Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

Articul der Päbstischen Irr-Lehr/ dem Pabstum den Rücken gewendet: Sondern das gantze Päbstische Geheimnüß auff das genaueste behertziget und untersuchet/ und in gegenwertige Form gebracht/ bevor ich einen Fuß aus dem Pabstum habe rücken wollen: Und hätte ich noch den geringsten Hinterhalt gefunden/ und ein eintziges GOtt gefälliges Mittel/ das erwachte Gewissen einzuschläfferen/ so sässe ich noch in der stillen Ruhe meines vorigen Lebens. Bin auch bereit/ und werde mich nicht entblöden wiederum zu rück zu kehren/ wann diese meine Schrifften ordentlich und Christlich/ mit Grund des Göttlichen Worts/ nicht bloß auff Pharisäisch/ nach gemeiner Art der Papisten/ mit Schmähen und Lästeren/ oder Herauszwackung etlicher hier und dort befindlicher Kleinigkeiten/ oder Papistischen Lufft-Sprüngen/ (dem gemeinen Volck einen Dunst zu machen) werden wiederlegt/ und ich einiges Irrthums werde überführt seyn.

II. Warum solte einer das Pabstum verlassen? Ist doch in keiner eintzigen Religion eine so schöne Analysis fidei oder klare Aufflösung und richtige Rechenschafft der geglaubten Wahrheiten/ als eben in der Päbstischen: Dann man frage einen Lutheraner/ warum glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und nichts verdiene durch seine gute Wercke sc? So giebt er zur Antwort: Ich glaube es / weilen es GOtt in seinem H. Wort also geoffenbahret hat: Aber weiter/ warum glaubst du / daß es GOtt also in seinem H. Wort geoffenbahret habe? So gibt er zur Antwort: Ich glaube es darum/ weilen es Luther also gesagt hat: Und also auch spricht ein Calvinist: Ich glaube es/ weilen es calvinus also gesagt hat: Aber was seynd diß schwache/ auff Menschen-Grund gebauete Glaubens-Stützen? Hingegen man frage einen Catholischen/ warum glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und daß auch seine Wercke verdienstlich seyn für GOtt? So gibt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es GOtt also geoffenbahrt hat: Aber wiedrum/ warum glaubst du / daß es GOtt also geoffenbahret habe/ dann giebt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es mir also auslegt die Römisch-Catholische Kirche/ welche nicht fehlen kan: Sondern genennet wird ein Pfeiler und Grund-Feste der Warheit 1. Tim. 3. v. 15. Da stehet man / wie sicher daß man stehe und sich fusse im Pabstum: Hingegen wie unsicher man wandere ausser dem selbigen/ und wie gefährlich es seye/ wann man selbiges verläst.

