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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/
"vnsere Söhne jhnen vnsere alte getrewe Diener in allen Gnaden befoh-
"len seyn lassen/ vnd denselben auch jhrer nachgelassenen Weib vnd Kin-
"der sich mit günstigem Willen/ gnädiger Erzeigung vnd ernstem Schutz
"vnd Verthädigung annehmen.



AXIOMA LXXX.
Durch einen trewen gottsfürchtigen Diener/ wird
offt ein Herr/ ja auch wol ein gantz Land geseg-
net/ vnd bey gutem Wesen erhalten.

DVrch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhaben/ aber
durch den Mund der Gottlosen wird sie zerbrochen in den
Sprich w. Salomonis Cap. 11 v. 11.

Es bekennet der Teuscher vnd Götzendiener Laban auff-
richtig/ als er zu seinem trewen Knechte vnd Tochterman dem Ertzvat-
"ter Jacob sagte: Jch spühre daß mich der Herr segnet vmb deinet willen;
"darauff jhme auch Jacob antwortet/ der Herr hat dich gesegnet durch
"meinen Fuß. Gen. Cap. 30. v. 28. & v. 30. Als aber Laban hernacher vn-
danckbar ward/ vnd solchen durch seines frommen Knechts getrewe Dien-
ste/ erlangten Segen nicht erkandte/ denselben teuschete vnd wol zehen-
mahl den Lohn verenderte/ da entzog jhme Gott den Segen vnd wandte
denselben Jacob zu. Gen. 31. v. 7. & seqq.

Als Joseph dem Egypter Potiphar verkaufft ward/ vnd derselbe
"jhn vor einen Diener bestellete/ siehe/ sagt die Schrifft/ da segnete der
"Herr deß Egypters Hauß/ vmb Josephs willen/ von der Zeit an/ da er jhn
"über sein Hauß vnd Güter gesetzet hatte/ vnd war eitel Segen deß Herrn
"in allem was er hatte/ im Hauß vnd zu Felde/ Gen. Cap. 39. v. 5. Ja durch
seine von Gott gesegnete Dienste ward gantz Egypten gesegnet/ vnd er
Patriae Pater deß Landes Vatter genandt. Gen. Cap. 42.

Von Naeman dem getrewen redlichen Feldhauptman deß Kö-
nigs in Syrien/ meldet die Schrifft/ daß er ein trefflicher Mann vor sei-
"nen Herrn vnd hoch gehalten/ vnd gabe durch jhn der Herr Heyl in Sy-
"rien. 2. Reg. Cap. 5.

Also wann der König zu Syrien an Naemans statt gesetzet hätte
viel einen weltweisern/ geschicktern vnd klügern Mann/ dann sieben
Naeman/ noch hätte er durch denselben nicht so wol Haußhalten können
in Syria. Dann nicht Syria noch der König hatten Naeman erzogen/

sondern

Das ander Buch/
„vnſere Soͤhne jhnen vnſere alte getrewe Diener in allen Gnaden befoh-
„len ſeyn laſſen/ vnd denſelben auch jhrer nachgelaſſenen Weib vnd Kin-
„der ſich mit guͤnſtigem Willen/ gnaͤdiger Erzeigung vnd ernſtem Schutz
„vnd Verthaͤdigung annehmen.



AXIOMA LXXX.
Durch einen trewen gottsfuͤrchtigen Diener/ wird
offt ein Herꝛ/ ja auch wol ein gantz Land geſeg-
net/ vnd bey gutem Weſen erhalten.

DVrch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhaben/ aber
durch den Mund der Gottloſen wird ſie zerbrochen in den
Sprich w. Salomonis Cap. 11 v. 11.

Es bekennet der Teuſcher vnd Goͤtzendiener Laban auff-
richtig/ als er zu ſeinem trewen Knechte vnd Tochterman dem Ertzvat-
„ter Jacob ſagte: Jch ſpuͤhre daß mich der Herꝛ ſegnet vmb deinet willen;
„darauff jhme auch Jacob antwortet/ der Herꝛ hat dich geſegnet durch
„meinen Fuß. Gen. Cap. 30. v. 28. & v. 30. Als aber Laban hernacher vn-
danckbar ward/ vnd ſolchen durch ſeines from̃en Knechts getrewe Dien-
ſte/ erlangten Segen nicht erkandte/ denſelben teuſchete vnd wol zehen-
mahl den Lohn verenderte/ da entzog jhme Gott den Segen vnd wandte
denſelben Jacob zu. Gen. 31. v. 7. & ſeqq.

