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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.

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Die Geschichte
Antwort noch nicht abschrecken lassen, sondern
ich wandte mich schriftlich an meinen Onckle
Harlowe, und legte die beyden unerbrochenen
Brieffe an meinen Vater und an meine Mutter
ter mit bey, nachdem ich vorhin eine Abschrift
davon genommen, um Sie Jhnen zuzusenden,
so viel ich durch das Papier lesen konnte.

Mein Onckle wollte eben nach Hause fah-
ren, und der Brief ward ihm übergeben, da er
in den Wagen trat. Jch kan daher nicht eher
als Morgen wissen, was dieser Brief vor ein
Schicksal haben wird. Hier sende ich Jhnen
eine Abschrift davon.

"Werthester und Hochgeehrtester Herr
Vetter/
"

"Jch habe nunmehr niemand als Sie allein,
"an den ich mich wenden könnte, um meinen de-
"müthigen Briefen das Glück zu verschaffen, daß
"sie eröfnet und gelesen werden mögen. Meine
"Frau Base Hervey hat mich von einem Be-
"fehl benachrichtiget, über den ich einige Erläu-
"terungen brauche: sie hat mir aber verboten, an
"sie zu schreiben. Jch habe mir darauf die Frey-
"heit genommen, an meinen Vater und an mei-
"ne Mutter zu schreiben: Allein die zerrissene
"und die unerbrochene Einlage wird Jhnen von
"selbst sagen, wie es abgelauffen ist. Sie wissen
"dieses vielleicht schon; da Sie aber den Jnhalt

die-

Die Geſchichte
Antwort noch nicht abſchrecken laſſen, ſondern
ich wandte mich ſchriftlich an meinen Onckle
Harlowe, und legte die beyden unerbrochenen
Brieffe an meinen Vater und an meine Mutter
ter mit bey, nachdem ich vorhin eine Abſchrift
davon genommen, um Sie Jhnen zuzuſenden,
ſo viel ich durch das Papier leſen konnte.

Mein Onckle wollte eben nach Hauſe fah-
ren, und der Brief ward ihm uͤbergeben, da er
in den Wagen trat. Jch kan daher nicht eher
als Morgen wiſſen, was dieſer Brief vor ein
Schickſal haben wird. Hier ſende ich Jhnen
eine Abſchrift davon.

Wertheſter und Hochgeehrteſter Herr
Vetter/

„Jch habe nunmehr niemand als Sie allein,
„an den ich mich wenden koͤnnte, um meinen de-
„muͤthigen Briefen das Gluͤck zu verſchaffen, daß
„ſie eroͤfnet und geleſen werden moͤgen. Meine
„Frau Baſe Hervey hat mich von einem Be-
„fehl benachrichtiget, uͤber den ich einige Erlaͤu-
„terungen brauche: ſie hat mir aber verboten, an
„ſie zu ſchreiben. Jch habe mir darauf die Frey-
„heit genommen, an meinen Vater und an mei-
„ne Mutter zu ſchreiben: Allein die zerriſſene
„und die unerbrochene Einlage wird Jhnen von
„ſelbſt ſagen, wie es abgelauffen iſt. Sie wiſſen
„dieſes vielleicht ſchon; da Sie aber den Jnhalt

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[140/0146] Die Geſchichte Antwort noch nicht abſchrecken laſſen, ſondern ich wandte mich ſchriftlich an meinen Onckle Harlowe, und legte die beyden unerbrochenen Brieffe an meinen Vater und an meine Mutter ter mit bey, nachdem ich vorhin eine Abſchrift davon genommen, um Sie Jhnen zuzuſenden, ſo viel ich durch das Papier leſen konnte. Mein Onckle wollte eben nach Hauſe fah- ren, und der Brief ward ihm uͤbergeben, da er in den Wagen trat. Jch kan daher nicht eher als Morgen wiſſen, was dieſer Brief vor ein Schickſal haben wird. Hier ſende ich Jhnen eine Abſchrift davon. „Wertheſter und Hochgeehrteſter Herr Vetter/„ „Jch habe nunmehr niemand als Sie allein, „an den ich mich wenden koͤnnte, um meinen de- „muͤthigen Briefen das Gluͤck zu verſchaffen, daß „ſie eroͤfnet und geleſen werden moͤgen. Meine „Frau Baſe Hervey hat mich von einem Be- „fehl benachrichtiget, uͤber den ich einige Erlaͤu- „terungen brauche: ſie hat mir aber verboten, an „ſie zu ſchreiben. Jch habe mir darauf die Frey- „heit genommen, an meinen Vater und an mei- „ne Mutter zu ſchreiben: Allein die zerriſſene „und die unerbrochene Einlage wird Jhnen von „ſelbſt ſagen, wie es abgelauffen iſt. Sie wiſſen „dieſes vielleicht ſchon; da Sie aber den Jnhalt die-

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/146>, abgerufen am 21.11.2024.