Antwort. Wann die Römische Kirche wäre ein solcher Pfeiler und Grund-Feste der Warheit / wie die Papisten selbige/ ohne Beweiß/ darfür ausgeben/ so hätten sie gut Folgeren: Weilen es aber nur blosse Worte seyn/ und nichts darhinten/ so gebühret dieser Ruhm der Evangelischen Kirchen/ so zu ihrem Grund nicht setzet den schwachen Pabst mit seinem Anhang: Sondern das unwanckelbahre Wort Gottes. Ist demnach kein eintziger Evangelischer Christ/ der dem geringsten Glaubens-Punct Beyfall giebt/ darum/ weilen es Luther oder Calvinus also gesagt hat: Sondern was Luther gesagt hat/ das glaubt er und beharret darauff/ bloß/ weilen es GOtt in seinem Wort also geoffenbahret hat: Dann die zur Rechtfertigung und Seligkeit des Menschen nohtwendige Glaubens-Articulen/ eräugen sich in GOttes Wort so klar und deutlich/ daß man darzu nicht nöhtig hat eines Römischen Wind-Lichts. Und weilen so gar in diesem nohtwendigen Haupt-Punct der Pabst mit seiner jetzigen Römischen Kirchen übersichtige Augen hat/ und in die Querre stehet/ so werden uns viel weniger in anderen zur Rechtfertigung und Seligkeit unnöhtigen Dingen/ des Pabstes Brillen fruchten können. Bleibts demnach darbey/ daß/ wann ein Papist seinen Glauben endlich darauf fusset/ daß ers glaube/ weilen es der Pabst mit seiner Kirchen also gesagt hat/ es eben so viel heisse/ als/ er glaube es/ weilen es aberglaubische Menschen haben erdichtet. Zudem ist auch die Folgerey der Papisten/ womit sie die Unfehlbarkeit ihrer Kirchen behaupten wollen/ gantz unartig/ und im lauteren Schwindel verwirbelt: Dann man frage einen Papisten: Warum glaubst

Articul der Päbstischen Irr-Lehr/ dem Pabstum den Rücken gewendet: Sondern das gantze Päbstische Geheimnüß auff das genaueste behertziget und untersuchet/ und in gegenwertige Form gebracht/ bevor ich einen Fuß aus dem Pabstum habe rücken wollen: Und hätte ich noch den geringsten Hinterhalt gefunden/ und ein eintziges GOtt gefälliges Mittel/ das erwachte Gewissen einzuschläfferen/ so sässe ich noch in der stillen Ruhe meines vorigen Lebens. Bin auch bereit/ und werde mich nicht entblöden wiederum zu rück zu kehren/ wann diese meine Schrifften ordentlich und Christlich/ mit Grund des Göttlichen Worts/ nicht bloß auff Pharisäisch/ nach gemeiner Art der Papisten/ mit Schmähen und Lästeren/ oder Herauszwackung etlicher hier und dort befindlicher Kleinigkeiten/ oder Papistischen Lufft-Sprüngen/ (dem gemeinen Volck einen Dunst zu machen) werden wiederlegt/ und ich einiges Irrthums werde überführt seyn.

II. Warum solte einer das Pabstum verlassen? Ist doch in keiner eintzigen Religion eine so schöne Analysis fidei oder klare Aufflösung und richtige Rechenschafft der geglaubten Wahrheiten/ als eben in der Päbstischen: Dann man frage einen Lutheraner/ warum glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und nichts verdiene durch seine gute Wercke sc? So giebt er zur Antwort: Ich glaube es / weilen es GOtt in seinem H. Wort also geoffenbahret hat: Aber weiter/ warum glaubst du / daß es GOtt also in seinem H. Wort geoffenbahret habe? So gibt er zur Antwort: Ich glaube es darum/ weilen es Luther also gesagt hat: Und also auch spricht ein Calvinist: Ich glaube es/ weilen es calvinus also gesagt hat: Aber was seynd diß schwache/ auff Menschen-Grund gebauete Glaubens-Stützen? Hingegen man frage einen Catholischen/ warum glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und daß auch seine Wercke verdienstlich seyn für GOtt? So gibt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es GOtt also geoffenbahrt hat: Aber wiedrum/ warum glaubst du / daß es GOtt also geoffenbahret habe/ dann giebt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es mir also auslegt die Römisch-Catholische Kirche/ welche nicht fehlen kan: Sondern genennet wird ein Pfeiler und Grund-Feste der Warheit 1. Tim. 3. v. 15. Da stehet man / wie sicher daß man stehe und sich fusse im Pabstum: Hingegen wie unsicher man wandere ausser dem selbigen/ und wie gefährlich es seye/ wann man selbiges verläst.

