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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Von dem weltlichen Stande.


AXIOMA XXXII.
Jn der andern Taffel deß Gesetzbuchs gehört die Handhab
Rechtens vnd der heylsamen
Justici, als welche nächst dem
wahren Gottesdienst die einige Grundfeste ist aller Regi-
menter vnd Herrschafften auff dieser Welt.
(Justitia &
pietas, tutae sunt Principis artes, Nulla Ty-
rannorum vis diuturna manet.
)

EIn König richtet das Land auff durchs Recht spricht Salomen Proverb.
Cap. 29. v.
4. vnd durch Gerechtigkeit wird der Regenten Thron bevestiget.
Proverb. Cap. 25. v. 6. dann Gott hat das Recht lieb. Psalm. 37. v. 28. Er
hat das Recht zur Richtschur vnd die Gerechtigkeit zum Gerichte geord-
net/ Esai. Cap. 2. v. 17. Gerechtigkeit spricht der Fürst Gottes/ war mein Kleyd das
ich anzohe als einen Rock/ vnd Recht war mein Fürstlicher Hut. Hiob. Cap. 25. v.
14. Dann diß sind die Grundveste deß Landes/ spricht Affaph Psalm. 82. v. 5. dar-
durch die Thronen der Gewaltigen bestehen vnd die Regimenter gegründet vnd be-
vestiget werden/ dann die Gerechtigkeit erhöhetein Volck/ in Sprichw. Salom.
Cap. 14. v. 34. Dahero dann die Weißheit Salomonis alle Regenten mit diesen
Worten anschreyet vnd ermahnet: Habt Gerechtigkeit lieb jhr Regenten auff Er-
den/ im Buch der Weißheit am 1. Cap. v. 1. Die Königin von Reich Arabia/ prey-
set deß Königs Salomons Leuthe/ Vnderthanen vnd Knechte selig/ daß GOtt jh-
nen einen solchen König gesetzet/ der Gericht vnd Recht halte. 1. Reg. Cap. 10. v. 9.
Von David wird auch gelefen daß er Gericht vnd Gerechtigkeit geschaffet. 2.
Samuel. Cap. 8. v. 15. Die Gerechtigkeit außerkohrn/ Ein Tochter ist von Gott ge-
bohrn/ haben die Teutschen auß dem Heynischen Poeten Hesiodo gereimet. Ste-
het derowegen nicht in der Regenten freyen Willen/ jhres Gefallens zu gebähren/
das Recht vnd Gerechtigkeit an den Nagel zu hencken/ vnd das Quod libet, licet,
zu practiciren, sondern sie sind als Gottes Stadthalter vnd Ampleuthe/ mit
scharpffer Instruction vnd Mandatis darzu bey hoher vnd schwehrer Straffe ad-
stringiret
vnd verbunden/ weil jhnen das Obrigkeitliche Ampt vom Herrn gege-
ben/ vnd die Gewalt vom Höchsten/ welcher wird fragen wie sie handlen/ vnd
forschen was sie ordnen/ dann sie seines Reichs Amptleuthe sind. Jm Buch der
Weißheit/ Cap. 7. Du solt deinen Nächsten recht richten spricht GOtt der Herr/

im 3. Buch
Hh ij
Von dem weltlichen Stande.


AXIOMA XXXII.
Jn der andern Taffel deß Geſetzbuchs gehoͤrt die Handhab
Rechtens vnd der heylſamen
Juſtici, als welche naͤchſt dem
wahren Gottesdienſt die einige Grundfeſte iſt aller Regi-
menter vnd Herꝛſchafften auff dieſer Welt.
(Juſtitia &
pietas, tutæ ſunt Principis artes, Nulla Ty-
rannorum vis diuturna manet.
)

