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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Von dem Hauß-vnd Ehestande.
Lande an sich brächte/ vnnd seinem frommen Schwäher Simon/ sampt seinem
Samen/ mit List vnd Tücken auß dem Mittel thäte/ bat sie freundlich zu Gaste/ vnd
ließ sie bey solchem Banquet/ da sie frölich/ gutes Muthes vnnd etwas beräuschet
waren/ durch seine Landes Knechte/ jämmerlich massacrirem vnnd vmb das Leben
bringen im 1. Buch der Macchab. Cap. 16. v. 10. & seqq.

Als Themistocles der Griechen hochberühmter Fürst eins mahls zu Rath
gefraget worden/ ob es besser wäre/ an einen frommen armen täuglichen oder einen
reichen vngeschickten Mann/ eine Tochter zu versprechen vnnd zuvermählen/ hat
er gar weißlich geantwortet: Malo virum, qui pecunia, quam pecuntam quae viro
egeat, referente Cic. lib. 2. offic.
Das ist ich halte mehr von einem Mann/ deme es
an Geld mangelt/ als von Gelde/ deme ein Mann mangelt. Ein Mann der ein
reiches/ aber böses Weib freyet/ muß es täglich auff dem Brode fressen/ daß er ein
Pracher gewesen/ nichts gehabt/ vnd von deß Weibes Gut lebe vnnd zum Mann
worden. Für solchem Haußcreutze vnnd Haußrauche behüte GOtt alle fromme
Männer. Keyser Carolus der fünffte war sehr geschäfftig vnnd bemühet daß
er seinen Sohn Philippum den andern dieses Namens König in Hispanien/ nach
absterben seiner ersten Gemahlin/ einer Königlichen Princessin auß Portugal/
che er zu den Hispanischen Königreichen vnnd Erblanden kommen/ an Mariam
Königin in Engelland vermählete/ der Andacht vnnd Meinung dardurch Engel-
land an Spanten zubringen/ weil aber nach deß Königreichs Engelland Sitten
vnnd Rechten sie die Königin die Cron Erbin vnnd Jhro das Regiment
war/ haben die Engelländer den König Philippum gar schlecht
respectiret/ viel Paß quille auff jhn gemachet/ vnnd wie
Famian. Strada gedencket lib. 1. de Bell. Belg. p. 17.
jhn nicht einen König sondern Regnae mari-
tum
das ist Königin Mann schimpff-
lich genandt.



AXIO-
d 2

Von dem Hauß-vnd Eheſtande.
Lande an ſich braͤchte/ vnnd ſeinem frommen Schwaͤher Simon/ ſampt ſeinem
Samen/ mit Liſt vnd Tuͤcken auß dem Mittel thaͤte/ bat ſie freundlich zu Gaſte/ vnd
ließ ſie bey ſolchem Banquet/ da ſie froͤlich/ gutes Muthes vnnd etwas beraͤuſchet
waren/ durch ſeine Landes Knechte/ jaͤmmerlich maſſacrirem vnnd vmb das Leben
bringen im 1. Buch der Macchab. Cap. 16. v. 10. & ſeqq.

