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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.

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Die Geschichte
tragen und handhaben können. Euer Onckle
Harlowe will Euch in seinem Hause nicht wis-
sen, bis Jhr verheyrathet seyd. Danckt es dem-
nach Eurem eigenen Trutz und Eigensinn, daß
Euch niemand haben will, als Eur Onckle An-
ton.
Zu dem müßt Jhr reisen, und zwar über
wenig Tage. Mein Bruder wird auch hinkom-
men: und weil Jhr ihn so höflich herausgefo-
dert habt, wird er es dort mit Euch in meiner
Gegenwart ausmachen. Denn er nimmt das
Cartel an: das könnt Jhr mir glauben. Der
Herr Dr. Lewin wird vermuthlich auch dort
seyn, weil Jhr ihn selbst gewählt habt; nebst
noch einem andern Herrn, der Euch wenigstens
zu überzeugen suchen wird, daß er ein gantz an-
derer Mann ist, als Jhr bisher geglaubt habt.
Es ist möglich, daß Eure beyden Onckles auch
dort sind, um dafür zu sorgen, daß dir armen
wehrlosen Schwester
kein Unrecht geschehe.
Jhr wisset nun, Schwester, was für eine Ge-
sellschaft wegen Eurer bittern Herausfoderung
auf dem Kampf-Platz erscheinen wird.

Setzet Euch in Bereitschaft. Es wird nicht
mehr lange währen. Adieu, du süsses Kind
deiner werthen Mutter Frau Norton.

Arab. Harlowe.

Jch schrieb diesen Brief ab, und schickte ihn
mit folgenden Zeilen an meine Mutter.

Nur

Die Geſchichte
tragen und handhaben koͤnnen. Euer Onckle
Harlowe will Euch in ſeinem Hauſe nicht wiſ-
ſen, bis Jhr verheyrathet ſeyd. Danckt es dem-
nach Eurem eigenen Trutz und Eigenſinn, daß
Euch niemand haben will, als Eur Onckle An-
ton.
Zu dem muͤßt Jhr reiſen, und zwar uͤber
wenig Tage. Mein Bruder wird auch hinkom-
men: und weil Jhr ihn ſo hoͤflich herausgefo-
dert habt, wird er es dort mit Euch in meiner
Gegenwart ausmachen. Denn er nimmt das
Cartel an: das koͤnnt Jhr mir glauben. Der
Herr Dr. Lewin wird vermuthlich auch dort
ſeyn, weil Jhr ihn ſelbſt gewaͤhlt habt; nebſt
noch einem andern Herrn, der Euch wenigſtens
zu uͤberzeugen ſuchen wird, daß er ein gantz an-
derer Mann iſt, als Jhr bisher geglaubt habt.
Es iſt moͤglich, daß Eure beyden Onckles auch
dort ſind, um dafuͤr zu ſorgen, daß dir armen
wehrloſen Schweſter
kein Unrecht geſchehe.
Jhr wiſſet nun, Schweſter, was fuͤr eine Ge-
ſellſchaft wegen Eurer bittern Herausfoderung
auf dem Kampf-Platz erſcheinen wird.

Setzet Euch in Bereitſchaft. Es wird nicht
mehr lange waͤhren. Adieu, du ſuͤſſes Kind
deiner werthen Mutter Frau Norton.

Arab. Harlowe.

Jch ſchrieb dieſen Brief ab, und ſchickte ihn
mit folgenden Zeilen an meine Mutter.

Nur
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[76/0082] Die Geſchichte tragen und handhaben koͤnnen. Euer Onckle Harlowe will Euch in ſeinem Hauſe nicht wiſ- ſen, bis Jhr verheyrathet ſeyd. Danckt es dem- nach Eurem eigenen Trutz und Eigenſinn, daß Euch niemand haben will, als Eur Onckle An- ton. Zu dem muͤßt Jhr reiſen, und zwar uͤber wenig Tage. Mein Bruder wird auch hinkom- men: und weil Jhr ihn ſo hoͤflich herausgefo- dert habt, wird er es dort mit Euch in meiner Gegenwart ausmachen. Denn er nimmt das Cartel an: das koͤnnt Jhr mir glauben. Der Herr Dr. Lewin wird vermuthlich auch dort ſeyn, weil Jhr ihn ſelbſt gewaͤhlt habt; nebſt noch einem andern Herrn, der Euch wenigſtens zu uͤberzeugen ſuchen wird, daß er ein gantz an- derer Mann iſt, als Jhr bisher geglaubt habt. Es iſt moͤglich, daß Eure beyden Onckles auch dort ſind, um dafuͤr zu ſorgen, daß dir armen wehrloſen Schweſter kein Unrecht geſchehe. Jhr wiſſet nun, Schweſter, was fuͤr eine Ge- ſellſchaft wegen Eurer bittern Herausfoderung auf dem Kampf-Platz erſcheinen wird. Setzet Euch in Bereitſchaft. Es wird nicht mehr lange waͤhren. Adieu, du ſuͤſſes Kind deiner werthen Mutter Frau Norton. Arab. Harlowe. Jch ſchrieb dieſen Brief ab, und ſchickte ihn mit folgenden Zeilen an meine Mutter. Nur

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/82>, abgerufen am 25.11.2024.