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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/
Gnade gegeben habe/ daß jhme deß Königs obrister Cämmerer günstig
vnd gnädig worden. Daniel. Cap. 1. wiewol sie deßwegen von andern ge-
neydet/ angetragen vnd starck verfolget worden. Daniel. Cap. 3. & Cap. 6.

Zu den Zeiten wie der König Salmanasser den König in Jsrael
überzogen vnd die Jsraeliten gefänglich in Assyrien geführet/ hat der
fromme Tobias mit wandern müssen. 1. Reg. Cap. 17. vnd wird im Buch
Tobiae Cap. 1. gedacht/ weil Tobias den Herren gefürchtet/ habe jhm
Gott Gnade gegeben für Salmanasser den König in Assyrien. d. Cap. 1.
v.
13. wiewol solche Gnade nach Salmanassers Absterben bey seinem ty-
rannischen Sohn Sanherib nicht continuiret. ibid. v. 18.

Es preyset vnd lobet gar hoch den Herren seiner Vätter Gott/ der
trefflich geschickter Priester Esra/ daß er deß grossen Königs Arthasasta
vnd seiner Räthe vnd Gewaltigen Hertz geneiget daß er jhme Gnad vnd
Barmhertzigkeit erwiesen/ vnd den Tempelbaw nicht allein vergönnet/
sondern durch Königliche milte Verordnung mächtig befördert im
Buch Esra Cap. 7. v. 27. welches er widerholet Cap. 9. v. 9. Dann Gott
der Herr ist Sonn vnd Schild/ er ist es der da giebet Gnade vnd Ehre
vnd der dem Frommen kein Gutes mangeln lässet spricht David/ Psal.
84. v. 12. Der König/ Potentaten vnd Fürsten Hertzen sind in Gottes
Hand/ der leitet sie wie die Wasserbäche/ massen die Schrifft solches be-
zeuget. Wie der fromme Joseph als einer in frembde Lande verkauff-
ter armer Jüngling vnd Sclave/ deß Königs in Egypten ober Cam-
merherrn/ dem Potiphar dienen/ endlich aber zum recompens seiner ge-
trewen Dienste ins Gefängnuß gehen muste/ bezeuget die Historia/ daß
der HErr vor wie nach mit Joseph gewesen/ seine Hulde zu jhm genei-
get vnd jhn Gnade finden lassen für dem Amptman über das Gefäng-
nuß. im 1. Buch Mos. Cap. 39. v. 20.



(x) Adeo
res lubri-
ca aulae
est, ut hoc
ipsum Re-
gi placere,
Amicis
Regis red-
dat invi-
sum. Ada.
Contz. in
suo Daniel. de Stat. Aulic. cap. 10. §. 3. Hinc recte Ov ven lib. 2. Epigram. n. 7.
Quis quis in ambigua se non accommodat aulaOmnibusingeniis, non habet in genium.
AXIOMA CI.
Ein gnädiger Herrein vngnädiger Hoff. (1)

BEy dem König Achis war David seiner Tapfferkeit/ heroischen
Gemüths vnd Thaten halber/ in grossen Gnaden vnd Ansehen/
vnd trawete jhm der König alles Gutes zu/ aber solches verdroß

deß

Das ander Buch/
Gnade gegeben habe/ daß jhme deß Koͤnigs obriſter Caͤmmerer guͤnſtig
vnd gnaͤdig worden. Daniel. Cap. 1. wiewol ſie deßwegen von andern ge-
neydet/ angetragen vnd ſtarck verfolget worden. Daniel. Cap. 3. & Cap. 6.

Zu den Zeiten wie der Koͤnig Salmanaſſer den Koͤnig in Jſrael
uͤberzogen vnd die Jſraeliten gefaͤnglich in Aſſyrien gefuͤhret/ hat der
fromme Tobias mit wandern muͤſſen. 1. Reg. Cap. 17. vnd wird im Buch
Tobiæ Cap. 1. gedacht/ weil Tobias den Herren gefuͤrchtet/ habe jhm
Gott Gnade gegeben fuͤr Salmanaſſer den Koͤnig in Aſſyrien. d. Cap. 1.
v.
13. wiewol ſolche Gnade nach Salmanaſſers Abſterben bey ſeinem ty-
ranniſchen Sohn Sanherib nicht continuiret. ibid. v. 18.

