[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.zimmer durch Versuchungen in seinen eigenen Augen herunter zu setzen, wenn es mir nicht die geringste Ursache zum Argwohn giebet. Du rühmest dich dem Adler darin gleich zu seyn, daß du dich nur an unschuldige Kinder machest, und nicht an solche, die du mit Zaunkönigen und Mistfincken vergleichest: ich muß dir hiebey sagen, daß ich hoffe nicht ein ein- ziges Mädchen verführt zu haben, das sonst unver- führet würde geblieben seyn. Es ist Sünde genug, wenn ich etwas mit dazu beygetragen habe, daß andere unglückliche Huren ihr sündliches Leben fort- setzen, und einer von denen bin, welche die Gefalle- nen hindern wieder aufzustehen. Der Obermeister unter den Teuffeln, unter dem Dein wahrer Freund J. Belford. Der siebenzehnte Brief von dem Lord M. an Herrn J. Belford. (War Vierter Theil. H
zimmer durch Verſuchungen in ſeinen eigenen Augen herunter zu ſetzen, wenn es mir nicht die geringſte Urſache zum Argwohn giebet. Du ruͤhmeſt dich dem Adler darin gleich zu ſeyn, daß du dich nur an unſchuldige Kinder macheſt, und nicht an ſolche, die du mit Zaunkoͤnigen und Miſtfincken vergleicheſt: ich muß dir hiebey ſagen, daß ich hoffe nicht ein ein- ziges Maͤdchen verfuͤhrt zu haben, das ſonſt unver- fuͤhret wuͤrde geblieben ſeyn. Es iſt Suͤnde genug, wenn ich etwas mit dazu beygetragen habe, daß andere ungluͤckliche Huren ihr ſuͤndliches Leben fort- ſetzen, und einer von denen bin, welche die Gefalle- nen hindern wieder aufzuſtehen. Der Obermeiſter unter den Teuffeln, unter dem Dein wahrer Freund J. Belford. Der ſiebenzehnte Brief von dem Lord M. an Herrn J. Belford. (War Vierter Theil. H
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zimmer durch Verſuchungen in ſeinen eigenen Augen
herunter zu ſetzen, wenn es mir nicht die geringſte
Urſache zum Argwohn giebet. Du ruͤhmeſt dich
dem Adler darin gleich zu ſeyn, daß du dich nur an
unſchuldige Kinder macheſt, und nicht an ſolche, die
du mit Zaunkoͤnigen und Miſtfincken vergleicheſt:
ich muß dir hiebey ſagen, daß ich hoffe nicht ein ein-
ziges Maͤdchen verfuͤhrt zu haben, das ſonſt unver-
fuͤhret wuͤrde geblieben ſeyn. Es iſt Suͤnde genug,
wenn ich etwas mit dazu beygetragen habe, daß
andere ungluͤckliche Huren ihr ſuͤndliches Leben fort-
ſetzen, und einer von denen bin, welche die Gefalle-
nen hindern wieder aufzuſtehen.
Der Obermeiſter unter den Teuffeln, unter dem
du ſteheſt, mag dich endlich antreiben wozu er will,
und dir noch ſo viel Boͤſes wider dieſes unvergleich-
liche Kind eingeben, ſo hoffe ich doch, daß du mit
dem eingeſchloſſenen Briefe ehrlich umgehen, und ihn
nicht misbrauchen wirſt, mir den Lord M. zum
Feinde zu machen. Denn du wirſt ſehen, daß er
mir verbietet, dir von ſeinem Briefe Nachricht zu
geben, dazu er Urſachen haben mag, die dir wenig
Ehre bringen. Nimm meinen Eifer dir zu dienen
ſo wohl auf, als er aus dem aufrichtigſten Hertzen
kommt, damit dir zugethan iſt
Dein wahrer Freund
J. Belford.
Der ſiebenzehnte Brief
von dem
Lord M. an Herrn J. Belford.
(War
Vierter Theil. H
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