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Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613.

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Den Vbertretter / ein verkehrtes Hertz / den Gottlosen / Verleumbder / Hochmüthigen vnd Stoltzen / Lügener vnnd Falschen / haben J. F. G. mit gutem Wissen vnnd Willen nicht neben jhnen gedüldet; auch eine scharffe ernste Justiciam wider alle Vbelthäter administriret, vnnd alle Bößheit auß dem gantzen Lande außzurotten sich bemühet.

Aber wie kan alles schnurgleich getroffen werden? Vnd wer kan einem jeden ins Hertz sehen? Wolte GOtt / daß nicht die jenige / welche beides von J. F. G. vnd männiglichen wol für die besten vnnd getrewesten seyn gehalten worden / nicht die aller ärgeste gewesen weren / vnd bißweilen J. F. G. auff böse Sachen / vnd schädliche / vnvorsichtige Vnwege gefüret hetten? Wie J. F. G. von Hertzen grund Gütig / From vnd Gnädig gewesen; Also haben sie sich gern zu einem jeden des besten versehen: Vnnd kan seyn / daß Sie etlichen Leuten zu leicht vnd viel getrawet / vnd darüber betrogen vnd verfüret worden seyn.

Wir haben aber gleichwol in sonderheit nicht groß zu klagen / fürnemlich in diesem Stiffte / sondern vielmehr dem lieben GOtt zu dancken / daß bey J. F. G. Regierungs zeit / Gnade / Güte vnd Wolthätigkeit / allen / die es rechtmessig begeret haben / wiederfahren; Gerechtigkeit vnd Trew / so viel an J. F. G. selbst gelegen gewesen / aequabiliter verwaltet; der güldene Friede erhalten / vnd GOttes mildreicher Segen / beides im gantzen Stiffte / vnd fürnemlich in dieser Stadt / wol mehr / alß an andern örten befunden vnd gespüret worden.

IV.

LEtzlich / gleich wie Josias an einem frembden ort gestorbenMors. / vnd vber Land gen Jerusalem gefüret vnnd begraben worden: Also hat sichs auch mit J. F. G. nach GOttes Rath vnd willen zugetragen vnd begeben; Vnd sind J. F. G. dem Könige Josiae in diesem Stücke noch vorzuziehen. Denn Josias hatte gar vnd gantz keine erhäbliche Vrsachen zu seiner vorgenom-

Den Vbertretter / ein verkehrtes Hertz / den Gottlosen / Verleumbder / Hochmüthigen vnd Stoltzen / Lügener vnnd Falschen / haben J. F. G. mit gutem Wissen vnnd Willen nicht neben jhnen gedüldet; auch eine scharffe ernste Justiciam wider alle Vbelthäter administriret, vnnd alle Bößheit auß dem gantzen Lande außzurotten sich bemühet.

Aber wie kan alles schnurgleich getroffen werden? Vnd wer kan einem jeden ins Hertz sehen? Wolte GOtt / daß nicht die jenige / welche beides von J. F. G. vnd männiglichen wol für die besten vnnd getrewesten seyn gehalten worden / nicht die aller ärgeste gewesen weren / vnd bißweilen J. F. G. auff böse Sachen / vnd schädliche / vnvorsichtige Vnwege gefüret hetten? Wie J. F. G. von Hertzen grund Gütig / From vnd Gnädig gewesen; Also haben sie sich gern zu einem jeden des besten versehen: Vnnd kan seyn / daß Sie etlichen Leuten zu leicht vnd viel getrawet / vnd darüber betrogen vnd verfüret worden seyn.

Wir haben aber gleichwol in sonderheit nicht groß zu klagen / fürnemlich in diesem Stiffte / sondern vielmehr dem lieben GOtt zu dancken / daß bey J. F. G. Regierungs zeit / Gnade / Güte vnd Wolthätigkeit / allen / die es rechtmessig begeret haben / wiederfahren; Gerechtigkeit vñ Trew / so viel an J. F. G. selbst gelegen gewesen / aequabiliter verwaltet; der güldene Friede erhalten / vnd GOttes mildreicher Segen / beides im gantzen Stiffte / vnd fürnemlich in dieser Stadt / wol mehr / alß an andern örten befunden vnd gespüret worden.

IV.

LEtzlich / gleich wie Josias an einem frembden ort gestorbenMors. / vnd vber Land gen Jerusalem gefüret vnnd begraben worden: Also hat sichs auch mit J. F. G. nach GOttes Rath vnd willen zugetragen vnd begeben; Vnd sind J. F. G. dem Könige Josiae in diesem Stücke noch vorzuziehen. Denn Josias hatte gar vnd gantz keine erhäbliche Vrsachen zu seiner vorgenom-

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[0049] Den Vbertretter / ein verkehrtes Hertz / den Gottlosen / Verleumbder / Hochmüthigen vnd Stoltzen / Lügener vnnd Falschen / haben J. F. G. mit gutem Wissen vnnd Willen nicht neben jhnen gedüldet; auch eine scharffe ernste Justiciam wider alle Vbelthäter administriret, vnnd alle Bößheit auß dem gantzen Lande außzurotten sich bemühet. Aber wie kan alles schnurgleich getroffen werden? Vnd wer kan einem jeden ins Hertz sehen? Wolte GOtt / daß nicht die jenige / welche beides von J. F. G. vnd männiglichen wol für die besten vnnd getrewesten seyn gehalten worden / nicht die aller ärgeste gewesen weren / vnd bißweilen J. F. G. auff böse Sachen / vnd schädliche / vnvorsichtige Vnwege gefüret hetten? Wie J. F. G. von Hertzen grund Gütig / From vnd Gnädig gewesen; Also haben sie sich gern zu einem jeden des besten versehen: Vnnd kan seyn / daß Sie etlichen Leuten zu leicht vnd viel getrawet / vnd darüber betrogen vnd verfüret worden seyn. Wir haben aber gleichwol in sonderheit nicht groß zu klagen / fürnemlich in diesem Stiffte / sondern vielmehr dem lieben GOtt zu dancken / daß bey J. F. G. Regierungs zeit / Gnade / Güte vnd Wolthätigkeit / allen / die es rechtmessig begeret haben / wiederfahren; Gerechtigkeit vñ Trew / so viel an J. F. G. selbst gelegen gewesen / aequabiliter verwaltet; der güldene Friede erhalten / vnd GOttes mildreicher Segen / beides im gantzen Stiffte / vnd fürnemlich in dieser Stadt / wol mehr / alß an andern örten befunden vnd gespüret worden. IV. LEtzlich / gleich wie Josias an einem frembden ort gestorben / vnd vber Land gen Jerusalem gefüret vnnd begraben worden: Also hat sichs auch mit J. F. G. nach GOttes Rath vnd willen zugetragen vnd begeben; Vnd sind J. F. G. dem Könige Josiae in diesem Stücke noch vorzuziehen. Denn Josias hatte gar vnd gantz keine erhäbliche Vrsachen zu seiner vorgenom- Mors.

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Zitationshilfe: Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613/49>, abgerufen am 24.11.2024.