geneigt, was ich gethan habe, zu bereuen, als neue Beleidigungen anzurichten. Ja ich werde es allezeit bereuen, bis ich sehe, wie sie es nimmt, wenn sie wieder zu sich selbst gekommen ist.
Soll ich dir meinen Anschlag erzählen? - - Er ist nicht von hoher Wichtigkeit - - Er be- steht darinn - - Jch will die Frau Moore, die Jungfer Rawlins, und meine Witwe Bevis hierher bringen: denn sie tragen großes Verlan- gen, meine Gemahlinn zu besuchen; da wir nun in einem so glücklichen Vernehmen mit einander stehen. Kann ich die rechten Anstalten treffen: so wollen wir, Belton, Mowbray, Tourville und ich, sie die Weise dieser gottlosen Stadt etwas mehr kennen lehren, als sie bisher davon wissen. Wie sollten sie mit einer Mannsperson von mei- ner Art bekannt seyn, und dadurch nicht besser und weiser werden? - - Jch wollte gern, daß alle und jede mit Verstand und guter Wissen- schaft ihre Zungen gegen liederliche Brüder ge- brauchen möchten: wenn sie ihre Zungen doch gegen sie brauchen wollen. Zwo von diesen Weibsleuten haben mir viel Unruhe gemacht: und die dritte, das weiß ich sicher, wird einen lu- stigen Abend nicht übel nehmen.
Jch schmachte von Herzen nach einer frohen Lustbarkeit, und zweifle nicht, daß dieß eine ange- nehme Gelegenheit seyn werde. Diese Weibs- personen halten mich schon für einen wilden Vo- gel: und ich gefalle ihnen darum nicht we- niger; so viel ich merken kann. Jch werde
Sorge
geneigt, was ich gethan habe, zu bereuen, als neue Beleidigungen anzurichten. Ja ich werde es allezeit bereuen, bis ich ſehe, wie ſie es nimmt, wenn ſie wieder zu ſich ſelbſt gekommen iſt.
Soll ich dir meinen Anſchlag erzaͤhlen? ‒ ‒ Er iſt nicht von hoher Wichtigkeit ‒ ‒ Er be- ſteht darinn ‒ ‒ Jch will die Frau Moore, die Jungfer Rawlins, und meine Witwe Bevis hierher bringen: denn ſie tragen großes Verlan- gen, meine Gemahlinn zu beſuchen; da wir nun in einem ſo gluͤcklichen Vernehmen mit einander ſtehen. Kann ich die rechten Anſtalten treffen: ſo wollen wir, Belton, Mowbray, Tourville und ich, ſie die Weiſe dieſer gottloſen Stadt etwas mehr kennen lehren, als ſie bisher davon wiſſen. Wie ſollten ſie mit einer Mannsperſon von mei- ner Art bekannt ſeyn, und dadurch nicht beſſer und weiſer werden? ‒ ‒ Jch wollte gern, daß alle und jede mit Verſtand und guter Wiſſen- ſchaft ihre Zungen gegen liederliche Bruͤder ge- brauchen moͤchten: wenn ſie ihre Zungen doch gegen ſie brauchen wollen. Zwo von dieſen Weibsleuten haben mir viel Unruhe gemacht: und die dritte, das weiß ich ſicher, wird einen lu- ſtigen Abend nicht uͤbel nehmen.
Jch ſchmachte von Herzen nach einer frohen Luſtbarkeit, und zweifle nicht, daß dieß eine ange- nehme Gelegenheit ſeyn werde. Dieſe Weibs- perſonen halten mich ſchon fuͤr einen wilden Vo- gel: und ich gefalle ihnen darum nicht we- niger; ſo viel ich merken kann. Jch werde
Sorge
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geneigt, was ich gethan habe, zu bereuen, als neue
Beleidigungen anzurichten. Ja ich werde es
allezeit bereuen, bis ich ſehe, wie ſie es nimmt,
wenn ſie wieder zu ſich ſelbſt gekommen iſt.
Soll ich dir meinen Anſchlag erzaͤhlen? ‒ ‒
Er iſt nicht von hoher Wichtigkeit ‒ ‒ Er be-
ſteht darinn ‒ ‒ Jch will die Frau Moore, die
Jungfer Rawlins, und meine Witwe Bevis
hierher bringen: denn ſie tragen großes Verlan-
gen, meine Gemahlinn zu beſuchen; da wir nun
in einem ſo gluͤcklichen Vernehmen mit einander
ſtehen. Kann ich die rechten Anſtalten treffen:
ſo wollen wir, Belton, Mowbray, Tourville und
ich, ſie die Weiſe dieſer gottloſen Stadt etwas
mehr kennen lehren, als ſie bisher davon wiſſen.
Wie ſollten ſie mit einer Mannsperſon von mei-
ner Art bekannt ſeyn, und dadurch nicht beſſer
und weiſer werden? ‒ ‒ Jch wollte gern, daß
alle und jede mit Verſtand und guter Wiſſen-
ſchaft ihre Zungen gegen liederliche Bruͤder ge-
brauchen moͤchten: wenn ſie ihre Zungen doch
gegen ſie brauchen wollen. Zwo von dieſen
Weibsleuten haben mir viel Unruhe gemacht:
und die dritte, das weiß ich ſicher, wird einen lu-
ſtigen Abend nicht uͤbel nehmen.
Jch ſchmachte von Herzen nach einer frohen
Luſtbarkeit, und zweifle nicht, daß dieß eine ange-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/646>, abgerufen am 23.11.2024.
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