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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/
AXIOMA LXXXI.
Ein begabter Mann ist eingemein Gut.

WAnn Gott einem Lande vnd dem gem einen Wesen gutes be-
zeigen wil/ gibt er demselben einen begabten Mann/ oder erwe-
cket einen Held.

Wie er die Kinder Jsrael von der Tyrannischen Hand
deß Pharaonis erretten wolte/ zohe er den Mosen hervor/ vnd wiewol der-
selbe in Ansehung seiner geringen Qualitäten sich entschuldigte/ beggbte
er jhn doch vnd rüstete jhn auß/ mit herrlichen Gaben zu seinem vorha-
bendem Dienste/ daß er wol ein gemein Gut deß Jsraelitischen Volcks
möchte genandt werden. Exod. Cap. 4.

Nach demselben kam auff Josua ein hochbegabter Held. Deut.
Cap. ult. Jos. Cap.
1. Er war wol ein gemein Gut dem Jsraelitischen
Volcke/ weil es demselben so lang Josua lebete/ in allem wol ergienge/
aber nach seinem vnd der Eltesten Absterben/ die mit jhme gewesen/ fieh-
len die Kinder Jsrael von deß Herrn Wegen ab vnd dienten Baalim/
da verlohren sie das gemeine Gut/ Glück vnd Segen/ vnd musten an-
dern vnderworffen seyn. Jud. Cap. 2. Der tapffere Kriegsfürst Gideon
ward auch ein gemein Gut/ wie er das Hauß Jacob von der Tyranni-
schen Hand der Midianiter errettet/ wie er aber diese Welt segnete/ keh-
reten die Kinder Jsrael vmb/ huhreten den Baalim nach vnd geriethen
wider in groß Vnglück.

Samuel war ein begabter Mann vnd ein gemein Gut seines
Volckes/ vnd so lang er lebete war die Hand deß Herrn wider die Phili-
ster als Feinde der Jsraeliten. 1. Sam. Cap. 7. v. 13.

Ein solch gemein Gut war auch der Geistreiche Priester Joiada/
als er die tyrannische Königin Athaliam/ die biß auff den verborgenen
vnd versteckten Joas allen Königlichen Samen erwürgen lassen/ auß
dem Weg räumete/ vnd dem überbliebenen Zweiglein Königl. Geblüts/
dem Joas im siebenden Jahr seines Alters die Königl. Cron auffsetzete/
vnd vor einen König in Juda proclamirte, vnd gienges im Geist- vnd
Weltlichen Regiment/ auch dem Könige vnd seinem Königreich/ so
lange jhnen Gott diesen begabten Mann vnd gemein Gut gönnete/ in
allem sehr wol/ vnd sagt die Schrifft/ daß Joas gethan habe was dem
Herrn gefiehl/ so lang der Priester Joiada lebete. 2. Reg. 11. & 2. Chron.

24. v. 2.
Das ander Buch/
AXIOMA LXXXI.
Ein begabter Mann iſt eingemein Gut.

WAnn Gott einem Lande vnd dem gem einen Weſen gutes be-
zeigen wil/ gibt er demſelben einen begabten Mann/ oder erwe-
cket einen Held.

Wie er die Kinder Jſrael von der Tyranniſchen Hand
deß Pharaonis erretten wolte/ zohe er den Moſen hervor/ vnd wiewol der-
ſelbe in Anſehung ſeiner geringen Qualitaͤten ſich entſchuldigte/ beggbte
er jhn doch vnd ruͤſtete jhn auß/ mit herꝛlichen Gaben zu ſeinem vorha-
bendem Dienſte/ daß er wol ein gemein Gut deß Jſraelitiſchen Volcks
moͤchte genandt werden. Exod. Cap. 4.

Nach demſelben kam auff Joſua ein hochbegabter Held. Deut.
Cap. ult. Joſ. Cap.
1. Er war wol ein gemein Gut dem Jſraelitiſchen
Volcke/ weil es demſelben ſo lang Joſua lebete/ in allem wol ergienge/
aber nach ſeinem vnd der Elteſten Abſterben/ die mit jhme geweſen/ fieh-
len die Kinder Jſrael von deß Herꝛn Wegen ab vnd dienten Baalim/
da verlohren ſie das gemeine Gut/ Gluͤck vnd Segen/ vnd muſten an-
dern vnderworffen ſeyn. Jud. Cap. 2. Der tapffere Kriegsfuͤrſt Gideon
ward auch ein gemein Gut/ wie er das Hauß Jacob von der Tyranni-
ſchen Hand der Midianiter errettet/ wie er aber dieſe Welt ſegnete/ keh-
reten die Kinder Jſrael vmb/ huhreten den Baalim nach vnd geriethen
wider in groß Vngluͤck.

