fuerunt & adhuc sunt praecipui nervi illius Regni Mahometici: Doctrina Legis Naturae, ex judaismo & Christianismo conflata: Ceremoniae plausibiles, & Disci- plina militaris severissima. De qua etiam quam refert Busbcqu. ocularis testis rer. Turc. epist. 4. pag. mihi 250. 256. & seq. Hug. Groti. de veritat. Relig. Christian. lib. 6. scribit quod haec Religio ad fundendum sanguinem facta, multum gaudeat ritibus, credique sibi vult, nulla inquirendi libertate, unde & librorum quos sanctos habent, lectio publice interdicta quod ipsum statim manifestum indicium est ini- quitatis. Merito enim suspecta merx est, quae hac lege obtruditur, ne inspici possit.
Edoar. Brerevvod. Anglus in Scrutin. Religion. cap. 3. p. in. 32. sequentes ad- fert rationes aucti Mahumemismi 1. Tot prosperas victorias, dum victi semper Victoris Religionem sequi coacti sint. 2. Quod omnis de Religione disputatio sub poena Capitis inhibita. 3. Suppressio studiorum Philosophiae, per quam maxi- ma potiorum superstitionum Mahumedanae pars detegi potuisset. 4. Carnalibus voluptatibus fruendi & plures uxores ducendi licentia, cui similium oblectatio- num in Paradyso futurae vitae promissa accedunt.
Als nach Absterben deß glorwürdigen Königs Stephani in Polen die Reichs-Stände auff einem Reichstage zusammen waren/ hat sich der damahliger Tartar Cham auch dabey angemeldet/ seine Macht vnd Gewalt/ vnd wie er mit so grosser Menge Volckes dem Königreich Polen zu hülffe kommen könte/ vnd wie er daneben sparsam/ vnd sich mit einem stücke Pferdefleisch wol könte ersättigen las- sen/ gerühmet. So viel aber die Religion an langet/ darvon er vernehme/ daß man viel disputirens machete/ solte jhr der Polen Papst auch sein Papst vnd Luther auch sein Luther seyn/ damit anzudeuten/ wann er nur die Polnische Crone bekäme/ wol- te er sein Religion vnd Gottesdienst gern zuruck in der Tartarey lassen/ vnnd mit den Päpstischen Polen gut Päpstisch/ mit Lutherischen gut Lutherisch seyn. Iust. Lips. in Exempl: Politic. lib. 2. c. 5. in fin. (Ubi de acquirendo firmandoque Impe- rio praesertim novo agitur, non usque adeo Religionis habendam esse Rationem, ex Schola Machiavellica constat, vid. Famian. Strad. de Bell. Belg. lib. 2. p. 9.
Also sahen die Hohenpriester vnnd Eltisten der Jüden zu Jerusalem mehr auff die Rationem vnd Conservationem jhres status, als auff die Religion vnd Warheit;
Dann als der Herr Christus/ durch viel vnd grosse miracula vnd Wunder- wercke sich herrlich erzeigete/ sonderlich wie er den im Grabe gelegenen vnd albereit stinckend wordenen Lazarum von den Todten erwecket/ vnnd grossen beyfall deß Volckes bekame/ versambleten die Hohenpriester geschwinde einen Raht/ brachten diß Thema vnd Frage vor: Was thun wir? dieser Mensch thut viel Zeichen. Lassen wir jhn also/ so werden sie alle an jhn glauben/ so kommen dann die Römer vnd neh- men vns Lande vnd Leuthe/ derowegen dann Caiphas per rationem status sein vo- tum ohne Weitleufftigkeit dahin rund eröffnete/ es wäre jhnen besser ein Mensch
stürbe
Das erſte Buch/
fuerunt & adhuc ſunt præcipui nervi illius Regni Mahometici: Doctrina Legis Naturæ, ex judaiſmo & Chriſtianiſmo conflata: Ceremoniæ plauſibiles, & Diſci- plina militaris ſeveriſſima. De qua etiam quam refert Busbcqu. ocularis teſtis rer. Turc. epiſt. 4. pag. mihi 250. 256. & ſeq. Hug. Groti. de veritat. Relig. Chriſtian. lib. 6. ſcribit quod hæc Religio ad fundendum ſanguinem facta, multum gaudeat ritibus, credique ſibi vult, nulla inquirendi libertate, unde & librorum quos ſanctos habent, lectio publicè interdicta quod ipſum ſtatim manifeſtum indicium eſt ini- quitatis. Merito enim ſuſpecta merx eſt, quæ hac lege obtruditur, ne inſpici poſſit.
