Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

Bild:
<< vorherige Seite

Das dritte Buch/
Recht/ dahero das Volck zum Auffstand bewogen vnnd einen König
haben wollen/ 1. Samuel. Cap. 8. v 3. & seqq. da hat es wol recht geheissen
wie Tertullian sagt. Liberi sunt amarissima voluptas. Die Kinder sind die
allerbitterste Wollust/ nemblich wann sie vbel gerathen oder sonsten zu
Vnglück vnd Vnfall kommen.

Eli der Priester war vor sich selber ein frommer Mann/ aber sei-
ne beyde Söhne Hophni vnd Pinehas waren böse Buben/ 1. Samuel.
Cap. 2. v. 12. Gideon der streitbahre Held/ war ein frommer geliebter vnd
gelobter Mann/ aber sein Sohn Abimelech war ein Gottloser Tyrann/
Judic. c. 9. Der David hatte verschieden vngerathene Kinder. Ammon
nothzüchtigte vnnd schändete seine eigene Schwester vnnd Königliches
Fräwlein die Thamar/ 2. Samuel. Cap. 13. Absolon erwürgete diesen
seinen Bruder bey angestelleter Gasterey/ d. c. 13. trachtete seinem Vat-
ter David nach Scepter vnnd Cron/ vertrieb jhn von seiner Königlichen
Residentz Zion/ 2. Samuel. Cap. 15. Adonia ward ein Auffrührer/ em-
pörete sich wider seinen Brudern den König Salomon/ 1. Reg. Cap. 2.
Dieser hochweise König Salomon verließ einen vnweisen Sohn Reha-
beam/ 2. Reg. Cap. 12. dem Gottseeligen frommen König Hißkia folgete
im Regiment sein Gottloser vngerathener vnnd Abgöttischer Sohn
Manasse der ließ seine Söhne durchs Fewer gehen/ im Thal Hinnon/
wehlete Tage/ achtete auff Vogel geschrey vnnd zauberte/ 2. Reg. C. 20.
& 21. & 2. Chronic. Cap. 33. v. 2. & seqq. Deß frommen Königs Josa-
phats ältister Sohn Joram/ ward nach jhme König/ aber ein Gottloser
Tyrann vnnd Bruder Mörder/ welcher so bald er zum Regiment kame/
alle seine Brüder mit dem Schwerdt/ darzu auch etliche Obristen in
Jsrael hinrichten ließ/ vermählete sich an deß Gottlosen Königs
Achabs Abgöttischer Tochter vnnd wandelte in den
Greweln jhres Vatters/ 2. Chronic.
Cap.
21.



AXIO-

Das dritte Buch/
Recht/ dahero das Volck zum Auffſtand bewogen vnnd einen Koͤnig
haben wollen/ 1. Samuel. Cap. 8. v 3. & ſeqq. da hat es wol recht geheiſſen
wie Tertullian ſagt. Liberi ſunt amariſſima voluptas. Die Kinder ſind die
allerbitterſte Wolluſt/ nemblich wann ſie vbel gerathen oder ſonſten zu
Vngluͤck vnd Vnfall kommen.

Eli der Prieſter war vor ſich ſelber ein frommer Mann/ aber ſei-
ne beyde Soͤhne Hophni vnd Pinehas waren boͤſe Buben/ 1. Samuel.
Cap. 2. v. 12. Gideon der ſtreitbahre Held/ war ein frommer geliebter vnd
gelobter Mann/ aber ſein Sohn Abimelech war ein Gottloſer Tyrann/
Judic. c. 9. Der David hatte verſchieden vngerathene Kinder. Ammon
nothzuͤchtigte vnnd ſchaͤndete ſeine eigene Schweſter vnnd Koͤnigliches
Fraͤwlein die Thamar/ 2. Samuel. Cap. 13. Abſolon erwuͤrgete dieſen
ſeinen Bruder bey angeſtelleter Gaſterey/ d. c. 13. trachtete ſeinem Vat-
ter David nach Scepter vnnd Cron/ vertrieb jhn von ſeiner Koͤniglichen
Reſidentz Zion/ 2. Samuel. Cap. 15. Adonia ward ein Auffruͤhrer/ em-
poͤrete ſich wider ſeinen Brudern den Koͤnig Salomon/ 1. Reg. Cap. 2.
Dieſer hochweiſe Koͤnig Salomon verließ einen vnweiſen Sohn Reha-
beam/ 2. Reg. Cap. 12. dem Gottſeeligen frommen Koͤnig Hißkia folgete
im Regiment ſein Gottloſer vngerathener vnnd Abgoͤttiſcher Sohn
Manaſſe der ließ ſeine Soͤhne durchs Fewer gehen/ im Thal Hinnon/
wehlete Tage/ achtete auff Vogel geſchrey vnnd zauberte/ 2. Reg. C. 20.
& 21. & 2. Chronic. Cap. 33. v. 2. & ſeqq. Deß frommen Koͤnigs Joſa-
phats aͤltiſter Sohn Joram/ ward nach jhme Koͤnig/ aber ein Gottloſer
Tyrann vnnd Bruder Moͤrder/ welcher ſo bald er zum Regiment kame/
alle ſeine Brüder mit dem Schwerdt/ darzu auch etliche Obriſten in
Jſrael hinrichten ließ/ vermaͤhlete ſich an deß Gottloſen Koͤnigs
Achabs Abgoͤttiſcher Tochter vnnd wandelte in den
Greweln jhres Vatters/ 2. Chronic.
Cap.
21.