Antwort. Wann die Römische Kirche wäre ein solcher Pfeiler und Grund-Feste der Warheit / wie die Papisten selbige/ ohne Beweiß/ darfür ausgeben/ so hätten sie gut Folgeren: Weilen es aber nur blosse Worte seyn/ und nichts darhinten/ so gebühret dieser Ruhm der Evangelischen Kirchen/ so zu ihrem Grund nicht setzet den schwachen Pabst mit seinem Anhang: Sondern das unwanckelbahre Wort Gottes. Ist demnach kein eintziger Evangelischer Christ/ der dem geringsten Glaubens-Punct Beyfall giebt/ darum/ weilen es Luther oder Calvinus also gesagt hat: Sondern was Luther gesagt hat/ das glaubt er und beharret darauff/ bloß/ weilen es GOtt in seinem Wort also geoffenbahret hat: Dann die zur Rechtfertigung und Seligkeit des Menschen nohtwendige Glaubens-Articulen/ eräugen sich in GOttes Wort so klar und deutlich/ daß man darzu nicht nöhtig hat eines Römischen Wind-Lichts. Und weilen so gar in diesem nohtwendigen Haupt-Punct der Pabst mit seiner jetzigen Römischen Kirchen übersichtige Augen hat/ und in die Querre stehet/ so werden uns viel weniger in anderen zur Rechtfertigung und Seligkeit unnöhtigen Dingen/ des Pabstes Brillen fruchten können. Bleibts demnach darbey/ daß/ wann ein Papist seinen Glauben endlich darauf fusset/ daß ers glaube/ weilen es der Pabst mit seiner Kirchen also gesagt hat/ es eben so viel heisse/ als/ er glaube es/ weilen es aberglaubische Menschen haben erdichtet. Zudem ist auch die Folgerey der Papisten/ womit sie die Unfehlbarkeit ihrer Kirchen behaupten wollen/ gantz unartig/ und im lauteren Schwindel verwirbelt: Dann man frage einen Papisten: Warum glaubst

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0516" n="216"/>
Articul der Päbstischen            Irr-Lehr/ dem Pabstum den Rücken gewendet: Sondern das gantze Päbstische Geheimnüß auff            das genaueste behertziget und untersuchet/ und in gegenwertige Form gebracht/ bevor ich            einen Fuß aus dem Pabstum habe rücken wollen: Und hätte ich noch den geringsten Hinterhalt            gefunden/ und ein eintziges GOtt gefälliges Mittel/ das erwachte Gewissen            einzuschläfferen/ so sässe ich noch in der stillen Ruhe meines vorigen Lebens. Bin auch            bereit/ und werde mich nicht entblöden wiederum zu rück zu kehren/ wann diese meine            Schrifften ordentlich und Christlich/ mit Grund des Göttlichen Worts/ nicht bloß auff            Pharisäisch/ nach gemeiner Art der Papisten/ mit Schmähen und Lästeren/ oder            Herauszwackung etlicher hier und dort befindlicher Kleinigkeiten/ oder Papistischen            Lufft-Sprüngen/ (dem gemeinen Volck einen Dunst zu machen) werden wiederlegt/ und ich            einiges Irrthums werde überführt seyn.</p>
        <p>II. Warum solte einer das Pabstum verlassen? Ist doch in keiner eintzigen Religion eine            so schöne Analysis fidei oder klare Aufflösung und richtige Rechenschafft der geglaubten            Wahrheiten/ als eben in der Päbstischen: Dann man frage einen Lutheraner/ warum glaubst            du/ zum Exempel/ daß der Mensch gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und            nichts verdiene durch seine gute Wercke sc? So giebt er zur Antwort: Ich glaube es /            weilen es GOtt in seinem H. Wort also geoffenbahret hat: Aber weiter/ warum glaubst du /            daß es GOtt also in seinem H. Wort geoffenbahret habe? So gibt er zur Antwort: Ich glaube            es darum/ weilen es Luther also gesagt hat: Und also auch spricht ein Calvinist: Ich            