Samuel war ein begabter Mann vnd ein gemein Gut ſeines
Volckes/ vnd ſo lang er lebete war die Hand deß Herꝛn wider die Phili-
ſter als Feinde der Jſraeliten. 1. Sam. Cap. 7. v. 13.

Ein ſolch gemein Gut war auch der Geiſtreiche Prieſter Joiada/
als er die tyranniſche Koͤnigin Athaliam/ die biß auff den verborgenen
vnd verſteckten Joas allen Koͤniglichen Samen erwuͤrgen laſſen/ auß
dem Weg raͤumete/ vnd dem uͤberbliebenen Zweiglein Koͤnigl. Geblüts/
dem Joas im ſiebenden Jahr ſeines Alters die Koͤnigl. Cron auffſetzete/
vnd vor einen Koͤnig in Juda proclamirte, vnd gienges im Geiſt- vnd
Weltlichen Regiment/ auch dem Koͤnige vnd ſeinem Koͤnigreich/ ſo
lange jhnen Gott dieſen begabten Mann vnd gemein Gut goͤnnete/ in
allem ſehr wol/ vnd ſagt die Schrifft/ daß Joas gethan habe was dem
Herꝛn gefiehl/ ſo lang der Prieſter Joiada lebete. 2. Reg. 11. & 2. Chron.

24. v. 2.
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[192/0378] Das ander Buch/ AXIOMA LXXXI. Ein begabter Mann iſt eingemein Gut. WAnn Gott einem Lande vnd dem gem einen Weſen gutes be- zeigen wil/ gibt er demſelben einen begabten Mann/ oder erwe- cket einen Held. Wie er die Kinder Jſrael von der Tyranniſchen Hand deß Pharaonis erretten wolte/ zohe er den Moſen hervor/ vnd wiewol der- ſelbe in Anſehung ſeiner geringen Qualitaͤten ſich entſchuldigte/ beggbte er jhn doch vnd ruͤſtete jhn auß/ mit herꝛlichen Gaben zu ſeinem vorha- bendem Dienſte/ daß er wol ein gemein Gut deß Jſraelitiſchen Volcks moͤchte genandt werden. Exod. Cap. 4. Nach demſelben kam auff Joſua ein hochbegabter Held. Deut. Cap. ult. Joſ. Cap. 1. Er war wol ein gemein Gut dem Jſraelitiſchen Volcke/ weil es demſelben ſo lang Joſua lebete/ in allem wol ergienge/ aber nach ſeinem vnd der Elteſten Abſterben/ die mit jhme geweſen/ fieh- len die Kinder Jſrael von deß Herꝛn Wegen ab vnd dienten Baalim/ da verlohren ſie das gemeine Gut/ Gluͤck vnd Segen/ vnd muſten an- dern vnderworffen ſeyn. Jud. Cap. 2. Der tapffere Kriegsfuͤrſt Gideon ward auch ein gemein Gut/ wie er das Hauß Jacob von der Tyranni- ſchen Hand der Midianiter errettet/ wie er aber dieſe Welt ſegnete/ keh- reten die Kinder Jſrael vmb/ huhreten den Baalim nach vnd geriethen wider in groß Vngluͤck. Samuel war ein begabter Mann vnd ein gemein Gut ſeines Volckes/ vnd ſo lang er lebete war die Hand deß Herꝛn wider die Phili- ſter als Feinde der Jſraeliten. 1. Sam. Cap. 7. v. 13. Ein ſolch gemein Gut war auch der Geiſtreiche Prieſter Joiada/ als er die tyranniſche Koͤnigin Athaliam/ die biß auff den verborgenen vnd verſteckten Joas allen Koͤniglichen Samen erwuͤrgen laſſen/ auß dem Weg raͤumete/ vnd dem uͤberbliebenen Zweiglein Koͤnigl. Geblüts/ dem Joas im ſiebenden Jahr ſeines Alters die Koͤnigl. Cron auffſetzete/ vnd vor einen Koͤnig in Juda proclamirte, vnd gienges im Geiſt- vnd Weltlichen Regiment/ auch dem Koͤnige vnd ſeinem Koͤnigreich/ ſo lange jhnen Gott dieſen begabten Mann vnd gemein Gut goͤnnete/ in allem ſehr wol/ vnd ſagt die Schrifft/ daß Joas gethan habe was dem Herꝛn gefiehl/ ſo lang der Prieſter Joiada lebete. 2. Reg. 11. & 2. Chron. 24. v. 2.

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/378>, abgerufen am 22.11.2024.