EIn Koͤnig richtet das Land auff durchs Recht ſpricht Salomen Proverb.
Cap. 29. v.
4. vnd durch Gerechtigkeit wird der Regenten Thron beveſtiget.
Proverb. Cap. 25. v. 6. dann Gott hat das Recht lieb. Pſalm. 37. v. 28. Er
hat das Recht zur Richtſchur vnd die Gerechtigkeit zum Gerichte geord-
net/ Eſai. Cap. 2. v. 17. Gerechtigkeit ſpricht der Fuͤrſt Gottes/ war mein Kleyd das
ich anzohe als einen Rock/ vnd Recht war mein Fuͤrſtlicher Hut. Hiob. Cap. 25. v.
14. Dann diß ſind die Grundveſte deß Landes/ ſpricht Affaph Pſalm. 82. v. 5. dar-
durch die Thronen der Gewaltigen beſtehen vnd die Regimenter gegruͤndet vnd be-
veſtiget werden/ dann die Gerechtigkeit erhoͤhetein Volck/ in Sprichw. Salom.
Cap. 14. v. 34. Dahero dann die Weißheit Salomonis alle Regenten mit dieſen
Worten anſchreyet vnd ermahnet: Habt Gerechtigkeit lieb jhr Regenten auff Er-
den/ im Buch der Weißheit am 1. Cap. v. 1. Die Koͤnigin von Reich Arabia/ prey-
ſet deß Koͤnigs Salomons Leuthe/ Vnderthanen vnd Knechte ſelig/ daß GOtt jh-
nen einen ſolchen Koͤnig geſetzet/ der Gericht vnd Recht halte. 1. Reg. Cap. 10. v. 9.
Von David wird auch gelefen daß er Gericht vnd Gerechtigkeit geſchaffet. 2.
Samuel. Cap. 8. v. 15. Die Gerechtigkeit außerkohrn/ Ein Tochter iſt von Gott ge-
bohrn/ haben die Teutſchen auß dem Heyniſchen Poeten Heſiodo gereimet. Ste-
het derowegen nicht in der Regenten freyen Willen/ jhres Gefallens zu gebaͤhren/
das Recht vnd Gerechtigkeit an den Nagel zu hencken/ vnd das Quod libet, licet,
zu practiciren, ſondern ſie ſind als Gottes Stadthalter vnd Ampleuthe/ mit
ſcharpffer Inſtruction vnd Mandatis darzu bey hoher vnd ſchwehrer Straffe ad-
ſtringiret
vnd verbunden/ weil jhnen das Obrigkeitliche Ampt vom Herꝛn gege-
ben/ vnd die Gewalt vom Hoͤchſten/ welcher wird fragen wie ſie handlen/ vnd
forſchen was ſie ordnen/ dann ſie ſeines Reichs Amptleuthe ſind. Jm Buch der
Weißheit/ Cap. 7. Du ſolt deinen Naͤchſten recht richten ſpricht GOtt der Herꝛ/

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[59/0245] Von dem weltlichen Stande. AXIOMA XXXII. Jn der andern Taffel deß Geſetzbuchs gehoͤrt die Handhab Rechtens vnd der heylſamen Juſtici, als welche naͤchſt dem wahren Gottesdienſt die einige Grundfeſte iſt aller Regi- menter vnd Herꝛſchafften auff dieſer Welt. (Juſtitia & pietas, tutæ ſunt Principis artes, Nulla Ty- rannorum vis diuturna manet.) EIn Koͤnig richtet das Land auff durchs Recht ſpricht Salomen Proverb. Cap. 29. v. 4. vnd durch Gerechtigkeit wird der Regenten Thron beveſtiget. Proverb. Cap. 25. v. 6. dann Gott hat das Recht lieb. Pſalm. 37. v. 28. Er hat das Recht zur Richtſchur vnd die Gerechtigkeit zum Gerichte geord- net/ Eſai. Cap. 2. v. 17. Gerechtigkeit ſpricht der Fuͤrſt Gottes/ war mein Kleyd das ich anzohe als einen Rock/ vnd Recht war mein Fuͤrſtlicher Hut. Hiob. Cap. 25. v. 14. Dann diß ſind die Grundveſte deß Landes/ ſpricht Affaph Pſalm. 82. v. 5. dar- durch die Thronen der Gewaltigen beſtehen vnd die Regimenter gegruͤndet vnd be- veſtiget werden/ dann die Gerechtigkeit erhoͤhetein Volck/ in Sprichw. Salom. Cap. 14. v. 34. Dahero dann die Weißheit Salomonis alle Regenten mit dieſen Worten anſchreyet vnd ermahnet: Habt Gerechtigkeit lieb jhr Regenten auff Er- den/ im Buch der Weißheit am 1. Cap. v. 1. Die Koͤnigin von Reich Arabia/ prey- ſet deß Koͤnigs Salomons Leuthe/ Vnderthanen vnd Knechte ſelig/ daß GOtt jh- nen einen ſolchen Koͤnig geſetzet/ der Gericht vnd Recht halte. 1. Reg. Cap. 10. v. 9. Von David wird auch gelefen daß er Gericht vnd Gerechtigkeit geſchaffet. 2. Samuel. Cap. 8. v. 15. Die Gerechtigkeit außerkohrn/ Ein Tochter iſt von Gott ge- bohrn/ haben die Teutſchen auß dem Heyniſchen Poeten Heſiodo gereimet. Ste- het derowegen nicht in der Regenten freyen Willen/ jhres Gefallens zu gebaͤhren/ das Recht vnd Gerechtigkeit an den Nagel zu hencken/ vnd das Quod libet, licet, zu practiciren, ſondern ſie ſind als Gottes Stadthalter vnd Ampleuthe/ mit ſcharpffer Inſtruction vnd Mandatis darzu bey hoher vnd ſchwehrer Straffe ad- ſtringiret vnd verbunden/ weil jhnen das Obrigkeitliche Ampt vom Herꝛn gege- ben/ vnd die Gewalt vom Hoͤchſten/ welcher wird fragen wie ſie handlen/ vnd forſchen was ſie ordnen/ dann ſie ſeines Reichs Amptleuthe ſind. Jm Buch der Weißheit/ Cap. 7. Du ſolt deinen Naͤchſten recht richten ſpricht GOtt der Herꝛ/ im 3. Buch Hh ij

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/245>, abgerufen am 25.11.2024.