glaube es/ weilen es calvinus also gesagt hat: Aber was seynd diß schwache/ auff            Menschen-Grund gebauete Glaubens-Stützen? Hingegen man frage einen Catholischen/ warum            glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch den Glauben            allein/ und daß auch seine Wercke verdienstlich seyn für GOtt? So gibt er zur Antwort:            Ich glaube es/ weilen es GOtt also geoffenbahrt hat: Aber wiedrum/ warum glaubst du /            daß es GOtt also geoffenbahret habe/ dann giebt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es            mir also auslegt die Römisch-Catholische Kirche/ welche nicht fehlen kan: Sondern            genennet wird ein Pfeiler und Grund-Feste der Warheit 1. Tim. 3. v. 15. Da stehet man /            wie sicher daß man stehe und sich fusse im Pabstum: Hingegen wie unsicher man wandere            ausser dem selbigen/ und wie gefährlich es seye/ wann man selbiges verläst.</p>
        <p>Antwort. Wann die Römische Kirche wäre ein solcher Pfeiler und Grund-Feste der Warheit /            wie die Papisten selbige/ ohne Beweiß/ darfür ausgeben/ so hätten sie gut Folgeren:            Weilen es aber nur blosse Worte seyn/ und nichts darhinten/ so gebühret dieser Ruhm der            Evangelischen Kirchen/ so zu ihrem Grund nicht setzet den schwachen Pabst mit seinem            Anhang: Sondern das unwanckelbahre Wort Gottes. Ist demnach kein eintziger Evangelischer            Christ/ der dem geringsten Glaubens-Punct Beyfall giebt/ darum/ weilen es Luther oder            Calvinus also gesagt hat: Sondern was Luther gesagt hat/ das glaubt er und beharret            darauff/ bloß/ weilen es GOtt in seinem Wort also geoffenbahret hat: Dann die zur            Rechtfertigung und Seligkeit des Menschen nohtwendige Glaubens-Articulen/ eräugen sich in            GOttes Wort so klar und deutlich/ daß man darzu nicht nöhtig hat eines Römischen            Wind-Lichts. Und weilen so gar in diesem nohtwendigen Haupt-Punct der Pabst mit seiner            jetzigen Römischen Kirchen übersichtige Augen hat/ und in die Querre stehet/ so werden            uns viel weniger in anderen zur Rechtfertigung und Seligkeit unnöhtigen Dingen/ des            Pabstes Brillen fruchten können. Bleibts demnach darbey/ daß/ wann ein Papist seinen            Glauben endlich darauf fusset/ daß ers glaube/ weilen es der Pabst mit seiner Kirchen            also gesagt hat/ es eben so viel heisse/ als/ er glaube es/ weilen es aberglaubische            Menschen haben erdichtet. Zudem ist auch die Folgerey der Papisten/ womit sie die            Unfehlbarkeit ihrer Kirchen behaupten wollen/ gantz unartig/ und im lauteren Schwindel            verwirbelt: Dann man frage einen Papisten: Warum glaubst
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0516] Articul der Päbstischen Irr-Lehr/ dem Pabstum den Rücken gewendet: Sondern das gantze Päbstische Geheimnüß auff das genaueste behertziget und untersuchet/ und in gegenwertige Form gebracht/ bevor ich einen Fuß aus dem Pabstum habe rücken wollen: Und hätte ich noch den geringsten Hinterhalt gefunden/ und ein eintziges GOtt gefälliges Mittel/ das erwachte Gewissen einzuschläfferen/ so sässe ich noch in der stillen Ruhe meines vorigen Lebens. Bin auch bereit/ und werde mich nicht entblöden wiederum zu rück zu kehren/ wann diese meine Schrifften ordentlich und Christlich/ mit Grund des Göttlichen Worts/ nicht bloß auff Pharisäisch/ nach gemeiner Art der Papisten/ mit