Es preyſet vnd lobet gar hoch den Herꝛen ſeiner Vaͤtter Gott/ der
trefflich geſchickter Prieſter Eſra/ daß er deß groſſen Koͤnigs Arthaſaſta
vnd ſeiner Raͤthe vnd Gewaltigen Hertz geneiget daß er jhme Gnad vnd
Barmhertzigkeit erwieſen/ vnd den Tempelbaw nicht allein vergoͤnnet/
ſondern durch Koͤnigliche milte Verordnung maͤchtig befoͤrdert im
Buch Eſra Cap. 7. v. 27. welches er widerholet Cap. 9. v. 9. Dann Gott
der Herꝛ iſt Sonn vnd Schild/ er iſt es der da giebet Gnade vnd Ehre
vnd der dem Frommen kein Gutes mangeln laͤſſet ſpricht David/ Pſal.
84. v. 12. Der Koͤnig/ Potentaten vnd Fuͤrſten Hertzen ſind in Gottes
Hand/ der leitet ſie wie die Waſſerbaͤche/ maſſen die Schrifft ſolches be-
zeuget. Wie der fromme Joſeph als einer in frembde Lande verkauff-
ter armer Juͤngling vnd Sclave/ deß Koͤnigs in Egypten ober Cam-
merherꝛn/ dem Potiphar dienen/ endlich aber zum recompens ſeiner ge-
trewen Dienſte ins Gefaͤngnuß gehen muſte/ bezeuget die Hiſtoria/ daß
der HErꝛ vor wie nach mit Joſeph geweſen/ ſeine Hulde zu jhm genei-
get vnd jhn Gnade finden laſſen für dem Amptman uͤber das Gefaͤng-
nuß. im 1. Buch Moſ. Cap. 39. v. 20.



(x) Adeo
res lubri-
ca aulæ
eſt, ut hoc
ipſum Re-
gi placere,
Amicis
Regis red-
dat invi-
ſum. Adã.
Contz. in
ſuo Daniel. de Stat. Aulic. cap. 10. §. 3. Hinc recte Ov ven lib. 2. Epigram. n. 7.
Quis quis in ambigua ſe non accommodat aulaOmnibusingeniis, non habet in genium.
AXIOMA CI.
Ein gnaͤdiger Herꝛein vngnaͤdiger Hoff. (1)

BEy dem Koͤnig Achis war David ſeiner Tapfferkeit/ heroiſchen
Gemüths vnd Thaten halber/ in groſſen Gnaden vnd Anſehen/
vnd trawete jhm der Koͤnig alles Gutes zu/ aber ſolches verdroß

deß
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[226/0412] Das ander Buch/ Gnade gegeben habe/ daß jhme deß Koͤnigs obriſter Caͤmmerer guͤnſtig vnd gnaͤdig worden. Daniel. Cap. 1. wiewol ſie deßwegen von andern ge- neydet/ angetragen vnd ſtarck verfolget worden. Daniel. Cap. 3. & Cap. 6. Zu den Zeiten wie der Koͤnig Salmanaſſer den Koͤnig in Jſrael uͤberzogen vnd die Jſraeliten gefaͤnglich in Aſſyrien gefuͤhret/ hat der fromme Tobias mit wandern muͤſſen. 1. Reg. Cap. 17. vnd wird im Buch Tobiæ Cap. 1. gedacht/ weil Tobias den Herren gefuͤrchtet/ habe jhm Gott Gnade gegeben fuͤr Salmanaſſer den Koͤnig in Aſſyrien. d. Cap. 1. v. 13. wiewol ſolche Gnade nach Salmanaſſers Abſterben bey ſeinem ty- ranniſchen Sohn Sanherib nicht continuiret. ibid. v. 18. Es preyſet vnd lobet gar hoch den Herꝛen ſeiner Vaͤtter Gott/ der trefflich geſchickter Prieſter Eſra/ daß er deß groſſen Koͤnigs Arthaſaſta vnd ſeiner Raͤthe vnd Gewaltigen Hertz geneiget daß er jhme Gnad vnd Barmhertzigkeit erwieſen/ vnd den Tempelbaw nicht allein vergoͤnnet/ ſondern durch Koͤnigliche milte Verordnung maͤchtig befoͤrdert im Buch Eſra Cap. 7. v. 27. welches er widerholet Cap. 9. v. 9. Dann Gott der Herꝛ iſt Sonn vnd Schild/ er iſt es der da giebet Gnade vnd Ehre vnd der dem Frommen kein Gutes mangeln laͤſſet ſpricht David/ Pſal. 84. v. 12. Der Koͤnig/ Potentaten vnd Fuͤrſten Hertzen ſind in Gottes Hand/ der leitet ſie wie die Waſſerbaͤche/ maſſen die Schrifft ſolches be- zeuget. Wie der fromme Joſeph als einer in frembde Lande verkauff- ter armer Juͤngling vnd Sclave/ deß Koͤnigs in Egypten ober Cam- merherꝛn/ dem Potiphar dienen/ endlich aber zum recompens ſeiner ge- trewen Dienſte ins Gefaͤngnuß gehen muſte/ bezeuget die Hiſtoria/ daß der HErꝛ vor wie nach mit Joſeph geweſen/ ſeine Hulde zu jhm genei- get vnd jhn Gnade finden laſſen für dem Amptman uͤber das Gefaͤng- nuß. im 1. Buch Moſ. Cap. 39. v. 20. AXIOMA CI. Ein gnaͤdiger Herꝛein vngnaͤdiger Hoff. (1) BEy dem Koͤnig Achis war David ſeiner Tapfferkeit/ heroiſchen Gemüths vnd Thaten halber/ in groſſen Gnaden vnd Anſehen/ vnd trawete jhm der Koͤnig alles Gutes zu/ aber ſolches verdroß deß

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/412>, abgerufen am 23.11.2024.