den uns gleich erzählt haben, daß sie keine Ge- fälligkeit von ihr zu erlangen vermögend gewe- sen; nein, nicht die geringste! - - O! mein Herr! - O mein Herr! - - Jch hoffe - - Jch hoffe - - Wo die gnädige Frau nicht herauskommen will - - Jch hoffe, sie werden ein Mittel finden, diese Sache in ihrer Gegenwart vorzunehmen. Es kommt mir auf meine Thüren, bey einer sol- chen Gelegenheit, als dieß ist, nicht an. Jch habe allemal Gerechtigkeit geliebet. Jch verlan- ge, daß sie auf den Grund davon kommen, zu meiner Rechtfertigung! - - Jch will schwö- ren, daß ich an dieser scheuslichen Bestechung kein Theil habe.
Eben den Augenblick hörten wir, daß die Thü- re der Fräulein aufgeriegelt und aufgeschlossen ward.
Nun, mein Herr!
Nun, Herr Lovelace!
Nun, mein Herr! So suchte mich eines jeden Mund zu reizen.
Aber, o Bruder! Bruder! Bruder! ich kann nicht weiter schreiben!
Wenn du alles wissen mußt: so mußt du!
Nun siehe, Belford, wie wir alle im Gerich- te sitzen, die schöne Bestecherinn zur Strafe zu ziehen: - - ich, und die Mutter, die bisher mit Schrecken gefürchtete Mutter, die Basen, Sarah, und Marichen, die Verrätherinn Dorcas,
und
den uns gleich erzaͤhlt haben, daß ſie keine Ge- faͤlligkeit von ihr zu erlangen vermoͤgend gewe- ſen; nein, nicht die geringſte! ‒ ‒ O! mein Herr! ‒ O mein Herr! ‒ ‒ Jch hoffe ‒ ‒ Jch hoffe ‒ ‒ Wo die gnaͤdige Frau nicht herauskommen will ‒ ‒ Jch hoffe, ſie werden ein Mittel finden, dieſe Sache in ihrer Gegenwart vorzunehmen. Es kommt mir auf meine Thuͤren, bey einer ſol- chen Gelegenheit, als dieß iſt, nicht an. Jch habe allemal Gerechtigkeit geliebet. Jch verlan- ge, daß ſie auf den Grund davon kommen, zu meiner Rechtfertigung! ‒ ‒ Jch will ſchwoͤ- ren, daß ich an dieſer ſcheuslichen Beſtechung kein Theil habe.
Eben den Augenblick hoͤrten wir, daß die Thuͤ- re der Fraͤulein aufgeriegelt und aufgeſchloſſen ward.
Nun, mein Herr!
Nun, Herr Lovelace!
Nun, mein Herr! So ſuchte mich eines jeden Mund zu reizen.
Aber, o Bruder! Bruder! Bruder! ich kann nicht weiter ſchreiben!
Wenn du alles wiſſen mußt: ſo mußt du!
Nun ſiehe, Belford, wie wir alle im Gerich- te ſitzen, die ſchoͤne Beſtecherinn zur Strafe zu ziehen: ‒ ‒ ich, und die Mutter, die bisher mit Schrecken gefuͤrchtete Mutter, die Baſen, Sarah, und Marichen, die Verraͤtherinn Dorcas,
und
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0814"n="808"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
den uns gleich erzaͤhlt haben, daß ſie keine Ge-<lb/>
faͤlligkeit von ihr zu erlangen vermoͤgend gewe-<lb/>ſen; nein, nicht die geringſte! ‒‒ O! mein Herr!<lb/>‒ O mein Herr! ‒‒ Jch hoffe ‒‒ Jch hoffe<lb/>‒‒ Wo die gnaͤdige Frau nicht herauskommen<lb/>
will ‒‒ Jch hoffe, ſie werden ein Mittel finden,<lb/>
dieſe Sache in ihrer Gegenwart vorzunehmen.<lb/>
Es kommt mir auf meine Thuͤren, bey einer ſol-<lb/>
chen Gelegenheit, als dieß iſt, nicht an. Jch<lb/>
habe allemal Gerechtigkeit geliebet. Jch verlan-<lb/>
ge, daß ſie auf den Grund davon kommen, zu<lb/>
meiner <hirendition="#fr">Rechtfertigung!</hi>‒‒ Jch will ſchwoͤ-<lb/>
ren, daß ich an dieſer ſcheuslichen Beſtechung<lb/>
kein Theil habe.</p><lb/><p>Eben den Augenblick hoͤrten wir, daß die Thuͤ-<lb/>
re der Fraͤulein aufgeriegelt und aufgeſchloſſen<lb/>
ward.</p><lb/><p>Nun, mein Herr!</p><lb/><p>Nun, Herr Lovelace!</p><lb/><p>Nun, mein Herr! So ſuchte mich eines jeden<lb/>
Mund zu reizen.</p><lb/><p>Aber, o Bruder! Bruder! Bruder! ich<lb/>
kann nicht weiter ſchreiben!</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Wenn du alles wiſſen mußt: ſo mußt du!</p><lb/><p>Nun ſiehe, Belford, wie wir alle im Gerich-<lb/>
te ſitzen, die ſchoͤne Beſtecherinn zur Strafe zu<lb/>
ziehen: ‒‒ ich, und die Mutter, die bisher <hirendition="#fr">mit<lb/>
Schrecken gefuͤrchtete</hi> Mutter, die Baſen,<lb/>
Sarah, und Marichen, die Verraͤtherinn Dorcas,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[808/0814]
den uns gleich erzaͤhlt haben, daß ſie keine Ge-
faͤlligkeit von ihr zu erlangen vermoͤgend gewe-
ſen; nein, nicht die geringſte! ‒ ‒ O! mein Herr!
‒ O mein Herr! ‒ ‒ Jch hoffe ‒ ‒ Jch hoffe
‒ ‒ Wo die gnaͤdige Frau nicht herauskommen
will ‒ ‒ Jch hoffe, ſie werden ein Mittel finden,
dieſe Sache in ihrer Gegenwart vorzunehmen.
Es kommt mir auf meine Thuͤren, bey einer ſol-
chen Gelegenheit, als dieß iſt, nicht an. Jch
habe allemal Gerechtigkeit geliebet. Jch verlan-
ge, daß ſie auf den Grund davon kommen, zu
meiner Rechtfertigung! ‒ ‒ Jch will ſchwoͤ-
ren, daß ich an dieſer ſcheuslichen Beſtechung
kein Theil habe.
Eben den Augenblick hoͤrten wir, daß die Thuͤ-
re der Fraͤulein aufgeriegelt und aufgeſchloſſen
ward.
Nun, mein Herr!
Nun, Herr Lovelace!
Nun, mein Herr! So ſuchte mich eines jeden
Mund zu reizen.
Aber, o Bruder! Bruder! Bruder! ich
kann nicht weiter ſchreiben!
Wenn du alles wiſſen mußt: ſo mußt du!
Nun ſiehe, Belford, wie wir alle im Gerich-
te ſitzen, die ſchoͤne Beſtecherinn zur Strafe zu
ziehen: ‒ ‒ ich, und die Mutter, die bisher mit
Schrecken gefuͤrchtete Mutter, die Baſen,
Sarah, und Marichen, die Verraͤtherinn Dorcas,
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 808. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/814>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.