[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700. Mumm. M. (Gehet etwas zu voran.) Hier her ihr Herren/ hier sind sie. Alle. (Kommen geschwinde gelauffen mit entblößten Gewehr.) Steht ihr Hunde! Ehrenfr Halt! Mumm. M. Je halt doch/ es ist der Herr Graf nur allein. Fortunatus. Ihr. Excellenz, sie verzeihen uns/ es ist finsier/ wir dachten es wären die Böse- wichter/ welche Ihr. Excellenz hätten umbringen wollen. Ehrenfr. Ey ihr seyd feine Leute/ nun ist es Zeit daß ihr kommt. Feuerfax. Ihr. Gn. wir haben sie ja gesucht. Ehrenfr. Ey Sapperment! müst ihr denn alle von mir gehn/ wenn ich nach Hause fahre? Fortunatus. Ihr. Exeellenz, sie werden mich ent- schuldiget halten/ daß ich nicht bin wie- der nach Hofe kommen/ denn die alte Trödel-Frau hat mich so lange mit den Gelde auffgehalten. Ehrenfr. Wie viel hat sie euch denn auf den Man- tel-Sack und auf die Stiefeln gegeben? Fortunatus. Nicht mehr als 5. Rthlr. Ehrenfr Wo ist denn das Geld? Fortunatus. Morgen früh so soll ich wieder hin- kommen und es holen. Ehrenfr. Nun/ so vergeßt es auch nicht. Fortunatus. Nein/ Ihr. Excellenz, ich wills nicht vergessen. Ehrenfr. Aber Hr. Hauptmann/ was habt denn ihr für eine Excüse/ daß ihr nicht seyd bey der Aufwartung gebliben? Ihr.
Mum̃. M. (Gehet etwas zu voran.) Hier her ihr Herren/ hier ſind ſie. Alle. (Kom̃en geſchwinde gelauffen mit entbloͤßtẽ Gewehr.) Steht ihr Hunde! Ehrenfr Halt! Mum̃. M. Je halt doch/ es iſt der Herr Graf nur allein. Fortunatus. Ihr. Excellenz, ſie verzeihen uns/ es iſt finſier/ wir dachten es waͤren die Boͤſe- wichter/ welche Ihr. Excellenz haͤtten umbringen wollen. Ehrenfr. Ey ihr ſeyd feine Leute/ nun iſt es Zeit daß ihr kommt. Feuerfax. Ihr. Gn. wir haben ſie ja geſucht. Ehrenfr. Ey Sapperment! muͤſt ihr denn alle von miꝛ gehn/ weñ ich nach Hauſe fahꝛe? Fortunatus. Ihr. Exeellenz, ſie werden mich ent- ſchuldiget halten/ daß ich nicht bin wie- der nach Hofe kommen/ denn die alte Troͤdel-Frau hat mich ſo lange mit den Gelde auffgehalten. Ehrenfr. Wie viel hat ſie euch deñ auf den Man- tel-Sack und auf die Stiefeln gegeben? Fortunatus. Nicht mehr als 5. Rthlr. Ehrenfr Wo iſt denn das Geld? Fortunatus. Morgen fruͤh ſo ſoll ich wieder hin- kommen und es holen. Ehrenfr. Nun/ ſo vergeßt es auch nicht. Fortunatus. Nein/ Ihr. Excellenz, ich wills nicht vergeſſen. Ehrenfr. Aber Hꝛ. Hauptmann/ was habt deñ ihr fuͤr eine Excüſe/ daß ihr nicht ſeyd bey der Aufwartung gebliben? Ihr.
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entbloͤßtẽ Gewehr.) Steht ihr Hunde!
Ehrenfr Halt!
Mum̃. M. Je halt doch/ es iſt der Herr Graf
nur allein.
Fortunatus. Ihr. Excellenz, ſie verzeihen uns/ es iſt
finſier/ wir dachten es waͤren die Boͤſe-
wichter/ welche Ihr. Excellenz haͤtten
umbringen wollen.
Ehrenfr. Ey ihr ſeyd feine Leute/ nun iſt es Zeit
daß ihr kommt.
Feuerfax. Ihr. Gn. wir haben ſie ja geſucht.
Ehrenfr. Ey Sapperment! muͤſt ihr denn alle
von miꝛ gehn/ weñ ich nach Hauſe fahꝛe?
Fortunatus. Ihr. Exeellenz, ſie werden mich ent-
ſchuldiget halten/ daß ich nicht bin wie-
der nach Hofe kommen/ denn die alte
Troͤdel-Frau hat mich ſo lange mit den
Gelde auffgehalten.
Ehrenfr. Wie viel hat ſie euch deñ auf den Man-
tel-Sack und auf die Stiefeln gegeben?
Fortunatus. Nicht mehr als 5. Rthlr.
Ehrenfr Wo iſt denn das Geld?
Fortunatus. Morgen fruͤh ſo ſoll ich wieder hin-
kommen und es holen.
Ehrenfr. Nun/ ſo vergeßt es auch nicht.
Fortunatus. Nein/ Ihr. Excellenz, ich wills nicht
vergeſſen.
Ehrenfr. Aber Hꝛ. Hauptmann/ was habt deñ
ihr fuͤr eine Excüſe/ daß ihr nicht ſeyd bey
der Aufwartung gebliben?
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Zitationshilfe: | [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/94>, abgerufen am 16.07.2024. |