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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.

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Jch wünsche, daß diese Heyrath mit vielen
artigen Bübchen; Mägdchen verlange ich nicht;
gesegnet seyn möge, ein so altes Geschlecht wieder
anzubauen. Das erste Bübchen soll durch einen
Parlamentsbrief meinen Zunahmen bekommen.
Dieß steht in meinem letzten Willen.

Die Lady Elisabeth und die Base Charlotte
werden Geschäffte halber in der Stadt seyn, ehe
sie wissen, wo sie sind.
Sie tragen viel Ver-
langen, ihrer schönen Gemahlinn ihr Compli-
ment zu machen. Jch vermuthe, daß sie schwer-
lich eben auf der Forst seyn werden, wenn jene
zur Stadt kommen: weil Greme mir Nachricht
giebt, daß sie daselbst keine Anstalten zu Bewir-
thung ihrer Gemahlinn zu machen besohlen
haben.

Pritchard hat alles zur Unterzeichnung in
Bereitschaft. Jch will mir ihre geringschätzige
Aufführung nicht zu Nutze machen. Jn der
That bin ich derselben schon zu sehr gewohnet:
jedoch ist das mehr ein Ruhm meiner Geduld als
ihrer Höflichkeit.

Eine Ursache, warum die Lady Elisabeth hin-
auf geht, ist, wie ich ihnen unter der Rose ge-
sagt haben will, in der Lady Sarah und unser
aller Namen einige anständige Geschenke einzu-
kaufen, die wir bey dieser angenehmen Gelegen-
heit machen wollen.

Wir würden es überall bekannt gemacht ha-
ben, wenn wir es bey Zeiten hätten erfahren kön-
nen. Unseren Gedanken nach würde es allen um

uns


Jch wuͤnſche, daß dieſe Heyrath mit vielen
artigen Buͤbchen; Maͤgdchen verlange ich nicht;
geſegnet ſeyn moͤge, ein ſo altes Geſchlecht wieder
anzubauen. Das erſte Buͤbchen ſoll durch einen
Parlamentsbrief meinen Zunahmen bekommen.
Dieß ſteht in meinem letzten Willen.

Die Lady Eliſabeth und die Baſe Charlotte
werden Geſchaͤffte halber in der Stadt ſeyn, ehe
ſie wiſſen, wo ſie ſind.
Sie tragen viel Ver-
langen, ihrer ſchoͤnen Gemahlinn ihr Compli-
ment zu machen. Jch vermuthe, daß ſie ſchwer-
lich eben auf der Forſt ſeyn werden, wenn jene
zur Stadt kommen: weil Greme mir Nachricht
giebt, daß ſie daſelbſt keine Anſtalten zu Bewir-
thung ihrer Gemahlinn zu machen beſohlen
haben.

Pritchard hat alles zur Unterzeichnung in
Bereitſchaft. Jch will mir ihre geringſchaͤtzige
Auffuͤhrung nicht zu Nutze machen. Jn der
That bin ich derſelben ſchon zu ſehr gewohnet:
jedoch iſt das mehr ein Ruhm meiner Geduld als
ihrer Hoͤflichkeit.

Eine Urſache, warum die Lady Eliſabeth hin-
auf geht, iſt, wie ich ihnen unter der Roſe ge-
ſagt haben will, in der Lady Sarah und unſer
aller Namen einige anſtaͤndige Geſchenke einzu-
kaufen, die wir bey dieſer angenehmen Gelegen-
heit machen wollen.

Wir wuͤrden es uͤberall bekannt gemacht ha-
ben, wenn wir es bey Zeiten haͤtten erfahren koͤn-
nen. Unſeren Gedanken nach wuͤrde es allen um

uns
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[280/0286] Jch wuͤnſche, daß dieſe Heyrath mit vielen artigen Buͤbchen; Maͤgdchen verlange ich nicht; geſegnet ſeyn moͤge, ein ſo altes Geſchlecht wieder anzubauen. Das erſte Buͤbchen ſoll durch einen Parlamentsbrief meinen Zunahmen bekommen. Dieß ſteht in meinem letzten Willen. Die Lady Eliſabeth und die Baſe Charlotte werden Geſchaͤffte halber in der Stadt ſeyn, ehe ſie wiſſen, wo ſie ſind. Sie tragen viel Ver- langen, ihrer ſchoͤnen Gemahlinn ihr Compli- ment zu machen. Jch vermuthe, daß ſie ſchwer- lich eben auf der Forſt ſeyn werden, wenn jene zur Stadt kommen: weil Greme mir Nachricht giebt, daß ſie daſelbſt keine Anſtalten zu Bewir- thung ihrer Gemahlinn zu machen beſohlen haben. Pritchard hat alles zur Unterzeichnung in Bereitſchaft. Jch will mir ihre geringſchaͤtzige Auffuͤhrung nicht zu Nutze machen. Jn der That bin ich derſelben ſchon zu ſehr gewohnet: jedoch iſt das mehr ein Ruhm meiner Geduld als ihrer Hoͤflichkeit. Eine Urſache, warum die Lady Eliſabeth hin- auf geht, iſt, wie ich ihnen unter der Roſe ge- ſagt haben will, in der Lady Sarah und unſer aller Namen einige anſtaͤndige Geſchenke einzu- kaufen, die wir bey dieſer angenehmen Gelegen- heit machen wollen. Wir wuͤrden es uͤberall bekannt gemacht ha- ben, wenn wir es bey Zeiten haͤtten erfahren koͤn- nen. Unſeren Gedanken nach wuͤrde es allen um uns

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/286>, abgerufen am 22.11.2024.