Edoar. Brerevvod. Anglus in Scrutin. Religion. cap. 3. p. in. 32. ſequentes ad- fert rationes aucti Mahumemiſmi 1. Tot proſperas victorias, dum victi ſemper Victoris Religionem ſequi coacti ſint. 2. Quod omnis de Religione diſputatio ſub pœna Capitis inhibita. 3. Suppreſſio ſtudiorum Philoſophiæ, per quam maxi- ma potiorum ſuperſtitionum Mahumedanæ pars detegi potuiſſet. 4. Carnalibus voluptatibus fruendi & plures uxores ducendi licentia, cui ſimilium oblectatio- num in Paradyſo futuræ vitæ promiſſa accedunt.
Als nach Abſterben deß glorwuͤrdigen Koͤnigs Stephani in Polen die Reichs-Staͤnde auff einem Reichstage zuſammen waren/ hat ſich der damahliger Tartar Cham auch dabey angemeldet/ ſeine Macht vnd Gewalt/ vnd wie er mit ſo groſſer Menge Volckes dem Koͤnigreich Polen zu huͤlffe kommen koͤnte/ vnd wie er daneben ſparſam/ vnd ſich mit einem ſtuͤcke Pferdefleiſch wol koͤnte erſaͤttigen laſ- ſen/ geruͤhmet. So viel aber die Religion an langet/ darvon er vernehme/ daß man viel diſputirens machete/ ſolte jhr der Polen Papſt auch ſein Papſt vnd Luther auch ſein Luther ſeyn/ damit anzudeuten/ wann er nur die Polniſche Crone bekaͤme/ wol- te er ſein Religion vnd Gottesdienſt gern zuruck in der Tartarey laſſen/ vnnd mit den Paͤpſtiſchen Polen gut Paͤpſtiſch/ mit Lutheriſchen gut Lutheriſch ſeyn. Iuſt. Lipſ. in Exempl: Politic. lib. 2. c. 5. in fin. (Ubi de acquirendo firmandoque Impe- rio præſertim novo agitur, non uſque adeo Religionis habendam eſſe Rationem, ex Schola Machiavellica conſtat, vid. Famian. Strad. de Bell. Belg. lib. 2. p. 9.
Alſo ſahen die Hohenprieſter vnnd Eltiſten der Juͤden zu Jeruſalem mehr auff die Rationem vnd Conſervationem jhres ſtatus, als auff die Religion vnd Warheit;
Dann als der Herꝛ Chriſtus/ durch viel vnd groſſe miracula vnd Wunder- wercke ſich herꝛlich erzeigete/ ſonderlich wie er den im Grabe gelegenen vnd albereit ſtinckend wordenen Lazarum von den Todten erwecket/ vnnd groſſen beyfall deß Volckes bekame/ verſambleten die Hohenprieſter geſchwinde einen Raht/ brachten diß Thema vnd Frage vor: Was thun wir? dieſer Menſch thut viel Zeichen. Laſſen wir jhn alſo/ ſo werden ſie alle an jhn glauben/ ſo kommen dann die Roͤmer vnd neh- men vns Lande vnd Leuthe/ derowegen dann Caiphas per rationem ſtatus ſein vo- tum ohne Weitleufftigkeit dahin rund eroͤffnete/ es waͤre jhnen beſſer ein Menſch
ſtuͤrbe
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[16/0082]
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fuerunt & adhuc ſunt præcipui nervi illius Regni Mahometici: Doctrina Legis
Naturæ, ex judaiſmo & Chriſtianiſmo conflata: Ceremoniæ plauſibiles, & Diſci-
plina militaris ſeveriſſima. De qua etiam quam refert Busbcqu. ocularis teſtis rer.