Als Joſeph dem Egypter Potiphar verkaufft ward/ vnd derſelbe
„jhn vor einen Diener beſtellete/ ſiehe/ ſagt die Schrifft/ da ſegnete der
„Herꝛ deß Egypters Hauß/ vmb Joſephs willen/ von der Zeit an/ da er jhn
„uͤber ſein Hauß vnd Guͤter geſetzet hatte/ vnd war eitel Segen deß Herꝛn
„in allem was er hatte/ im Hauß vnd zu Felde/ Gen. Cap. 39. v. 5. Ja durch
ſeine von Gott geſegnete Dienſte ward gantz Egypten geſegnet/ vnd er
Patriæ Pater deß Landes Vatter genandt. Gen. Cap. 42.

Von Naeman dem getrewen redlichen Feldhauptman deß Koͤ-
nigs in Syrien/ meldet die Schrifft/ daß er ein trefflicher Mann vor ſei-
„nen Herꝛn vnd hoch gehalten/ vnd gabe durch jhn der Herꝛ Heyl in Sy-
„rien. 2. Reg. Cap. 5.

Alſo wann der Koͤnig zu Syrien an Naemans ſtatt geſetzet haͤtte
viel einen weltweiſern/ geſchicktern vnd kluͤgern Mann/ dann ſieben
Naeman/ noch haͤtte er durch denſelben nicht ſo wol Haußhalten koͤnnen
in Syria. Dann nicht Syria noch der Koͤnig hatten Naeman erzogen/

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[190/0376] Das ander Buch/ „vnſere Soͤhne jhnen vnſere alte getrewe Diener in allen Gnaden befoh- „len ſeyn laſſen/ vnd denſelben auch jhrer nachgelaſſenen Weib vnd Kin- „der ſich mit guͤnſtigem Willen/ gnaͤdiger Erzeigung vnd ernſtem Schutz „vnd Verthaͤdigung annehmen. AXIOMA LXXX. Durch einen trewen gottsfuͤrchtigen Diener/ wird offt ein Herꝛ/ ja auch wol ein gantz Land geſeg- net/ vnd bey gutem Weſen erhalten. DVrch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhaben/ aber durch den Mund der Gottloſen wird ſie zerbrochen in den Sprich w. Salomonis Cap. 11 v. 11. Es bekennet der Teuſcher vnd Goͤtzendiener Laban auff- richtig/ als er zu ſeinem trewen Knechte vnd Tochterman dem Ertzvat- „ter Jacob ſagte: Jch ſpuͤhre daß mich der Herꝛ ſegnet vmb deinet willen; „darauff jhme auch Jacob antwortet/ der Herꝛ hat dich geſegnet durch „meinen Fuß. Gen. Cap. 30. v. 28. & v. 30. Als aber Laban hernacher vn- danckbar ward/ vnd ſolchen durch ſeines from̃en Knechts getrewe Dien- ſte/ erlangten Segen nicht erkandte/ denſelben teuſchete vnd wol zehen- mahl den Lohn verenderte/ da entzog jhme Gott den Segen vnd wandte denſelben Jacob zu. Gen. 31. v. 7. & ſeqq. Als Joſeph dem Egypter Potiphar verkaufft ward/ vnd derſelbe „jhn vor einen Diener beſtellete/ ſiehe/ ſagt die Schrifft/ da ſegnete der „Herꝛ deß Egypters Hauß/ vmb Joſephs willen/ von der Zeit an/ da er jhn „uͤber ſein Hauß vnd Guͤter geſetzet hatte/ vnd war eitel Segen deß Herꝛn „in allem was er hatte/ im Hauß vnd zu Felde/ Gen. Cap. 39. v. 5. Ja durch ſeine von Gott geſegnete Dienſte ward gantz Egypten geſegnet/ vnd er Patriæ Pater deß Landes Vatter genandt. Gen. Cap. 42. Von Naeman dem getrewen redlichen Feldhauptman deß Koͤ- nigs in Syrien/ meldet die Schrifft/ daß er ein trefflicher Mann vor ſei- „nen Herꝛn vnd hoch gehalten/ vnd gabe durch jhn der Herꝛ Heyl in Sy- „rien. 2. Reg. Cap. 5. Alſo wann der Koͤnig zu Syrien an Naemans ſtatt geſetzet haͤtte viel einen weltweiſern/ geſchicktern vnd kluͤgern Mann/ dann ſieben Naeman/ noch haͤtte er durch denſelben nicht ſo wol Haußhalten koͤnnen in Syria. Dann nicht Syria noch der Koͤnig hatten Naeman erzogen/ ſondern

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/376>, abgerufen am 22.11.2024.