mir diesen Augenblick, durch eine außerordentliche Beschleunigung der Boten, zu Händen gekommen.
Was für ein ehrliebender Mann bist du auf einmal geworden!
Und so drohest du mir in der eingebildeten Gestalt eines Bürgen!
Wäre es mit der Fräulein nicht mein Ernst gewesen: so würde ich nicht daran gedacht ha- ben, dich in der Sache zu gebrauchen. Aber, das muß ich dir sagen, hättest du das Werk über- nommen, und ich nachher für dienlich gefunden, mei- ne Gesinnung zu ändern: so würde ich mich damit begnüget haben, daß ich dir gesaget, es sey damals, als du dich für mich eingelassen, wirklich meine
Gesin-
ſeſt: ſo wollte ich lieber ein Hund, eine Meerka- tze, ein Baͤr, eine Otter, oder eine Kroͤte, als an deiner Stelle ſeyn.
Befehle mir mit Ehren: ſo ſollſt du nie- mand bereitwilliger finden, dir gefaͤllig zu ſeyn, als
deinen aufrichtigen Freund Johann Belford.
Der acht und ſechzigſte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
M. Hall, den 27ten Jun. Dienſtags, Abends, nicht weit von Zwoͤlfen.
Euer Schreiben iſt mir dieſen Augenblick, durch eine außerordentliche Beſchleunigung der Boten, zu Haͤnden gekommen.
Was fuͤr ein ehrliebender Mann biſt du auf einmal geworden!
Und ſo droheſt du mir in der eingebildeten Geſtalt eines Buͤrgen!
Waͤre es mit der Fraͤulein nicht mein Ernſt geweſen: ſo wuͤrde ich nicht daran gedacht ha- ben, dich in der Sache zu gebrauchen. Aber, das muß ich dir ſagen, haͤtteſt du das Werk uͤber- nommen, und ich nachher fuͤr dienlich gefunden, mei- ne Geſinnung zu aͤndern: ſo wuͤrde ich mich damit begnuͤget haben, daß ich dir geſaget, es ſey damals, als du dich fuͤr mich eingelaſſen, wirklich meine
Geſin-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0848"n="842"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>ſeſt: ſo wollte ich lieber ein Hund, eine Meerka-<lb/>
tze, ein Baͤr, eine Otter, oder eine Kroͤte, als an<lb/>
deiner Stelle ſeyn.</p><lb/><p>Befehle mir mit Ehren: ſo ſollſt du nie-<lb/>
mand bereitwilliger finden, dir gefaͤllig zu ſeyn,<lb/>
als</p><lb/><closer><salute><hirendition="#et">deinen aufrichtigen Freund<lb/><hirendition="#fr">Johann Belford.</hi></hi></salute></closer></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der acht und ſechzigſte Brief</hi><lb/>
von<lb/><hirendition="#fr">Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#et">M. Hall, den 27ten Jun. Dienſtags, Abends,<lb/>
nicht weit von Zwoͤlfen.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>uer Schreiben iſt mir dieſen Augenblick,<lb/>
durch eine außerordentliche Beſchleunigung<lb/>
der Boten, zu Haͤnden gekommen.</p><lb/><p>Was fuͤr ein ehrliebender Mann biſt du auf<lb/>
einmal geworden!</p><lb/><p>Und ſo droheſt du mir in der eingebildeten<lb/>
Geſtalt eines Buͤrgen!</p><lb/><p>Waͤre es mit der Fraͤulein <hirendition="#fr">nicht</hi> mein Ernſt<lb/>
geweſen: ſo wuͤrde ich nicht daran gedacht ha-<lb/>
ben, dich in der Sache zu gebrauchen. Aber,<lb/>
das muß ich dir ſagen, haͤtteſt du das Werk uͤber-<lb/>
nommen, und ich nachher fuͤr dienlich gefunden, mei-<lb/>
ne Geſinnung zu aͤndern: ſo wuͤrde ich mich damit<lb/>
begnuͤget haben, daß ich dir geſaget, es ſey damals,<lb/>
als du dich fuͤr mich eingelaſſen, wirklich meine<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Geſin-</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[842/0848]
ſeſt: ſo wollte ich lieber ein Hund, eine Meerka-
tze, ein Baͤr, eine Otter, oder eine Kroͤte, als an
deiner Stelle ſeyn.
Befehle mir mit Ehren: ſo ſollſt du nie-
mand bereitwilliger finden, dir gefaͤllig zu ſeyn,
als
deinen aufrichtigen Freund
Johann Belford.
Der acht und ſechzigſte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
M. Hall, den 27ten Jun. Dienſtags, Abends,
nicht weit von Zwoͤlfen.
Euer Schreiben iſt mir dieſen Augenblick,
durch eine außerordentliche Beſchleunigung
der Boten, zu Haͤnden gekommen.
Was fuͤr ein ehrliebender Mann biſt du auf
einmal geworden!
Und ſo droheſt du mir in der eingebildeten
Geſtalt eines Buͤrgen!
Waͤre es mit der Fraͤulein nicht mein Ernſt
geweſen: ſo wuͤrde ich nicht daran gedacht ha-
ben, dich in der Sache zu gebrauchen. Aber,
das muß ich dir ſagen, haͤtteſt du das Werk uͤber-
nommen, und ich nachher fuͤr dienlich gefunden, mei-
ne Geſinnung zu aͤndern: ſo wuͤrde ich mich damit
begnuͤget haben, daß ich dir geſaget, es ſey damals,
als du dich fuͤr mich eingelaſſen, wirklich meine
Geſin-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 842. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/848>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.