setzliche Ränke zu betrügen nicht zur Sünde ma- chen: wer soll denn uns strafen, Belsord?
Jch habe eine seltsame Ahndung, daß die an- sehnliche Matrone morgen srühe um neun Uhr gewiß vor des Würzhändlers Laden seyn werde. Denn Dorcas hat gehört, daß ich zu der Fr. Sin- clairn gesagt habe, ich würde morgen frühe just um acht Uhr ausgehen: und eben um die Zeit soll sie eine Kutsche suchen. Sollte es sich nun fügen, daß der Wagen von der adlichen Witwe da wäre: wie glücklich würde das für meine Ge- liebte seyn! wie wunderbar würde mein Traum erfüllet seyn!
Jch habe diesen Augenblick einen Brief von dem Capitain Tomlinson bekommen. Jst es nicht wundernswürdig! Das war ein Stück von meinem Traume!
Jch werde nach diesem allezeit erstaunlich auf Träume halten. Es kann wohl gar gesche- hen, daß ich ein Buch davon schreibe. Meine eigne Erfahrung wird mir ein großes Theil dazu an die Hand geben. Glanville von Hexen, und Baxters Geschichte von Geistern und Erscheinungen werden gegen Lovelacens Träume gar nichts mehr seyn.
Der Brief ist vollkommen so, wie es mir ge- träumet hat. Mir macht nur dieß einzige Kum- mer, daß des Onkels Johann Geburtstag nicht drey oder vier Tage eher einfällt. Sollte meiner
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ſetzliche Raͤnke zu betruͤgen nicht zur Suͤnde ma- chen: wer ſoll denn uns ſtrafen, Belſord?
Jch habe eine ſeltſame Ahndung, daß die an- ſehnliche Matrone morgen ſruͤhe um neun Uhr gewiß vor des Wuͤrzhaͤndlers Laden ſeyn werde. Denn Dorcas hat gehoͤrt, daß ich zu der Fr. Sin- clairn geſagt habe, ich wuͤrde morgen fruͤhe juſt um acht Uhr ausgehen: und eben um die Zeit ſoll ſie eine Kutſche ſuchen. Sollte es ſich nun fuͤgen, daß der Wagen von der adlichen Witwe da waͤre: wie gluͤcklich wuͤrde das fuͤr meine Ge- liebte ſeyn! wie wunderbar wuͤrde mein Traum erfuͤllet ſeyn!
Jch habe dieſen Augenblick einen Brief von dem Capitain Tomlinſon bekommen. Jſt es nicht wundernswuͤrdig! Das war ein Stuͤck von meinem Traume!
Jch werde nach dieſem allezeit erſtaunlich auf Traͤume halten. Es kann wohl gar geſche- hen, daß ich ein Buch davon ſchreibe. Meine eigne Erfahrung wird mir ein großes Theil dazu an die Hand geben. Glanville von Hexen, und Baxters Geſchichte von Geiſtern und Erſcheinungen werden gegen Lovelacens Traͤume gar nichts mehr ſeyn.
Der Brief iſt vollkommen ſo, wie es mir ge- traͤumet hat. Mir macht nur dieß einzige Kum- mer, daß des Onkels Johann Geburtstag nicht drey oder vier Tage eher einfaͤllt. Sollte meiner
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ſetzliche Raͤnke zu betruͤgen nicht zur Suͤnde ma-
chen: wer ſoll denn uns ſtrafen, Belſord?
Jch habe eine ſeltſame Ahndung, daß die an-
ſehnliche Matrone morgen ſruͤhe um neun Uhr
gewiß vor des Wuͤrzhaͤndlers Laden ſeyn werde.
Denn Dorcas hat gehoͤrt, daß ich zu der Fr. Sin-
clairn geſagt habe, ich wuͤrde morgen fruͤhe juſt
um acht Uhr ausgehen: und eben um die Zeit
ſoll ſie eine Kutſche ſuchen. Sollte es ſich nun
fuͤgen, daß der Wagen von der adlichen Witwe
da waͤre: wie gluͤcklich wuͤrde das fuͤr meine Ge-
liebte ſeyn! wie wunderbar wuͤrde mein Traum
erfuͤllet ſeyn!
Jch habe dieſen Augenblick einen Brief von
dem Capitain Tomlinſon bekommen. Jſt es
nicht wundernswuͤrdig! Das war ein Stuͤck von
meinem Traume!
Jch werde nach dieſem allezeit erſtaunlich
auf Traͤume halten. Es kann wohl gar geſche-
hen, daß ich ein Buch davon ſchreibe. Meine
eigne Erfahrung wird mir ein großes Theil dazu
an die Hand geben. Glanville von Hexen,
und Baxters Geſchichte von Geiſtern und
Erſcheinungen werden gegen Lovelacens
Traͤume gar nichts mehr ſeyn.
Der Brief iſt vollkommen ſo, wie es mir ge-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/735>, abgerufen am 01.06.2024.
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