AXIO-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0702" n="68"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das dritte Buch/</hi></fw><lb/>
Recht/ dahero das Volck zum Auff&#x017F;tand bewogen vnnd einen Ko&#x0364;nig<lb/>
haben wollen/ 1. Samuel. Cap. 8. v 3. <hi rendition="#aq">&amp; &#x017F;eqq.</hi> da hat es wol recht gehei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wie Tertullian &#x017F;agt. <hi rendition="#aq">Liberi &#x017F;unt amari&#x017F;&#x017F;ima voluptas.</hi> Die Kinder &#x017F;ind die<lb/>
allerbitter&#x017F;te Wollu&#x017F;t/ nemblich wann &#x017F;ie vbel gerathen oder &#x017F;on&#x017F;ten zu<lb/>
Vnglu&#x0364;ck vnd Vnfall kommen.</p><lb/>
          <p>Eli der Prie&#x017F;ter war vor &#x017F;ich &#x017F;elber ein frommer Mann/ aber &#x017F;ei-<lb/>
ne beyde So&#x0364;hne Hophni vnd Pinehas waren bo&#x0364;&#x017F;e Buben/ 1. Samuel.<lb/>
Cap. 2. v. 12. Gideon der &#x017F;treitbahre Held/ war ein frommer geliebter vnd<lb/>
gelobter Mann/ aber &#x017F;ein Sohn Abimelech war ein Gottlo&#x017F;er Tyrann/<lb/><hi rendition="#aq">Judic. c.</hi> 9. Der David hatte ver&#x017F;chieden vngerathene Kinder. Ammon<lb/>
nothzu&#x0364;chtigte vnnd &#x017F;cha&#x0364;ndete &#x017F;eine eigene Schwe&#x017F;ter vnnd Ko&#x0364;nigliches<lb/>
Fra&#x0364;wlein die Thamar/ 2. Samuel. Cap. 13. Ab&#x017F;olon erwu&#x0364;rgete die&#x017F;en<lb/>
&#x017F;einen Bruder bey ange&#x017F;telleter Ga&#x017F;terey/ <hi rendition="#aq">d. c.</hi> 13. trachtete &#x017F;einem Vat-<lb/>
ter David nach Scepter vnnd Cron/ vertrieb jhn von &#x017F;einer Ko&#x0364;niglichen<lb/>
Re&#x017F;identz Zion/ 2. Samuel. Cap. 15. Adonia ward ein Auffru&#x0364;hrer/ em-<lb/>
po&#x0364;rete &#x017F;ich wider &#x017F;einen Brudern den Ko&#x0364;nig Salomon/ 1. Reg. Cap. 2.<lb/>
Die&#x017F;er hochwei&#x017F;e Ko&#x0364;nig Salomon verließ einen vnwei&#x017F;en Sohn Reha-<lb/>
beam/ 2. Reg. Cap. 12. dem Gott&#x017F;eeligen frommen Ko&#x0364;nig Hißkia folgete<lb/>
im Regiment &#x017F;ein Gottlo&#x017F;er vngerathener vnnd Abgo&#x0364;tti&#x017F;cher Sohn<lb/>
Mana&#x017F;&#x017F;e der ließ &#x017F;eine So&#x0364;hne durchs Fewer gehen/ im Thal Hinnon/<lb/>
wehlete Tage/ achtete auff Vogel ge&#x017F;chrey vnnd zauberte/ 2. Reg. C. 20.<lb/><hi rendition="#aq">&amp; 21. &amp; 2. Chronic. Cap. 33. v. 2. &amp; &#x017F;eqq.</hi> Deß frommen Ko&#x0364;nigs Jo&#x017F;a-<lb/>
phats a&#x0364;lti&#x017F;ter Sohn Joram/ ward nach jhme Ko&#x0364;nig/ aber ein Gottlo&#x017F;er<lb/>