Als Themiſtocles der Griechen hochberuͤhmter Fuͤrſt eins mahls zu Rath
gefraget worden/ ob es beſſer waͤre/ an einen frommen armen taͤuglichen oder einen
reichen vngeſchickten Mann/ eine Tochter zu verſprechen vnnd zuvermaͤhlen/ hat
er gar weißlich geantwortet: Malo virum, qui pecuniâ, quam pecuntam quæ viro
egeat, referente Cic. lib. 2. offic.
Das iſt ich halte mehr von einem Mann/ deme es
an Geld mangelt/ als von Gelde/ deme ein Mann mangelt. Ein Mann der ein
reiches/ aber boͤſes Weib freyet/ muß es taͤglich auff dem Brode freſſen/ daß er ein
Pracher geweſen/ nichts gehabt/ vnd von deß Weibes Gut lebe vnnd zum Mann
worden. Fuͤr ſolchem Haußcreutze vnnd Haußrauche behüte GOtt alle fromme
Maͤnner. Keyſer Carolus der fuͤnffte war ſehr geſchaͤfftig vnnd bemuͤhet daß
er ſeinen Sohn Philippum den andern dieſes Namens Koͤnig in Hiſpanien/ nach
abſterben ſeiner erſten Gemahlin/ einer Koͤniglichen Princeſſin auß Portugal/
che er zu den Hiſpaniſchen Koͤnigreichen vnnd Erblanden kommen/ an Mariam
Koͤnigin in Engelland vermaͤhlete/ der Andacht vnnd Meinung dardurch Engel-
land an Spanten zubringen/ weil aber nach deß Koͤnigreichs Engelland Sitten
vnnd Rechten ſie die Koͤnigin die Cron Erbin vnnd Jhro das Regiment
war/ haben die Engellaͤnder den Koͤnig Philippum gar ſchlecht
reſpectiret/ viel Paß quille auff jhn gemachet/ vnnd wie
Famian. Strada gedencket lib. 1. de Bell. Belg. p. 17.
jhn nicht einen Koͤnig ſondern Regnæ mari-
tum
das iſt Koͤnigin Mann ſchimpff-
lich genandt.



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d 2
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[27/0661] Von dem Hauß-vnd Eheſtande. Lande an ſich braͤchte/ vnnd ſeinem frommen Schwaͤher Simon/ ſampt ſeinem Samen/ mit Liſt vnd Tuͤcken auß dem Mittel thaͤte/ bat ſie freundlich zu Gaſte/ vnd ließ ſie bey ſolchem Banquet/ da ſie froͤlich/ gutes Muthes vnnd etwas beraͤuſchet waren/ durch ſeine Landes Knechte/ jaͤmmerlich maſſacrirem vnnd vmb das Leben bringen im 1. Buch der Macchab. Cap. 16. v. 10. & ſeqq. Als Themiſtocles der Griechen hochberuͤhmter Fuͤrſt eins mahls zu Rath gefraget worden/ ob es beſſer waͤre/ an einen frommen armen taͤuglichen oder einen reichen vngeſchickten Mann/ eine Tochter zu verſprechen vnnd zuvermaͤhlen/ hat er gar weißlich geantwortet: Malo virum, qui pecuniâ, quam pecuntam quæ viro egeat, referente Cic. lib. 2. offic. Das iſt ich halte mehr von einem Mann/ deme es an Geld mangelt/ als von Gelde/ deme ein Mann mangelt. Ein Mann der ein reiches/ aber boͤſes Weib freyet/ muß es taͤglich auff dem Brode freſſen/ daß er ein Pracher geweſen/ nichts gehabt/ vnd von deß Weibes Gut lebe vnnd zum Mann worden. Fuͤr ſolchem Haußcreutze vnnd Haußrauche behüte GOtt alle fromme Maͤnner. Keyſer Carolus der fuͤnffte war ſehr geſchaͤfftig vnnd bemuͤhet daß er ſeinen Sohn Philippum den andern dieſes Namens Koͤnig in Hiſpanien/ nach abſterben ſeiner erſten Gemahlin/ einer Koͤniglichen Princeſſin auß Portugal/ che er zu den Hiſpaniſchen Koͤnigreichen vnnd Erblanden kommen/ an Mariam Koͤnigin in Engelland vermaͤhlete/ der Andacht vnnd Meinung dardurch Engel- land an Spanten zubringen/ weil aber nach deß Koͤnigreichs Engelland Sitten vnnd Rechten ſie die Koͤnigin die Cron Erbin vnnd Jhro das Regiment war/ haben die Engellaͤnder den Koͤnig Philippum gar ſchlecht reſpectiret/ viel Paß quille auff jhn gemachet/ vnnd wie Famian. Strada gedencket lib. 1. de Bell. Belg. p. 17. jhn nicht einen Koͤnig ſondern Regnæ mari- tum das iſt Koͤnigin Mann ſchimpff- lich genandt. AXIO- d 2

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/661>, abgerufen am 23.11.2024.