Schmähen und Lästeren/ oder Herauszwackung etlicher hier und dort befindlicher Kleinigkeiten/ oder Papistischen Lufft-Sprüngen/ (dem gemeinen Volck einen Dunst zu machen) werden wiederlegt/ und ich einiges Irrthums werde überführt seyn. II. Warum solte einer das Pabstum verlassen? Ist doch in keiner eintzigen Religion eine so schöne Analysis fidei oder klare Aufflösung und richtige Rechenschafft der geglaubten Wahrheiten/ als eben in der Päbstischen: Dann man frage einen Lutheraner/ warum glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und nichts verdiene durch seine gute Wercke sc? So giebt er zur Antwort: Ich glaube es / weilen es GOtt in seinem H. Wort also geoffenbahret hat: Aber weiter/ warum glaubst du / daß es GOtt also in seinem H. Wort geoffenbahret habe? So gibt er zur Antwort: Ich glaube es darum/ weilen es Luther also gesagt hat: Und also auch spricht ein Calvinist: Ich glaube es/ weilen es calvinus also gesagt hat: Aber was seynd diß schwache/ auff Menschen-Grund gebauete Glaubens-Stützen? Hingegen man frage einen Catholischen/ warum glaubst du/ zum Exempel/ daß der Mensch nicht gerechtfertiget werde durch den Glauben allein/ und daß auch seine Wercke verdienstlich seyn für GOtt? So gibt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es GOtt also geoffenbahrt hat: Aber wiedrum/ warum glaubst du / daß es GOtt also geoffenbahret habe/ dann giebt er zur Antwort: Ich glaube es/ weilen es mir also auslegt die Römisch-Catholische Kirche/ welche nicht fehlen kan: Sondern genennet wird ein Pfeiler und Grund-Feste der Warheit 1. Tim. 3. v. 15. Da stehet man / wie sicher daß man stehe und sich fusse im Pabstum: Hingegen wie unsicher man wandere ausser dem selbigen/ und wie gefährlich es seye/ wann man selbiges verläst. Antwort. Wann die Römische Kirche wäre ein solcher Pfeiler und Grund-Feste der Warheit / wie die Papisten selbige/ ohne Beweiß/ darfür ausgeben/ so hätten sie gut Folgeren: Weilen es aber nur blosse Worte seyn/ und nichts darhinten/ so gebühret dieser Ruhm der Evangelischen Kirchen/ so zu ihrem Grund nicht setzet den schwachen Pabst mit seinem Anhang: Sondern das unwanckelbahre Wort Gottes. Ist demnach kein eintziger Evangelischer Christ/ der dem geringsten Glaubens-Punct Beyfall giebt/ darum/ weilen es Luther oder Calvinus also gesagt hat: Sondern was Luther gesagt hat/ das glaubt er und beharret darauff/ bloß/ weilen es GOtt in seinem Wort also geoffenbahret hat: Dann die zur Rechtfertigung und Seligkeit des Menschen nohtwendige Glaubens-Articulen/ eräugen sich in GOttes Wort so klar und deutlich/ daß man darzu nicht nöhtig hat eines Römischen Wind-Lichts. Und weilen so gar in diesem nohtwendigen Haupt-Punct der Pabst mit seiner jetzigen Römischen Kirchen übersichtige Augen hat/ und in die Querre stehet/ so werden uns viel weniger in anderen zur Rechtfertigung und Seligkeit unnöhtigen Dingen/ des Pabstes Brillen fruchten können. Bleibts demnach darbey/ daß/ wann ein Papist seinen Glauben endlich darauf fusset/ daß ers glaube/ weilen es der Pabst mit seiner Kirchen also gesagt hat/ es eben so viel heisse/ als/ er glaube es/ weilen es aberglaubische Menschen haben erdichtet. Zudem ist auch die Folgerey der Papisten/ womit sie die Unfehlbarkeit ihrer Kirchen behaupten wollen/ gantz unartig/ und im lauteren Schwindel verwirbelt: Dann man frage einen Papisten: Warum glaubst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/516
Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/516>, abgerufen am 25.11.2024.