Tyrann vnnd Bruder Mo&#x0364;rder/ welcher &#x017F;o bald er zum Regiment kame/<lb/>
alle &#x017F;eine Brüder mit dem Schwerdt/ darzu auch etliche Obri&#x017F;ten in<lb/><hi rendition="#c">J&#x017F;rael hinrichten ließ/ verma&#x0364;hlete &#x017F;ich an deß Gottlo&#x017F;en Ko&#x0364;nigs<lb/>
Achabs Abgo&#x0364;tti&#x017F;cher Tochter vnnd wandelte in den<lb/>
Greweln jhres Vatters/ 2. <hi rendition="#aq">Chronic.<lb/>
Cap.</hi> 21.</hi></p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">AXIO-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[68/0702] Das dritte Buch/ Recht/ dahero das Volck zum Auffſtand bewogen vnnd einen Koͤnig haben wollen/ 1. Samuel. Cap. 8. v 3. & ſeqq. da hat es wol recht geheiſſen wie Tertullian ſagt. Liberi ſunt amariſſima voluptas. Die Kinder ſind die allerbitterſte Wolluſt/ nemblich wann ſie vbel gerathen oder ſonſten zu Vngluͤck vnd Vnfall kommen. Eli der Prieſter war vor ſich ſelber ein frommer Mann/ aber ſei- ne beyde Soͤhne Hophni vnd Pinehas waren boͤſe Buben/ 1. Samuel. Cap. 2. v. 12. Gideon der ſtreitbahre Held/ war ein frommer geliebter vnd gelobter Mann/ aber ſein Sohn Abimelech war ein Gottloſer Tyrann/ Judic. c. 9. Der David hatte verſchieden vngerathene Kinder. Ammon nothzuͤchtigte vnnd ſchaͤndete ſeine eigene Schweſter vnnd Koͤnigliches Fraͤwlein die Thamar/ 2. Samuel. Cap. 13. Abſolon erwuͤrgete dieſen ſeinen Bruder bey angeſtelleter Gaſterey/ d. c. 13. trachtete ſeinem Vat- ter David nach Scepter vnnd Cron/ vertrieb jhn von ſeiner Koͤniglichen Reſidentz Zion/ 2. Samuel. Cap. 15. Adonia ward ein Auffruͤhrer/ em- poͤrete ſich wider ſeinen Brudern den Koͤnig Salomon/ 1. Reg. Cap. 2. Dieſer hochweiſe Koͤnig Salomon verließ einen vnweiſen Sohn Reha- beam/ 2. Reg. Cap. 12. dem Gottſeeligen frommen Koͤnig Hißkia folgete im Regiment ſein Gottloſer vngerathener vnnd Abgoͤttiſcher Sohn Manaſſe der ließ ſeine Soͤhne durchs Fewer gehen/ im Thal Hinnon/ wehlete Tage/ achtete auff Vogel geſchrey vnnd zauberte/ 2. Reg. C. 20. & 21. & 2. Chronic. Cap. 33. v. 2. & ſeqq. Deß frommen Koͤnigs Joſa- phats aͤltiſter Sohn Joram/ ward nach jhme Koͤnig/ aber ein Gottloſer Tyrann vnnd Bruder Moͤrder/ welcher ſo bald er zum Regiment kame/ alle ſeine Brüder mit dem Schwerdt/ darzu auch etliche Obriſten in Jſrael hinrichten ließ/ vermaͤhlete ſich an deß Gottloſen Koͤnigs Achabs Abgoͤttiſcher Tochter vnnd wandelte in den Greweln jhres Vatters/ 2. Chronic. Cap. 21. AXIO-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/702
Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/702>, abgerufen am 23.11.2024.