Turc. epiſt. 4. pag. mihi 250. 256. & ſeq. Hug. Groti. de veritat. Relig. Chriſtian.
lib. 6. ſcribit quod hæc Religio ad fundendum ſanguinem facta, multum gaudeat
ritibus, credique ſibi vult, nulla inquirendi libertate, unde & librorum quos ſanctos
habent, lectio publicè interdicta quod ipſum ſtatim manifeſtum indicium eſt ini-
quitatis. Merito enim ſuſpecta merx eſt, quæ hac lege obtruditur, ne inſpici poſſit.
Edoar. Brerevvod. Anglus in Scrutin. Religion. cap. 3. p. in. 32. ſequentes ad-
fert rationes aucti Mahumemiſmi 1. Tot proſperas victorias, dum victi ſemper
Victoris Religionem ſequi coacti ſint. 2. Quod omnis de Religione diſputatio
ſub pœna Capitis inhibita. 3. Suppreſſio ſtudiorum Philoſophiæ, per quam maxi-
ma potiorum ſuperſtitionum Mahumedanæ pars detegi potuiſſet. 4. Carnalibus
voluptatibus fruendi & plures uxores ducendi licentia, cui ſimilium oblectatio-
num in Paradyſo futuræ vitæ promiſſa accedunt.
Als nach Abſterben deß glorwuͤrdigen Koͤnigs Stephani in Polen die
Reichs-Staͤnde auff einem Reichstage zuſammen waren/ hat ſich der damahliger
Tartar Cham auch dabey angemeldet/ ſeine Macht vnd Gewalt/ vnd wie er mit ſo
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daneben ſparſam/ vnd ſich mit einem ſtuͤcke Pferdefleiſch wol koͤnte erſaͤttigen laſ-
ſen/ geruͤhmet. So viel aber die Religion an langet/ darvon er vernehme/ daß man
viel diſputirens machete/ ſolte jhr der Polen Papſt auch ſein Papſt vnd Luther auch
ſein Luther ſeyn/ damit anzudeuten/ wann er nur die Polniſche Crone bekaͤme/ wol-
te er ſein Religion vnd Gottesdienſt gern zuruck in der Tartarey laſſen/ vnnd mit
den Paͤpſtiſchen Polen gut Paͤpſtiſch/ mit Lutheriſchen gut Lutheriſch ſeyn. Iuſt.
Lipſ. in Exempl: Politic. lib. 2. c. 5. in fin. (Ubi de acquirendo firmandoque Impe-
rio præſertim novo agitur, non uſque adeo Religionis habendam eſſe Rationem,
ex Schola Machiavellica conſtat, vid. Famian. Strad. de Bell. Belg. lib. 2. p. 9.
Alſo ſahen die Hohenprieſter vnnd Eltiſten der Juͤden zu Jeruſalem mehr
auff die Rationem vnd Conſervationem jhres ſtatus, als auff die Religion vnd
Warheit;
Dann als der Herꝛ Chriſtus/ durch viel vnd groſſe miracula vnd Wunder-
wercke ſich herꝛlich erzeigete/ ſonderlich wie er den im Grabe gelegenen vnd albereit
ſtinckend wordenen Lazarum von den Todten erwecket/ vnnd groſſen beyfall deß
Volckes bekame/ verſambleten die Hohenprieſter geſchwinde einen Raht/ brachten
diß Thema vnd Frage vor: Was thun wir? dieſer Menſch thut viel Zeichen. Laſſen
wir jhn alſo/ ſo werden ſie alle an jhn glauben/ ſo kommen dann die Roͤmer vnd neh-
men vns Lande vnd Leuthe/ derowegen dann Caiphas per rationem ſtatus ſein vo-
tum ohne Weitleufftigkeit dahin rund eroͤffnete/ es waͤre jhnen beſſer ein Menſch
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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/82>, abgerufen am 25.11.2024.
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